Am vergangenen Donnerstag fand das erste Forschungskolloquium 2025 statt. Der Einladung des Vizepräsidenten für Forschung und Transfer, Prof. Dr. Klaus-Martin Melzer, folgten rund 30 Interessierte, um sich über aktuelle Forschungs- und Transferergebnisse zu informieren.

Zunächst berichtete Prof. Dr. Wolfgang Rüther-Kindel über das Forschungsflugzeug FALCO, das seit April 2024 den Fuhrpark der Luftfahrttechnik an der TH Wildau bereichert. Die Zuhörer*innen erfuhren die Hintergründe zu dem aufwändigen und anspruchsvollen Beschaffungsprozess, den aktuell laufenden und noch geplanten Forschungsaktivitäten sowie dem schnittigen Rot des Fliegers. Auf dem Flugplatz Schönhagen im Landkreis Teltow-Fläming ist die Luftfahrtforschungsgruppe um Prof. Rüther-Kindel seit einigen Jahren aktiv und hat dort die Möglichkeit für die experimentellen Flüge mit dem Forschungsflugzeug.

Durch die modulare Integration diverser Sensoren in das Ultraleichtflugzeug werden nun fortschrittliche Forschungs- und Entwicklungsfragen untersucht werden können. Neben dem bereits abgeschlossenen Aufbau eines lokalen 5G-Netzes auf dem Flugplatz forscht die Gruppe in verschiedenen Projekten an der Integration von 5G-Technologien in den Luftverkehr und in den Bereich des Katastrophenschutzes. Die Aktivitäten der Luftfahrtforschungsgruppe werden in der Region zukünftig weiter ausgebaut werden – experimentelle Vorversuche werden bereits jetzt am Modellflugplatz Rangsdorf durchgeführt und sind demnächst auch am Flugplatz Friedersdorf im Landkreis Dahme-Spreewald geplant.

Da der Vortrag von Prof. Dr. Janett Mohnke mit dem Titel „Theorie trifft Praxis: Soziale Roboter im Realitätscheck“ leider krankheitsbedingt entfallen musste, übernahm Forschungsprofessor Prof. Dr. Martin Regehly die Bühne und gab einen Überblick zu „Strategie und aktuelle Forschung der AG Photonik und Optische Technologien“.

Die Photonik ist als „Key Enabling Technoloy“ der EU ein starker Innovationstreiber für die Entwicklung zahlreicher Schlüsseltechnologien der Zukunft wie Industrie 4.0, digitale Kommunikationssysteme oder Quantentechnologien. Sie stellt somit einen wichtigen globalen Wachstumsmarkt dar und ist auch in der Region Berlin-Brandenburg mit zahlreichen Unternehmen und Forschungseinrichtungen ein wichtiger Innovationsschwerpunkt. Prof. Regehly erläuterte zunächst die Bandbreite der Forschungsaktivitäten, die sein großes Team aktuell bearbeitet – und die reicht von photonischen Materialen und Systemen, über „Grüne Photonik“ bis hin zur optischen Metrologie und Modellierung. Die Bedeutung der Photonik unterstrich sein kurzer Impuls zu einem aktuellen Trendthema der Photonik, die Entwicklung optischer neuronaler Netze, wodurch KI-Anwendungen zukünftig mittels optischer statt elektrischer Signale viel effizienter und leistungsstärker erfolgen könnten. Als ein Beispiel eines aktuellen Forschungsprojekts erläuterte Prof. Regehly die Herausforderungen bei der Charakterisierung von Prozessparametern der gesteuerten Photopolymerisation in der Xolographie. Bei diesem innovativen 3D-Druckverfahren, welches von Prof. Regehly mitentwickelt wurde, ist die Formtreue der gedruckten Objekte noch verbesserungsfähig. Die ablaufenden photochemischen Prozesse werden deshalb aktuell unter Einsatz der Ramanspektroskopie untersucht, um anschließend Verbesserungen für den Druckprozess abzuleiten.

Wir danken den Vortragenden für die spannenden Einblicke und allen Teilnehmenden für die angeregte Diskussion. Das nächste Forschungskolloquium wird in der zweiten Jahreshälfte 2025 stattfinden.

Weitere Informationen und Präsentationsfolien der vergangenen Forschungskolloquien finden sich hier: https://www.th-wildau.de/forschung-und-transfer/forschung/forschungskolloquium