KOBIVIA

KOBIVIA - Aufbau eines Kompetenzzentrums für Bildverarbeitung und Videoanalyse

Ausgangslage 

Intelligente Videoanalyse und Bildverarbeitung ist ein äußerst effektives Verfahren für die Automatisierung und Verbesserung von Prozessen verschiedener Art und kann in sehr verschiedenen Bereichen eingesetzt werden. Wichtige Anwendungsgebiete von Bildverarbeitung bestehen im Endkundenbereich, der Automatisierung und Optimierung von Prozessen und in der Sicherheit. Bezüglich der Sicherheit besteht bei der Forschungsgruppe von Professor Vandenhouten ein Fokus auf den öffentlichen Nahverkehr. Ziel ist hier u.a. die maschinelle Echtzeiterkennung von Gewaltdelikten im Anfangsstadium (z.B. Handgemenge) und eine daran anknüpfende Alarmierung (z.B. über Freisprechanlagen an Bahnhöfen). Dadurch kann eine mögliche Eskalation verhindert werden. Gespräche mit unterschiedlichen Vertretern von Industrie und ÖPNV auf verschiedenen Messen unterstreichen einen hohen Bedarf für solche innovativen Lösungen. Das Wachstumspotenzial in der Bildverarbeitung ist aber auch außerhalb der Sicherheit, aufgrund der dadurch zu erwartenden Effektivitätssteigerungen, enorm. So hat sich der Umsatz im Bereich industrieller Bildverarbeitung zwischen 2000 und 2008 mehr als verdoppelt[1]. Es ist zu erwarten, dass sich dieses Wachstum in den nächsten Jahren weiter fortsetzen und sogar noch verstärken wird, da steigende Qualitätsanforderungen bei gleichzeitig wachsendem Kostendruck einen höheren Automatisierungsgrad erfordern. Dies lässt sich insbesondere durch Bildverarbeitungslösungen bewerkstelligen.

[1] Quelle: VDMA

Zielstellung

Das Forschungsteam von Professor Vandenhouten hat in den vergangenen Jahren verschiedene, teilweise preisgekrönte Projekte im Bereich Bildverarbeitung mit verschiedenen Brandenburger Unternehmen erfolgreich abgeschlossen. Zentrale Problemstellung war dabei immer wieder der Aufbau von Testversuchen und -Umgebungen, was sehr komplex und zeitintensiv ist. Dieses Vorhaben soll daran ansetzen, eine Infrastruktur für Bild- und Videoverarbeitungslösungen zu schaffen, welche bekannte Problemstellungen in diesem Bereich adressiert, indem sie eine schnelle und realitätsnahe Nachbildung und Überwachung unterschiedlichster Szenarien ermöglicht. Die für diese detailgetreuen Simulationen notwendigen, sowie kostenintensiven Investitionen stellen bislang eine große Hemmschwelle für kleine und mittelständische Unternehmen dar. Die in dem Vorhaben geplante Versuchsanlage soll diese Probleme beseitigen. Darüber hinaus soll ein Onlineportal den effektiven Zugriff auf ein großes Repertoire an existierenden Basislösungen bereitstellen und so zu einer signifikanten Verbesserung und Beschleunigung der Forschungs- und Entwicklungsprozesse beitragen. Durch dieses Kompetenzzentrum wird der Technologietransfer erheblich gesteigert. Hierdurch entsteht der TH Wildau und insbesondere auch ansässigen Brandenburger Unternehmen in diesem wichtigen und innovativen Zukunftsmarkt ein deutlicher Wettbewerbsvorteil, was die Schaffung neuer Arbeitsplätze ermöglicht.

 

Projektvolumen

196.000 Euro (davon ca. 140.000 Euro Sachmittel-Investitionen)

 

Laufzeit

2013

 

Mittelgeber / Fördeprogramm

Land Brandenburg / Wissens- und Technologietransfer für Innovationen