Worum geht's eigentlich bei #ZukunftStudium und #ZukunftLehre? Jörg Reiff-Stephan und Kristin Eichhorn erklären es
Im Bereich Studium und Lehre ist vor Kurzem ein Reformprozess gestartet, der von unserer Hochschule unter den Schlagworten #ZukunftStudium und #ZukunftLehre kommunikativ begleitet wird. Im Interview erklären Jörg Reiff-Stephan, Vizepräsident Studium und Lehre, und Kristin Eichhorn, Zentrum für Studium und Lehre, was die unterschiedlichen Zielgruppen von diesem Prozess erwarten können.
Was ist die Idee hinter #ZukunftStudium?
Jörg Reiff-Stephan: Insgesamt geht es uns um einen Reformprozess im Bereich Studium und Lehre. Im Zentrum steht die Frage, wie das neue Normal – also die Hochschulrealität nach der Pandemie – aussehen kann und soll. Mit den Aktionen rund um #ZukunftStudium wollen wir für diesen Reformprozess auch eine studierendenzentrierte Perspektive einnehmen. Wir können die Erfahrungen der Studierenden eigentlich nur aus der Beobachterperspektive beurteilen. Es ist uns aber sehr wichtig, eine genauere Bestandsaufnahme der Erfahrungen und Wünsche für die Zukunft der Studierenden aus erster Hand zu erhalten. Neben den Pandemieerfahrungen geht es uns auch um Individualisierung der Bildungswege und Flexibilität im Umgang mit Lehrinhalten.
Was können Studierende von diesem Reformprozess denn erwarten? Wie wird der Prozess weitergehen?
Jörg Reiff-Stephan: Konkrete Maßnahmen können wir zum aktuellen Zeitpunkt noch nicht benennen, dafür müssen wir noch die Ergebnisse der Bestandsaufnahme abwarten. Unser Ziel ist es aber, Rahmenbedingungen zu schaffen, in denen man gut und gern studiert – also Bürokratie abbauen oder vereinfachen. Der Studienalltag soll Möglichkeiten bieten, eigenverantwortlich zu studieren, zu reflektieren, aber auch über den Tellerrand des eigenen Faches hinwegzuschauen.
#ZukunftStudium und #ZukunftLehre hängen augenscheinlich zusammen. Wer wird mit diesen Hashtags adressiert?
Jörg Reiff-Stephan: #ZukunftStudium und #ZukunftLehre sind eng verzahnt. Lehre ist ein zentraler Bestandteil der Studienrealität und wird von den Lehrenden maßgeblich gestaltet. Aufgrund der unterschiedlichen Sichtweise auf denselben Prozess geht es uns geht es uns um eine explizite Ansprache verschiedener Zielgruppen: Während sich #ZukunftStudium an Studierende richtet wollen wir mit #ZukunftLehre Lehrende ansprechen und deren Perspektiven, Erfahrungen und Wünsche zusammentragen. Um unsere Ziele zu erreichen, ist es natürlich wichtig, dass sich aus beiden Zielgruppen möglichst viele Personen beteiligen. Nur wenn uns Herausforderungen oder Wünsche kommuniziert werden, können wir auch darauf gemeinsam eingehen.
Welche Aktionen laufen aktuell und zukünftig?
Kristin Eichhorn: Für #ZukunftStudium und #ZukunftLehre versuchen wir Lehrende und Studierende auf verschiedenen Kanälen zu erreichen. Zunächst suchen wir das persönliche Gespräch. In informellen Formaten wie Stammtischen und im kollegialen Austausch lassen wir Studierende und Lehrende zu Wort kommen und wollen ganz ungezwungen Eindrücke sammeln. Aber auch der formellere Rahmen findet Berücksichtigung, beispielsweise durch die Vorstellung und Diskussion unseres Reformprozesses in Gremien. Außerdem haben wir Umfragen für beide Zielgruppen gestaltet, mit denen wir in die Breite gehen wollen.
Der Reformprozess ist längerfristig und in mehreren Schritten geplant. Aktuell geht es uns vornehmlich um eine Bestandsaufnahme und die Entwicklung erster Ideen. Nach der Auswertung der Ergebnisse, die wir für den Sommer planen, wollen wir weitere Stakeholder ins Boot holen, zum Beispiel die Hochschulverwaltung, aber auch zentrale Einheiten wie das HRZ und die Dekanate. Hierbei sollen dann die Ergebnisse dieser Bestandsaufnahme durch die Erstellung eines Reformplanes konsolidiert werden.
Ein Teil der Maßnahmen sind auch Umfragen. Was soll damit erreicht werden?
Kristin Eichhorn: Für den geplanten Reformprozess ist es wichtig, dass wir ein möglichst detailliertes Bild von der aktuellen Situation haben. Während wir in den Gesprächen viele Einzelerfahrungen erfassen können, ist es nicht möglich, daraus zu generalisieren oder systematische Tendenzen zu erfassen. Die Umfragen sollen ein niedrigschwelliges Angebot darstellen und so die Stimmen möglichst vieler Studierender und Lehrender einfangen. In vielerlei Hinsicht handelt es sich gerade bei den Pandemieerfahrungen auch um sensible Themen. Die Anonymität der Umfrage soll es den Betroffenen erleichtern, auch diese nicht so angenehmen Themen anzusprechen.
Es finden aktuell auch bereits Gesprächsrunden statt, in denen sich Lehrende miteinander austauschen. Gibt es von diesen Runden schon Eindrücke oder erste Hinweise, wie #ZukunftStudium oder #ZukunftLehre aussehen könnte? Wenn ja, welche?
Kristin Eichhorn: Die Gesprächsrunden finden sowohl mit Lehrenden als auch mit Studierenden statt. Inhaltlich will ich hier noch nicht zu viel vorwegnehmen, da die Umfragen ja noch bis zum 26. Juni laufen (Lehrende: DE, Studierende: DE / EN). Was wir aber aktuell schon sagen können, ist, dass sowohl unsere Studierenden als auch die Lehrenden jeweils sehr heterogene Gruppen sind. Es wird daher keine Einheitslösung für alle geben können, sondern Angebote müssen zu einem gewissen Grad auch etwas Flexibilität zulassen.
Erste Ergebnisse der Umfragen und Gesprächsrunden sollen auf dem Tag der Lehre am 30. Juni präsentiert werden. Was erwartet interessierte Hochschulangehörige noch beim Tag der Lehre?
Jörg Reiff-Stephan: Der Tag der Lehre ist in diesem Jahr als eine Austauschplattform konzipiert und als Teil unseres Reformprozesses gedacht. Während es in den vorherigen Gesprächsrunden und der Umfrage eher darum geht, einen Rückblick zu machen und Probleme oder Herausforderungen zu benennen, wollen wir mit dem Tag der Lehre (zum Veranstaltungskalender) den Blick nach vorn richten. Dafür werden wir natürlich die ersten vorläufigen Ergebnisse der Bestandsaufnahme berücksichtigen und wollen dann aber konstruktiv und gemeinsam überlegen, was sich ändern kann und soll: Wie soll das neue Normal zwischen Präsenz und Hybrid aussehen? Wie wollen wir zukünftig Prüfungen gestalten? Inwieweit können und müssen diese Ziele auch formalisiert werden – beispielsweise durch Änderungen von Rahmenordnungen?
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