#24 Nachhaltige Mobilitätsprojekte für Berlin

24. Kolloquium: Nachhaltige Mobilitätsprojekte für Berlin

Am 24. Mai 2023 fand das 24. Verkehrswissenschaftliche Kolloquium Wildau statt. Es hat sich unter der Überschrift "Nachhaltige Mobilitätsprojekte für Berlin" zwei konkreten Beispielen gewidmet. Hierfür stand dem Auditorium vor Ort und online via WebEx die Geschäftsführung von zwei Berliner landeseigenen Gesellschaften zur Diskussion zur Verfügung: Katharina Marienhagen als Geschäftsführerin der GB infraSignal GmbH und Arne Petersen als Geschäftsführer der GB infraVelo GmbH. Beide Gesellschaften sind Töchter der landeseigenen Grün Berlin GmbH.

Herr Petersen stellte zunächst die Grün Berlin GmbH vor. Dies war insofern besonders wichtig, als dass hiermit die auf das Gemeinwohl orientierte Struktur sichtbar wurde.

Er stellte im Anschluss hieran das Projekt ParkYourBike vor. Hierbei thematisierte er nicht nur die Ausgangssituation und die Zielstellungen, sondern insbesondere die Vorgehensweise und die Abwägungen, die im Laufe des Projekts getroffen werden mussten. Am Beispiel des Tarifmodells wurde das im nationalen wie internationalen Vergleich sehr deutlich.

In der Diskussion wurden viele Aspekte aufgegriffen, die insbesondere auch praktische Aspekte wie Verfügbarkeit und Wartung der Boxen aber auch die Versicherung der hierin abgestellten Räder betrafen. Viele Fragen konnten beantwortet werden – die offenen Fragen und Antworten finden Sie am Ende dieses Artikels.

Frau Marienhagen beleutete ein eher technisches Thema: Welche Detektionstechnologien bestehen, um den Verkehr in seinen verschiedenen Ausprägungen erkennen und in die Steuerung von Lichtsignalanlagen einbinden zu können? Ihr Überblicksvortrag zeigte eine Vielzahl von Detektionstechnologien mit technischen Eigenschaften, Vor- und Nachteilen sowohl für den Kfz-Verkehr als auch für den ÖPNV und für den Fuß- und Radverkehr auf. Unterschiede wurden herausgearbeitet und auch auf neue Ansätze wie KI-unterstützte Videodetektion wurde eingegangen.

Die gezeigten Präsentationen finden Sie hier:

Zu den offen gebliebenen Fragen aus der Diskussion und aus dem Chat haben die Referenten folgenden Rückmeldungen gegeben:

  • Reservierungsmöglichkeiten: Wie lange kann reserviert werden?
    Stellplätze können für 24h kostenfrei reserviert werden. Es sind jedoch keine Zukunftsreservierungen möglich, sondern immer nur 24 h ab dem derzeitigen Zeitpunkt.
  • Sind eingestellte Räder versichert?
    Nein, die Räder sind wie in Abstellanlagen anderer Hersteller/Betreiber auch nicht versichert.
  • Was passiert mit den Rädern, die nicht abgeholt werden?
    Dafür wird sich zukünftig dem Prozess des Schrottradmanagements vom Betrieb der (offenen) Anlagen an S-Bahn-Stationen bedient. Wir gehen jedoch nicht davon aus, dass das selten bis überhaupt eintritt. Bei Einzelboxanlagen haben wir zu jedem Fahrrad eine E-Mail-Adresse des Nutzenden über die wir in Kontakt treten können. Im Falle von (zukünftigen) Sammelgaragen ist es natürlich schwieriger, Fahrräder eindeutig zuzuordnen.
  • Zuverlässigkeit automatischer Fahrradparkhäuser (FPH - vergl. Japan, sehr zuverlässig, aber immer eine Person vor Ort)
    Tatsächlich sind die automatischen FPH teilweise betreuungsintensiv, wodurch die Betriebskosten aufgrund der Einsätze vor Ort höher sind als bei anderen Anlagen.

(Text: R. Kohlen)

Den Einladungsaushang zur Veranstaltung finden Sie hier.

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