"FOMO" - Anlage zur Formgebung und zur thermischen Modifikation europäischer Hölzer für stark geschwungene Bauteile von Streich- und Zupfinstrumenten
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In Deutschland und Europa gibt es eine große Zahl an klein- und mittelständischen Unternehmen, die in traditionell handwerklichen Arbeitsprozessen Musikinstrumente aller Art herstellen. Je nach Instrumentengattung kann der Tropenholzanteil von ca. 80% bei Zupfinstrumenten bis zu 100 % bei Holzblasinstrumenten betragen.
Die Washingtoner Artenschutzkonferenz tagte im September 2016 in Johannesburg. Dort hat sie eine Vielzahl von Hölzern, darunter Palisander (Dalbergia latifolia), unter den umfassenden Schutz des Washingtoner Artenschutzübereinkommens (CITES) gestellt. Somit wird der Handel mit diesen Hölzern erschwert.
Stand der Technik ist es, flache Bauteile eines Zupfinstrumentes, also Decken, Böden, Hälse und Griffbretter thermisch zu modifizieren, was mit sehr gutem Erfolg gelingt. Jedoch ist das Postforming der zu biegenden Zargen aus den modifizierten Hölzern sehr schwierig und von hoher Fehler- und Ausschussquote begleitet. Grund hierfür ist die mit steigendem thermischen Modifikationsgrad verursachte Sprödigkeit des Holzes.
Die dadurch erschwerte Plastifizierung des Materials verhindert das erfolgreiche Herstellen der erforderlichen Biegeradien (Abb.1). Hinzu kommt, dass die erzielten Umformungser-gebnisse einen als nachteilig einzustufenden Grad der Rückverformung aufwiesen (Abb.2).
Dies hat dazu geführt, dass sich die Instrumentenbauer der Reinhardt GmbH aus Tübingen und die Entwickler der Guitarras Raimundo S.A. aus Spanien entschlossen haben, technisch versierte Anlagenentwickler zu beauftragen, eine Anlage zu konzipieren, mit deren Hilfe die gebogenen Zargen in einem Prozess geformt und modifiziert werden können, nachdem eine solche Kombinationsanlage nirgends gefunden werden konnte.
Im Rahmen des Projektes FOMO strebt die TH Wildau die Entwicklung eines mikrowellen-basierten Erwärmungsprozesses für Hölzer an, die durch diesen Prozess derart modifiziert werden, dass sie anschließend für den Bau von hochwertigen Musikinstrumenten eingesetzt werden können.
Der Lösungsansatz der TH Wildau umfasst dabei als ersten Schritt die für eine thermisch induzierte langzeit-stabile Umformung der Hölzer notwendige Plastifizierung, die Umformung selbst und ihre Stabilisierung sowie als letzten Schritt die thermisch induzierte Änderung des Farbtons der Hölzer.
ProjektpartnerBereich öffnenBereich schließen
Hochschule für nachhaltige Entwicklung Eberswalde
Professur Chemie und Physik des Holzes sowie chemische Verfahrenstechnik
Schicklerstraße 5, 16225 Eberswalde
Reinhardt GmbH
Schleifmühleweg 82, 72070 Tübingen
https://www.bestacoustics.eu/de/deutschland.html
PFAHL Gerätebau GmbH
Otto-Hahn-Straße 1, 07552 Gera
Guitarras Raimundo S.A.
Polígono Industrial Fuente del Jarro, Carrer Islas Canarias, 3, 46988 Paterna, València, Spanien
https://guitarrasraimundo.com/de/
Ingenieurbüro Dipl.-Ing. Reinhard Fischer
Isingen, 72348 Rosenfeld
ProjektlaufzeitBereich öffnenBereich schließen
2 1/2 Jahre
01. Juli 2020 – 31. Dezember 2022
Projektleiter der Hochschule
Prof. Dr. rer. nat. Christian Dreyer
Büro: Haus 14, Raum 210
Telefon: +49 3375 508 858
Mail: christian.dreyer(at)th-wildau.de
Web: www.th-wildau.de/christian-dreyer
Ansprechpartner:
Benjamin Jankowski (akademischer Mitarbeiter)
Telefon: +49 3375 2152 251
Mail: benjamin.jankowski@th-wildau.de