12. Kolloquium: Infrastrukturellen Herausforderungen für das hochautomatisiert fahrende Busshuttle in Leipzig
Am 05. Dezember 2019 durfte die TH Wildau Frau Dipl.-Ing. Luise Fitzthum und Herrn Dipl.-Ing. Tobias Matschek im Rahmen des XII. Verkehrswissenschaftlichen Kolloquiums begrüßen. Die wissenschaftlichen Mitarbeiter der TU Dresden sind im Institut für Verkehrstelematik tätig und beschäftigen sich mit Leitsystemen und Prozessautomatisierungen im Verkehrswesen.
In ihrem Vortrag über die "Infrastrukturellen Herausforderungen für das hochautomatisiert fahrende Busshuttle in Leipzig" stellten sie das Projekt ABSOLUT vor. Kernpunkt des Projekts ist die Entwicklung und Erprobung von automatisierten Busshuttles, die sich in den Verkehr und das ÖPNV-Angebot integrieren lassen und mit ortsüblichen Geschwindigkeiten unterwegs sein können. Die knapp 7 km lange Test- und Forschungsstrecke verläuft vom Leipziger Messegelände bis zum BMW-Werk und soll später das Mobilitätsangebot für die Mitarbeiter rund um die Uhr bedarfsgerecht erweitern. Das Projekt ist ein wichtiger Meilenstein der zukünftigen Mobilität und wird durch Fördergeld des Bundes unterstützt.
Eine der größten Herausforderungen sind die Entwicklung und Zulassung des hochautomatisierten, selbstfahrenden Fahrzeuges. Während vergleichbare Shuttles mit Geschwindigkeiten bis 40 km/h fahren, müssen für Geschwindigkeiten darüber z. B. Bremsen, Fahrwerk und Lenkung angepasst werden. Darüber hinaus müssen auch bei hohen Geschwindigkeiten eine exakte Ortung, Wegerkennung und sicheres Fahren gewährleistet werden. Dazu muss das Fahrzeug fähig sein, mit der Infrastruktur und der Leitstelle zu kommunizieren und die Anweisungen punkt- und zeitgenau zu befolgen. Infrastrukturseitig sind Fahrbahnmarkierungen und optische Wegpunkte für die Eigenortung des Fahrzeugs nötig.
Für die Verkehrssteuerung kommt zusätzlich zu den nicht-dynamischen Elementen eine qualitätsgerechte Lichtsignalsteuerung zum Einsatz. Hierbei werden unter Berücksichtigung der Betriebs- und Verkehrslage Lichtsignalanlagen flexibel geschaltet. Dies ermöglicht den Vorrang oder die Zurückhaltung von öffentlichen Verkehrsmitteln und trägt zur Verbesserung der allgemeinen Verkehrsqualität und des Verkehrsflusses bei.
Zusätzlich zu den Herausforderungen der Fahrzeugentwicklung und Infrastrukturgestaltung müssen gesetzliche Regelungen geschaffen und die Nutzerakzeptanz von autonomen Verkehrsmitteln erforscht und erhöht werden.
(Text: T. Huckfeldt, Student Verkehrssystemtechnik / ML)
Den Einladungsaushang zur Veranstaltung finden Sie hier. Die Vortragsfolien finden Sie hier.
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