Wirtschaftlichkeit von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Personenverkehr (WiSima)
Einführung und Umsetzung effektiver Sicherheitsmaßnahmen sind wesentliche Bestandteile des Betriebsalltags bei Unternehmen des öffentlichen Personenverkehrs (ÖPV) und eine Grundanforderung seitens der Kunden. Dabei sind jedoch die tatsächliche Wirksamkeit der Sicherheitsmaßnahmen (objektive Sicherheit) und die durch die Kunden wahrgenommene Wirksamkeit (subjektive Sicherheit) oftmals nicht deckungsgleich. Insbesondere die so wahrgenommene steigende Anzahl an Terrorattacken und sonstiger Vorfälle im Bereich des öffentlichen Personenverkehrs sowie häufig negativ gefärbte Berichterstattung (trotz eines allgemein sehr hohen Sicherheitsniveaus) sorgen für höhere Unsicherheit und eine tendenziell geringere Nutzung des ÖPV. Dies hat individualwirtschaftliche (z.B. geringere Einnahmen durch Fahrkartenverkäufe) und gesamtwirtschaftliche (z.B. durch verstärkten Individualverkehr) Auswirkungen.
Unternehmen des ÖPV stehen daher vor der Herausforderung, nicht nur die objektive Sicherheit der Kunden zu gewährleisten, sondern die de facto sehr hohe objektive Sicherheit auch subjektiv erfahrbar zu machen. Allerdings existieren derzeit keine Werkzeuge, um die Auswirkung von Sicherheitsmaßnahmen gegebenen Sicherheitsmaßnahmen auf die subjektive Sicherheit zu ermitteln und wirtschaftlich zu bewerten. Das Ziel des Projekts „Wirtschaftlichkeit von Sicherheitsmaßnahmen im öffentlichen Personenverkehr“ (WiSima) besteht daher in der Konzeption und Durchführung eines Security Impact Assessments als Werkzeug für Unternehmen, welches die Ermittlung der Wirksamkeit von Sicherheitsmaßnahmen auf die subjektive Sicherheit und die wirtschaftliche Bewertung von Sicherheitsmaßnahmen ermöglichen soll, um darauf aufbauend Kosten-Nutzen-optimale Maßnahmenpakete für die beteiligten Unternehmen umzusetzen.
Innerhalb des Projekts leitet die Forschungsgruppe die Arbeitspakete 3 „Auswahl, Konzeption und Optimierung zukünftiger Sicherheitsmaßnahmen“ und 5 „Erstellung und Erprobung des Security Impact Assessments“ innerhalb deren eine Methodik für die Bewertung der erzielten subjektiven Sicherheit und die Verknüpfung dieser Methodik mit üblichen betrieblichen Kennzahlen entwickelt sowie in der Praxis angewendet und erprobt werden soll.
Das Verbundprojekt WiSima wird durch das Bundesministerium für Bildung und Forschung von 2016 bis 2019 im Themenfeld „Zivile Sicherheit - Neue ökonomische Aspekte““ mit insgesamt 1,3 Mio. € gefördert.
Weiterführende Informationen
Zum offiziellen Projektsteckbrief des Bundesministeriums für Bildung und Forschung