Eisenbahn hautnah

Eisenbahn hautnah: Exkursion zum Eisenbahnbetriebs- und Experimentierfeld an der TU Berlin

„Das wichtigste Bauteil eines mechanischen Stellwerks ist das Fenster.“ (Eric J. Schöne, 31.05.2018), so hieß es in der Vorlesung aus dem Modul Verkehrsbetriebsführung, wo unter anderem Stellwerke einen Themenschwerpunkt bilden. Stellwerke sorgen für einen sicheren und reibungslosen Bahnbetrieb.

Um das Gelernte aus dem Modul einmal hautnah zu erleben, machte die VS19 am 23. und 25.05.2022 eine Exkursion zum Eisenbahn-Betriebs- und -Experimentierfeld der TU Berlin (EBuEf). Ziel war es, die Inhalte der Vorlesungen anhand der unterschiedlichen im EBuEf installierten Original-Stellwerke anzuwenden und das Wissen zu vertiefen.

Nach einer kurzen Einführung durch Herrn Herholz, wurden wir durch die Anlage geführt, auf der mithilfe von Original-Stellwerkstechnik Modelleisenbahnzüge gesteuert werden. Hierbei gab es eine praktische Einführung in die Bedienung vom mechanischen Stellwerk bis hin zum elektronischen Stellwerk.

Anschließend hatten wir die Möglichkeit in die Rolle des Fahrdienstleiters oder Weichenwärters zu schlüpfen und teilten uns auf die unterschiedlichen Stellwerkstypen auf. Jeder bekam einen Bahnhof zugewiesen und konnte mit dem Nachbarbahnhof mittels Telefon und der entsprechenden Stellwerkstechnik, wie z. B. dem Anfangs- und Endfeld kommunizieren. Unser Ziel war es, die im Fahrplan stehenden Zugfahrten durchzuführen. Schon nach kurzer Zeit waren wir bereits mit Verspätung abseits des Fahrplans, da die technische Umgebung noch ungewohnt für uns war.

Jeder hatte die Möglichkeit einmal alle Typen zu durchlaufen, wobei das elektronische Stellwerk das im Regelbetrieb am komfortabelsten zu bedienende Stellwerk war, da hier viele Prozesse automatisch ablaufen. Im Gegensatz dazu war das mechanische Stellwerk das „schwierigste“ Stellwerk, was uns jedoch noch einmal die einzelnen Schritte, die für die Festlegung einer Fahrstraße benötigt werden, Stück für Stück demonstriert hat.

Am Ende der Exkursion waren wir aufgrund der vielen Einblicke in die Stellwerkstechnik ziemlich geschafft. Jetzt schätzen wir die Rolle des Fahrdienstleiters und des Weichenwärters noch einmal mehr und verstehen jetzt noch besser, wie sicher der Eisenbahnbetrieb von statten geht und auf wie vielfältige Weise klug entwickelte Technik die jeweiligen Bediener vor potenziell gefährlichen Fehlbedienungen schützt.

An dieser Stelle wollen wir uns bei Herrn Herholz für die Einblicke bedanken und auch ein Dankeschön an unsere Professoren Herrn Liebchen und Herrn Kohlen ausrichten, dass wir diese Möglichkeit der Schulung durchlaufen konnten.

Weitere Informationen zum EBuEf sind unter https://www.ebuef.tu-berlin.de/ zu finden.

P. Hartwig