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Lehren und Studieren auf den Kanaren – das ist für Studierende und Lehrende unserer Hochschule dank einer Vereinbarung im Rahmen des EU-Programms Erasmus+ möglich. Bereits seit 2023 besteht die Kooperationsvereinbarung, jetzt füllt sie sich langsam mit Leben. Im kommenden Semester wird mit einem Studenten aus dem Masterstudiengang Business Management der erste Studierende der TH Wildau an der Universidad de Las Palmas de Gran Canaria (ULPGC) studieren.

Nachdem Dr. Kutzner die ULPGC Ende 2023 besuchte und dort auf der Bildungsinnovationskonferenz InnoEducaTIC zwei Publikationen zu aktuellen Themen der digitalen Hochschullehre präsentierte, gab es jetzt den Gegenbesuch. Professor Dr. José Miguel Canino war vor Ort in Wildau und Professor Dr. Carlos M. Travieso-González, Leiter des Fachbereichs „Signals and Communications“, war aus familiären Gründen per Videopräsentation zugeschaltet.

Beeindruckt von interdisziplinärer Lehre

Das Programm für Professor Canino war straff: Kennenlernen der Hochschule und des International-Office-Teams, eigene Vorträge und Präsentationen von Projekten unserer Studenten sowie natürlich ein Hauptstadtbesuch standen an.

Besonders beeindruckt zeigte sich Professor Canino von der engen Verzahnung von Theorie und Praxis an der TH Wildau: Als Universität mit mehreren Instituten an verschiedenen Standorten ist die ULPGC mit derzeit rund 24.000 Studierenden deutlich größer als die TH. Interdisziplinärer Austausch findet vor allem in größeren Forschungsprojekten statt - und nicht wie hier auf kleinem Wege.

Aus seiner Arbeit stellte Professor Canino aktuelle und neue Ansätze für Air Traffic Management Systeme, die automatisch zusammenarbeiten, um effizientere und sicherere Flugbahnen für Flugzeuge zu berechnen, vor, die aus Sicht Kutzners auch für Projekte an der TH interessant sein könnten, wenn es um das Zusammenspiel zwischen Flugzeugen, Drohnen und weiteren Luftfahrzeugen geht.

Emotions- und Spracherkennung anhand von Mundbewegungen

Professor Travieso-González präsentierte in einer Videoschalte aktuelle Forschungsergebnisse zu biometrischen, biomedizinischen Anwendungen und erneuerbaren Energien am Institute for Technological Development and Innovation in Communications (IDeTIC), ein Forschungsinstitut der ULPGC, vor. Als besonders spannend bewertet Dr. Kutzner ein Forschungsprojekt zur Gestenerkennung zum Erfassen von Handschriften im dreidimensionalen Raum sowie die Forschung zur Emotions- und Spracherkennung anhand von Mundbewegungen für medizinische Anwendungen.

Professor Canino hatte mit seinem Besuch zum Hochschulinformationstag den perfekten Zeitpunkt erwischt, um die Hochschule umfassend kennenzulernen.

Der obligatorische Besuch im Flugsimulator bereitete Freude, ebenso wie spannende Präsentationen, die Studierende aus dem Studiengang Wirtschaftsinformatik speziell für ihn in englischer Sprache vorbereitet hatten. Sie stellten den aktuellen Bearbeitungsstand ihrer Projekte im Modul „Fahrerassistenzsysteme“ bei den Wildauer Maschinen Werken (WMW) vor. Diese Live-Präsentation beeindruckte Canino sehr.

Betreuung von Promotionen durch ULPGC-Professoren angefragt

Künftig soll die Zusammenarbeit zwischen den beiden Hochschulen weiter intensiviert werden. Dozierende beider Wildauer Fachbereiche haben Interesse, die ULPGC und insbesondere das „Signals and Communications Department“ kennenzulernen. Es gibt bereits konkrete Anfragen Lehrender für mögliche Erasmus-Aufenthalte im Bereich „Teaching/Training“ beim International Office und die Kontaktdaten konnten bereits persönlich bei dem Besuch Caninos ausgetauscht werden. Im Nachgang dankten die Professoren der ULPGC dem Organisationsteam um Dr. Kutzner für einen „perfekt organisierten Austausch mit einer Partnerhochschule". Zu dem Team zählen auch Prof. Christian Müller, Dr. Angelika Schubert und Carolina Winkler vom International Office sowie Prof. Stefan Kubica, Tobias Peuschke-Bischof, Gordon Lutz und Claudia Wruck.

Zwei Promotionskandidaten haben laut Dr. Kutzner großes Interesse, durch einen der Professoren der ULPGC, die im engen Austausch mit der TH Wildau stehen, betreut zu werden. Die ersten Abstimmungen dazu liefen bereits. Auch für die Abstimmung über gemeinsame mögliche Forschungsarbeiten hat es bereits wieder einen Termin gegeben.

Projekte, Auslandssemester oder Abschlussarbeiten möglich

Sowohl Mitarbeitende als auch Studierende können durch das Austauschprogramm gefördert werden. Lehraufenthalte sind möglich (Mobility Training/Teaching) oder künftig auch die Kooperation im Rahmen von Projekten. Studierende können bis zu ein Semester an der ULPGC (oder umgekehrt) gefördert werden oder auch Abschlussarbeiten in Kooperation bearbeiten.

Konkrete Informationen zu einem Austausch und Förderungsmöglichkeiten kann Dr. Angelika Schubert vom Zentrum für internationale Angelegenheiten beantworten. Persönlichen Kontakt zu den Professoren des Signals and Communications Department der ULPGC kann Dr. Tobias Kutzner vermitteln.