Genderstern und neutrale Form: Leitfaden zur gendergerechten Sprache veröffentlicht
Unterstrich? Sternchen? Neutrale Formulierungen? Um verschiedene Geschlechter und gesellschaftliche Gruppen im Sprachgebrauch zu berücksichtigen, gibt es viele Möglichkeiten – und damit Unsicherheiten. Orientierung gibt der neue Leitfaden der TH Wildau, der kürzlich verabschiedet wurde.
Der überarbeitete „Leitfaden zum geschlechtersensiblen Sprachgebrauch an der TH Wildau“ wurde bereits im September vom Senat beschlossen und am 3. Dezember 2024 in den Amtlichen Mitteilungen veröffentlicht. Damit finden Hochschulangehörige klare Empfehlungen und Anregungen für die Anwendung unterschiedlicher Formen geschlechtersensibler Sprache.
Für das Gendern gibt es hierzulande keine offiziellen Rechtschreibregeln oder Normen. Möglichkeiten gibt es aber viele in den drei Grundformen des Genderns: Beidnennung, Verwenden der neutralen Form, Genderzeichen.
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Bei der Beidnennung werden das männliche und weibliche Geschlecht genannt, oder die weibliche Form durch Abkürzung hinzugefügt,
z.B. „Professorinnen und Professoren“ oder „Professor/-innen“
Im Leitfaden der TH Wildau heißt es dazu, diese Variante berücksichtige nicht alle Menschen. Zudem komme es durch die Schrägstrich-Bindestrich-Kombination zu komplizierten Satzkonstruktionen, z.B. „Jede/-r Student/-in informiert seine/-n Professor/-in“. Diese Form des Genderns wird daher im Leitfaden nicht empfohlen.
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Verwenden der neutralen Form: statt des generischen Maskulinums wird eine geschlechterneutrale Form oder eine Substantivierung verwendet,
z.B. „Lehrkraft“, „Lehrende“, „Kollegium“ oder „Studierende“
Diese geschlechterneutralen Bezeichnungen stellen Rollen, Funktionen oder Handlungen von Personen in den Vordergrund. Die Verwendung folgt den Regeln der Grammatik der Deutschen Sprache. Aus diesen Gründen wird das Verwenden der neutralen Form im Leitfaden empfohlen.
- Gender-Zeichen: Hierbei werden Asterisk (Sternchen), Unterstrich oder Doppelpunkt zwischen die männliche Form und weibliche Endung gesetzt. Die Zeichen sollen dabei als Platzhalter dienen für all diejenigen, die sich weder dem männlichen noch dem weiblichen Geschlecht zuordnen,
z.B. „Dekan*innen“, „Dekan_innen“, „Dekan:innen“
Als Symbol für geschlechtliche Vielfalt etablierte sich der Asterisk in den 1990er Jahren zunächst in der Wortverbindung „trans*“ und schließt heute viele Geschlechteridentitäten ein. Im Leitfaden der TH wird der Asterisk daher als „Platzhalter für Vielfalt“ bezeichnet. Hinsichtlich der Barrierefreiheit ist das Sternchen demnach für sehbehinderte Menschen besser zu erkennen als Doppelpunkt oder Unterstrich. Daher ist die Verwendung des Asterisk als Genderzeichen laut Leitfaden empfohlen.
Angemessene Ansprache und Vertretung aller
Der Leitfaden enthält über diese Empfehlung hinaus Regelungen für Dokumente, Webseiten und den Dienstverkehr, das betrifft etwa die Ansprache von Personengruppen oder die Benennung des Personenstands. Auch für Marketing, Öffentlichkeitsarbeit und interne Hochschulkommunikation gelten die Vorschläge, so sollen sie etwa in Pressemitteilungen oder Werbematerialien wie Flyern umgesetzt werden. Eine Linksammlung und eine umfangreiche Liste mit im Hochschulalltag relevanten Wörtern sind ebenfalls im Leitfaden enthalten.
Im Leitfaden ist festgehalten, dass andere Formen des Genderns als die darin empfohlenen nicht falsch seien. Innerhalb der Hochschulkommunikation schafft der Leitfaden aber eine gewisse Einheitlichkeit und soll darauf hinwirken, dass sich möglichst alle Hochschulangehörigen – gleich welcher Geschlechtsidentität – angemessen angesprochen und vertreten fühlen.
Verpflichtung für gendersensible Sprache
Zur Anwendung einer geschlechtersensiblen Sprache hat sich die TH Wildau mit dem Gleichstellungskonzept verpflichtet. Dessen Fortschreibung wurde Ende September im Senat der Hochschule beschlossen. Im Gleichstellungskonzept sind Ziele und Maßnahmen für mehr Geschlechtergerechtigkeit und eine bessere Förderung unterrepräsentierter Gruppen an der Hochschule festgehalten.
So soll beispielsweise das Studieren für Studentinnen attraktiver gemacht werden, mehr Professorinnen an die Hochschule kommen oder das Lernen, Lehren oder Arbeiten an der TH insgesamt familienfreundlicher werden. Der Leitfaden für die gendersensible Sprache gehört zu den Maßnahmen, die ergriffen wurden, um Trans-, Inter- und non-binäre Personen (kurz: TIN*Personen) stärker zu berücksichtigen und Hochschulangehörige stärker für das Thema geschlechtergerechtigkeit zu sensibilisieren.
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