Forschungsthemen der Professur
- Intermodaler Radverkehr: Verbindung des Radverkehrs mit anderen Verkehrsträgern
- Sicher Radfahren: Verkehrsunfallanalysen, sicher Infrastrukturen, Überholabstände
- Radverkehr in ländlichen Räumen: Planungsprozesse, Netzaufbau, Infrastruktur, Transfer innovativer Radverkehrskonzepte
- Bürgerbeteiligung: Digitale Tools zur Partizipation und Realexperimente
- Radlogistik: Innovationen in der Last-Mile-Logistik unter Einbezug des (Lasten-)Fahrrads
- Inklusiver Radverkehr: Diskriminierungs- und barrierefreier Zugang zur Mobilität für alle
Laufende Forschungsprojekte an der BMDV-Stiftungsprofessur für Radverkehr
NUDAFA – Reallabor für interkommunale RadverkehrsförderungBereich öffnenBereich schließen
Projektlaufzeit Phase II: 01.07.2021 – 30.06.2024
Projektlaufzeit Phase III: 01.07.2024 - 30.06.2026
Projektfinanzierung: Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF), Fördermaßnahme zur „MobilitätsWerkStadt 2025“ im Rahmen der Strategie „Forschung für Nachhaltigkeit“ (FONA)
Projektbeschreibung:
Das Projektvorhaben NUDAFA – Reallabor für interkommunale Radverkehrsförderung möchte in Zusammenarbeit mit der Gemeinde Eichwalde sowie den Nachbarkommunen (Wildau, Zeuthen, Schulzendorf, Schönefeld und Königs Wusterhausen) und zivilgesellschaftlichen Akteuren den (Alltags-)Radverkehr in der suburban geprägten Region stärken. Dabei soll der mögliche Nutzen sowie die Grenzen der Einbindung von Datenverarbeitungsmethoden in Planungs- und Kommunikationsprozesse kritisch erforscht werden.
Die wesentlichen Ziele des Projekts sind dabei…
- die Erstellung einer webbasierten (Nutzer-)datenbasierten Kommunikations- und Planungsplattform, zum Darstellen komplexer räumlicher Zusammenhänge im Radverkehr, zur Unterstützung interkommunaler Zusammenarbeit durch die Bereitstellung notwendiger Informationen um die Herstellung durchgehender Radinfrastruktur zu begünstigen,
- die partizipative Einbindung der zivilgesellschaftlichen Akteur*innen in die Konzeption des interkommunalen Radwegenetzes und die Entwicklung von Maßnahmen sowie die interkommunale, transdisziplinäre Vernetzung lokaler Akteur*innen bei der Umsetzung von Realexperimenten, und
- Entwicklung übertragbare Projekte, Strategien und Tools, deren Evaluierung und der Transfer der Erkenntnisse in für andere Kommunen geeigneten Formaten. Parallel dazu soll auf der Webplattform für andere Kommunen Handreichungen für konkrete Maßnahmen veröffentlicht werden.
Die BMDV-Stiftungsprofessur für Radverkehr der TH Wildau beteiligt sich an der Umsetzung einzelner Teilprojekte (z. B. fahrradfreundliches Kopfsteinpflaster) und setzt sich federführend für den Themenbereich Schulisches Mobilitätsmanagement ein, welches die Teilprojekte Projektwoche #bikebuddies, Schulexpress und die partizipative Schulwegkartierung beinhaltet.
Kontakt:
Prof. Dr. Christian Rudolph
Vanessa von Wiedner, M. Sc.
Projektpartner*innen:
- Gemeinde Eichwalde
- FixMyCity
- Technische Universität Berlin
Projektseite: www.nudafa.de
Sustainable Mobility Academy (SMA)Bereich öffnenBereich schließen
Projektlaufzeit: Januar 2023 – Dezember 2024
Projektfinanzierung: Die Summer School Sustainable Mobility Academy (SMA) wird vom DAAD finanziert.
Projektbeschreibung:
Das im Oktober 2019 gestartete Förderprogramm HAW.International des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) unterstützt hochschulweite Internationalisierungsmaßnahmen, insbesondere für Hochschulen für angewandte Wissenschaften.
Die Technische Hochschule Wildau ist für das Projekt "TH Wildau Sustainable Mobility Academy" im DAAD-Programm HAW.International für den Zeitraum vom 1. Januar 2023 bis 31. Dezember 2024 bewilligt worden.
Der Antrag wurde von der Präsidentin der TH Wildau, Prof. Dr. Ulrike Tippe, gemeinsam mit Prof. Dr. Jörg Reiff-Stephan (Vizepräsident für Studium und Lehre), Prof. Dr. Christian Rudolph (Fachbereich Ingenieur- und Naturwissenschaften), Karin Schmidt (International Office) und Jeffrey Wolf (International Office) auf der Grundlage einer hochschulweiten Ausschreibung eingereicht und vom DAAD bewilligt.
Das Projekt gliedert sich in vier Handlungsfelder:
- Sustainable Mobility Summer Conference
- Continuous Exchange Network
- Nachhaltige Mobilität zu Hause
- Nachhaltig für die Zukunft
Weitere Infos: Webseite der Academy
Kontakt:
Projektseite deutsch (selten aktualisiert): https://www.th-wildau.de/hochschule/zentrale-einrichtungen/zentrum-fuer-internationale-angelegenheiten/international-office/th-wildau-sustainable-mobility-academy/
Projektseite englisch (frequently updated): https://en.th-wildau.de/university/central-facilities/centre-for-international-affairs/international-office/2023-sustainable-mobility-summer-academy/
Wissenschaftliche Unterstützung der Geschäftsstelle der AGFK BrandenburgBereich öffnenBereich schließen
Die Stiftungsprofessur Radverkehr in intermodalen Verkehrsnetzen übernimmt die wissenschaftliche Unterstützung der Geschäftsstelle Brandenburg.
Wir verantorten die Konzipierung, Organisation und Durchführung von Weiterbildungsangeboten der Geschäftsstelle der AGFK Brandenburg im Geschäftsjahr 2023.
Im Einzelnen betrifft dies folgende Veranstaltungen:
- Fachworkshop am 14. Juni 2023 in der TH Wildau für Mitglieder der AGFK BB;
- eine zweitägige Seminarveranstaltung im 2. Halbjahr 2023 in der TH Wildau, der HVHS am Seddiner See oder einem anderen geeigneten Veranstaltungsort, erfolgt auf der Grundlage eines vom Auftraggeber unterzeichneten Leistungsnachweises.
Projektlaufzeit: 28.12.2022 – 01.02.2025
Projektfinanzierung: IPG
Projektbeschreibung:
Im Wesentlichen sind die Aufgaben im Projekte folgende:
- Orgaisieren, Durchführung und Auswertung von Workshops
- Wissenschaftliche Begleitung des Prozesses: Parallel dazu soll auf der Webplattform für andere Kommunen Handreichungen für konkrete Maßnahmen veröffentlicht werden.
Kontakt:
Verlagerung der Berufswege vom MIV auf das Fahrrad/PedelecBereich öffnenBereich schließen
Verlagerung der Berufswege vom MIV auf das Fahrrad/Pedelec: Analyse von Umweltfaktoren und persönlichen Faktoren
Die berufsbedingte Mobilität ist prägend für das Verkehrsgeschehen. Sie umfasst bei Berufstätigen rund die Hälfte der gesamten wöchentlichen Verkehrsleistung bzw. macht zwei Drittel der Mobilität werktags aus (MID 2019).
Laut einer Erhebung des Statistischen Bundesamts legten 2020 lediglich 10,5 % der Erwerbstätigen den Weg zum Arbeitsort mit dem Fahrrad zurück (DESTATIS 2022) und das, obwohl 26,6 % aller Erwerbstätigen eine Entfernung von unter fünf Kilometern zurücklegen mussten. Fünf Kilometer gelten als eine Entfernung, die innerstädtisch häufig mit dem Fahrrad schneller als mit anderen Verkehrsmitteln zurückgelegt werden kann (UBA 2014). Für Pedelecs wird angenommen, dass sie bis zu acht Kilometern das schnellste Verkehrsmittel bei einer Tür-zu-Tür-Betrachtung darstellen: kurze Zugangszeiten, hohe Durchschnittsgeschwindigkeit und der Wegfall des Parksuchverkehrs ermöglichen dies (ebd.).
Die Förderung der Fahrrad- oder Pedelec-Nutzung kann Feinstaubbelastungen und THG-Emissionen reduzieren und sich dadurch positiv auf Umwelt und auf die Gesundheit der Stadtbewohnenden auswirken. Zudem kommt der aktiven Bewegung beim Radfahren selber eine positive Gesundheitswirkung zu (UBA 2014). Neben diesen Aspekten kann die Förderung des Radverkehrs zudem positive Wirkungen auf den öffentlichen Raum, insbesondere den Raum für den fließenden und ruhenden Verkehr haben, da der Radverkehr einen deutlich geringeren Platzbedarf im Vergleich zum Kfz-Verkehr aufweist (UBA 2014).
Durch die genannten Punkte zeigt sich ein nicht unerhebliches Umstiegspotenzial hinsichtlich der Nutzung des Fahrrades anstelle des Pkw auf beruflichen Wegen. Hier setzt die Fragestellung des Projekts an, indem u. a. die Kontexte einer potenziellen Radnutzung auf dem Arbeitsweg besser erforscht werden, um das Potenzial einer vermehrten Nutzung bestmöglich auszuschöpfen.
Dieses Ziel steht im Zentrum des Vorhabens „Verlagerung der Berufswege vom MIV auf das Fahrrad/Pedelec: Analyse von Umweltfaktoren und persönlichen Faktoren“. Auftraggeber ist das Bundesministerium für Digitales und Verkehr vertreten durch die Bundesanstalt für Straßenwesen (BASt); die Bearbeitung erfolgt durch die Firmen Nuts One GmbH, infas Institut für angewandte Sozialwissenschaften GmbH und die Technische Hochschule Wildau.
Abgeschlossene Forschungsprojekte
Zu nah? – Mit Abstand mehr Sicherheit! - Ein Citizen Science ProjektBereich öffnenBereich schließen
Projektlaufzeit: 01/2022 – 12/2022
Projektfinanzierung: Das Citizen Science - Projekt „Zu nah? - Mit Abstand mehr Sicherheit!“ wurde im Rahmen von Innovation Hub 13 der Bund-Länder-Förderinitiative Innovative Hochschule, ausgestattet mit Mitteln des Bundesministeriums für Bildung und Forschung (BMBF) und des Landes Brandenburg, gefördert.
Projektbeschreibung: In dem Projekt „Zu nah? - Mit Abstand mehr Sicherheit!“ wurde gemeinsam mit Bürger*innen aus Brandenburg und Berlin eine regionale Datenbasis von gemessenen Überholabständen im Straßenverkehr geschaffen. Da bei zu geringem Überholabstand Radfahrende gefährdet sind, gilt laut StVO beim Überholen von Fahrrädern ein Mindestabstand von 1,5 Metern (innerorts) bzw. 2 Metern (außerorts). Studien zeigen, dass das Fahrrad – aus Angst im Straßenverkehr gefährdet zu werden – häufig gar nicht erst genutzt wird. Die Forschungsgruppe Radverkehr untersuchte, welche Umstände wie z. B. parkende Autos, erlaubte Geschwindigkeit, Breite der Straße usw. dazu führen, dass dieser Abstand nicht eingehalten wird. Dafür bauten wir in Workshops OpenBikeSensoren, die den Überholabstand zwischen Fahrrädern und Autos messen. Die Bürger*innen nutzten den OpenBikeSensor bei ihren Fahrradfahrten, sodass der geltende Mindestüberholabstand überprüft und die im regionalen Portal gesammelten Daten wissenschaftlich ausgewertet werden konnten.
Kontakt:
Projektpartner*innen:
- Innovation Hub 13: Verbundkoordination
- ADFC Brandenburg
- Makerspace ViNN:Lab der TH Wildau
- Präsenzstelle Luckenwalde der TH Wildau
- Makerspace COLab an der BTU Cottbus-Senftenberg
Projektseite: https://innohub13.de /zu-nah/
Nachhaltige Mikromobilität - NaMikroBereich öffnenBereich schließen
Projektlaufzeit: Juni 2022 – August 2023
Projektfinanzierung: Das Projekt Nachhaltige Mikromobilität (NaMikro) wird von Bolt Technology OÜ finanziert.
Projektbeschreibung:
Mit Inkrafttreten der Elektrokleinstfahrzeuge-Verordnung am 15.06.2019 sind E-Scooter und E-Bikes in Form von Sharing-Angeboten ein Teil des Mobilitätsangebots in vielen deutschen Städten. Die vorwiegend im free-floating angebotenen Fahrzeuge führen allerdings zu unerwünschten Konflikt- u. Gefährdungssituationen für andere Verkehrsteilnehmer*innen im öffentlichen Raum. Darüber hinaus sind die Außenbezirke von Großstädten in der Regel noch nicht in das Geschäftsgebiet der Anbieter integriert.
Der Mobilitätsdienstleister Bolt setzt unter wissenschaftlicher Begleitung der Stiftungsprofessur „Radvkerkehr in intermodalen Vekehrsnetzen“ seit Juli 2022 drei Reallabore in den Berliner Außenbezirken Zehlendorf und Lichtenrade sowie in der Stadt Erkner um. Die drei Reallabore setzen einen Rahmen für die Erprobung verschiedener Preismodelle und Stationskonzepte während des regulären Betriebs der Leihangebote. Mittels statistischer Datenanalysen sollen u. a. mögliche Zusammenhänge zwischen Preismodellen, Incentivierungen, Stationssysteme und Verkehrsinfrastrukturen mit dem Nutzungsverhalten von Mikromobilität geprüft werden. Über Expert*innen-Interviews sowie Nutzer*innen-Befragungen wird die Wahrnehmung und die Akzeptanz von Sharing-Angeboten untersucht.
Ziel des Projekts ist es, Erkenntnisse zur Gestaltung der Rahmenbedingungen von Mikromobilität für eine nachhaltige Ergänzung des ÖPNV auf der ersten und letzten Meile zu generieren. Das umfasst u. a. eine zweckmäßige Bepreisung sowie Anreizsysteme außerhalb der Innenstädte. Darüber hinaus zielt das Projektvorhaben darauf ab, mögliche Unterschiede in der Nutzung vom E-Scootern und E-Bikes zu identifizieren.
Kontakt:
Projektpartner*innen:
- Bolt Services DE GmbH
- Berlin Steglitz-Zehlendorf
- Berlin Tempelhof-Schöneberg
- Stadt Erkner
Projektseite: https://blog.bolt.eu/de/gemeinsame-studie-mit-th-wildau-bolt-untersucht-potential-der-mikromobilitaet-in-randbezirken/
Projektbericht: https://www.th-wildau.de/namikro