Zurückliegende Bibliothekssymposien

Zurückliegende Bibliothekssymposien

14. Wildauer Bibliothekssymposium am 13./14.09.2022 über WebexBereich öffnenBereich schließen

Innovationskultur braucht Riskobereitschaft und Fehlerkultur – darin sind sich alle einig. Nur: Was konkret kann helfen, beides praktisch zu leben im Bibliotheksalltag?

Unter dem Arbeitstitel “Best of Scheitern” (oder “Schön scheitern”, “Protypen schaffen Typen”, “FuckUp Night”), soll in einem Überblick mit den TeilnehmerInnen zunächst gesammelt werden, was dazugerechnet werden kann. Herausgearbeitet werden soll, wie Akzeptanz, Transparenz dafür einen festen Platz finden kann. Eine sytematische Erfassung soll angestrebt werden und als lesson learned einer projektinitiierten Bibliotheksarbeit zur Seite gestellt werden. Gescheiterte Ideen/Projekte/Lösungen sollte es genug geben, die ein Schatz sind, wenn man daraus die richtigen Schlüsse für ähnliche Ansätze zieht, ob z.B. im Einsatz von Discovery-Tools, Ausleihbetrieb, QR-Codes, Medienerwerbung, RFID-Geräten etc.

Organisatoren des 14. Wildauer Bibliothekssymposiums waren Jens Ilg (Abteilungsleiter Benutzung und Information an der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden), Dr. Oliver Renn (Leiter des Informationszentrums Chemie | Biologie | Pharmazie an der ETH Zürich) & Dr. Frank Seeliger (Leiter der Hochschulbibliothek der TH Wildau)

13.09.2022: Best of Scheitern & Informelles Roboter-Anwendertreffen

Stefanie Blum-Effenberger (Universitätsbibliothek der Technischen Universität München): Das digitale Auskunftsangebot der Universitätsbibliothek TUM

Folien "Das digitale Auskunftsangebot der Universitätsbibliothek TUM"

„Von der Auskunftstheke zu digitalen Auskunftskanälen“ beschreibt das Projekt der Universitätsbibliothek der Technischen Universität München. Vor 10 Jahren mit 5 Kanälen gestartet, mussten zwischenzeitlich 3 Kanäle wegen technischer Probleme, datenschutzrechtlicher Bedenken oder geringer Nutzung eingestellt bzw. durch andere Kanäle ersetzt werden. Die Herausforderung bleibt, die Infrastruktur des Auskunftsangebots an das sich ändernde Kommunikationsverhalten der Bibliothekskund:innen anzupassen.

Prof. Dr. Thorsten Koch (Prof. für Mathematik an der TU Berlin und Leiter des Bibliotheksverbundes KOBV am ZIB): Warum scheitern Projekte und kann man etwas dagegen tun?

Folien "Warum scheitern Projekte und kann man etwas dagegen tun?"

Jemand sagte mal: "Bei der NASA explodieren nicht genug Raketen", das ist ein klares Zeichen, dass die Projekte nicht fortschrittlich genug sind.

Viele Projekte scheitern, besonders, wenn man sie an den ursprünglichen Zielen misst. Wann ist das schlecht? Was kann man dagegen tun? Einige Betrachtungen aus 20 Jahren Erfahrung und der Versuch etwas zu verallgemeinern.

Sara Melchior (Kunstbibliothek documenta archiv): Offener Umgang oder immer noch ein Tabu? Die Auseinandersetzung mit dem Scheitern als Lerngelegenheit in Fachdiskursen deutsch- und englischsprachiger Bibliothekscommunities in den letzten zehn Jahren

Folien "Offener Umgang oder immer noch ein Tabu? Die Auseinandersetzung mit dem Scheitern als Lerngelegenheit in Fachdiskursen deutsch- und englischsprachiger Bibliothekscommunities in den letzten zehn Jahren"

Im Vortrag beim Symposium möchte ich die Ergebnisse meiner Diskursanalyse vorstellen, die sich mit dem Scheitern als Lerngelegenheit in deutsch- und englischsprachigen Bibliothekscommunities beschäftigt. Ich stütze mich dabei auf Ergebnisse meiner Masterthesis, die ich im Mai 2022 im Rahmen des Master Library and Information Science an der TH Köln eingereicht habe und die in Kürze auf dem Hochschulrepositorium PubLIS Cologne veröffentlicht wird.

Eine 2012 publizierte Ausgabe der Zeitschrift LIBREAS plädierte für einen positiven Umgang mit dem Scheitern und vermisste damals insbesondere in deutschen Bibliotheken „nicht nur eine Kultur der Akzeptanz von Scheitern, sondern auch ein soziales Netz, um problemlos zu scheitern – und neu zu beginnen“ (LIBREAS.LIBRARY IDEAS (HRSG.), 2012. Libreas, Heft Scheitern. #20. S. 2.).

Wie sieht das zwischenzeitlich aus? Fast zehn Jahre später lässt sich sicher sagen, dass deutschsprachige Bibliothekscommunities einen offenen, reflektierten, vielleicht auch humorvollen, aber in jedem Fall auf Wissensweitergabe fokussierten Umgang mit Niederlagen, Fehlschlägen und Misserfolgen gefunden haben. Ebenso können nun Aussagen zu den bisher unerforschten Fragen gemacht werden, welche Akteure in den Bibliothekscommunities diese Agenda unterstützen und auf welche Art und Weise ein offener Umgang mit dem Scheitern zum Bestandteil der Fachdiskurse avanciert ist.

Der Vortrag adressiert die Fragen: Wer prägt aus welchen Gründen und auf welche Weisen die Fachdiskurse zum Thema? Wie findet der Umgang mit dem Scheitern in deutsch- und englischsprachigen Bibliothekscommunities statt? Ist der Tabubruch vollzogen oder bleibt die systematische Auseinandersetzung mit Misserfolgen ein Defizit? Anhand von prägnanten Beispielen aus den Ergebnissen der diskursanalytischen Studie wird in der Präsentation die Entwicklung des Diskurses aufgezeigt. Es wird dargestellt, in welchen Bereichen sich ein offener Umgang mit dem Scheitern als sinnvolle Maßnahme etabliert hat – und wo dies bisher nicht der Fall ist.

Gudrun Kelp (RUHR PM GmbH) & Thomas Zehler (Fraunhofer IESE) als Vorstände im Bitkom Arbeitskreis Projektmanagement: Heiter Scheitern im Projekt - Kriterien, Indikatoren und Learnings für Projektmanager:innen

Folien "Heiter Scheitern im Projekt - Kriterien, Indikatoren und Learnings für Projektmanager:innen"

Wenn »der König das so will«, Fehler ignoriert werden, Kommunikation nicht stattfindet oder während des Projekts die Anforderungen geändert werden, ohne auf die Folgen zu schauen, dann ist das Scheitern vorprogrammiert. Studienergebnisse haben gezeigt, dass 75% der Fehlerursachen in Projekten ihren Ursprung in der Initialisierungs- und Definitionsphase haben, die Auswirkungen aber erst im Zuge der Umsetzung spürbar werden. Der Bitkom Arbeitskreis Projektmanagement erarbeitete in einem seiner Mitgliedertreffen in Form eines World Cafés Kriterien, Indikatoren und Learnings für Projektmanager:innen, die im Vortrag thematisiert und vorgestellt werden sollen.

Inhalts- und Positionspapier zum Thema "Heiter Scheitern im Projekt" des Arbeitskreises Projektmanagement des Bitkom

Hans-Peter Pohl (Dozent der TH Wildau und Kaufmännischer Vorstand in der Berlin-Brandenburgischen Stiftung für Bibliotheks-Forschung e.V.): Quo vadis Bibliotheksstiftung? Erfolgreicher Innovationspreis, aber weitere Ziele nicht erreicht

Folien "Quo vadis Bibliotheksstiftung? Erfolgreicher Innovationspreis, aber weitere Ziele nicht erreicht"

Effektives Fundraising für eine Stiftung setzt sich aus mehreren Bausteinen zusammen: Ein überzeugendes Konzept, das die Bedarfe und Erwartungshaltungen sowohl der potenziellen Leistungsgeber als auch der Leistungsnehmer integriert. Personelle Ressourcen. Identifikation der relevanten Stakeholder (Persönliche/r Leistungsgeber/in oder Entscheider/in, Door-opener) und ihrer Einstellungen, Erwartungshaltungen und ihres Informations- und Kommunikationsverhaltens im Rahmen einer Stakeholder-Analyse.

Kommunikative Präsenz der Stiftung (analog und digital) in der Wahrnehmung der relevanten Stakeholder. Persönliche Ansprache auf Augenhöhe bei der Akquisition mit Hilfe eines Netzwerkes. Rechtssichere Verträge. Professionelle Projektrealisierung. Vertragskonforme Umsetzung der Zusammenarbeit.
Warum außer der Durchführung der Innovationspreis-Projekte weitere Ziele wie der Aufbau eines Kapitalstocks für die Stiftung oder die Mittelbeschaffung für die Ausstattung von Projekten bisher nicht erreicht werden konnten, soll im Vortrag herausgearbeitet und Wege zur Überwindung der Probleme sollen aufgezeigt werden.

14.09.2022: Best of Scheitern

Jens Ilg (Abteilungsleiter Benutzung und Information an der Sächsische Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden): Fehlerkultur beginnt mit dem Fehlen von Fehlerkultur? Ergebnisse einer Onlinebefragung

Folien "Fehlerkultur beginnt mit dem Fehlen von Fehlerkultur? Ergebnisse einer Onlinebefragung"

Bibliotheken und verwandte Einrichtungen konnten vom 16. Mai bis zum 3. Juni 2022 an einer kurzen Onlinebefragung teilnehmen, in der u. a. nach der Anzahl nicht erfolgreicher Projekte, nach dem Vorhandensein einer Fehlerkultur und nach Gründen für das Scheitern gefragt wurde. In diesem Beitrag werden erstmals Ergebnisse dieser Befragung vorgestellt.

Henriette Mehn (Projektmanagerin Wissenschaftskommunikation an der Sächsischen Landesbibliothek - Staats- und Universitätsbibliothek Dresden): In 90 Minuten zu mehr Fehlern: Sprint für ein Fehlerkultur-Leitbild

Fehlerkultur-Leitbild für Bibliotheken

Der bewusst kurz gehaltene Workshop wird als Sprint moderiert und durchgeführt, in dem in Kleingruppen gearbeitet wird und an dessen Ende eine Art Leitbild stehen wird, das beantwortet, wie wir in unseren Bibliotheken mit Fehlern und Projektscheitern umgehen wollen. Dieses Leitbild wird so formuliert werden, dass es anschließend von allen Teilnehmenden für ihre jeweilige Bibliothek adaptiert werden kann.

Das Leitbild wurde erarbeitet von den Teilnehmenden des Workshops auf dem 14. Wildauer Bibliothekssymposium am 14.9.2022. Es kann als finales Leitbild dienen oder auch als anpassbare Grundlage für ein Fehlerkultur-Leitbild für die je eigene Bibliothek vor Ort. Fehlerkultur-Leitbild für Bibliotheken

13. Wildauer Bibliothekssymposium am 14./15.09.2021 über Webex EventsBereich öffnenBereich schließen

Das 13. Wildauer Bibliothekssymposium fand virtuell als Webex-Konferenz an zwei Nachmittagen statt: Am Dienstag, den 14. September 2021, gab es ab 14 Uhr ein Diskussionsforum rund um das Thema Raum, Raum als erster bis dritter, zudem virtueller Ort mit Für und Wider z.B. beim Verschmelzen von Wohn- und Arbeitsstätte. Anschliessend, von 17 bis 19 Uhr, fand ein informeller Erfahrungsaustausch der deutschsprachigen KollegInnen statt, die bereits Roboter an Informationseinrichtungen einsetzen bzw. planen.

Am Mittwoch, den 15. September, begann der Nachmittag um 14 Uhr gleichfalls mit einem Diskussionsforum dazu, was sich Informationseinrichtungen von KI-Technologien wünschen (Erschließung, Zeichenerkennung, Informationsvermittlung etc.) und was die Technologie zu leisten bereits in der Lage ist. Im zweiten Teil wurde das Konzept eines Curriculum für einen möglichen Micro-Degree vor- und zur Diskussion vorgestellt, der BibliothekarInnen ermöglichen soll, selbstbestimmt und kenntnisreich KI-Technologien bedarfsgerecht auf den eigenen Arbeitsbereich zu beziehen.

14.09.2021: Besonderer Raum Bibliothek & Informelles Treffen deutschsprachiger Roboter-AnwenderInnen

1. Impulsvorträge mit anschließendem World-Café zu den Themen:

  • Kevin alone in the Library? (Gemeinschaftsraum) von Robert Niess (Chestnutt_Niess Architekten)
  • Künftige Anforderungen an (Arbeits-)Räume im Zuge der Automatisierung, Digitalisierung und Home Office von Prof. Dr. Suntje Schmidt (Leibniz-Institut für Raumbezogene Sozialforschung)
  • Perspektiven digitaler Zwillinge in Bibliotheken von Dr. Stefanie Schreiber (BTU Cottbus-Senftenberg, IKMZ)
  • Die Zukunft der Arbeit ist hybrid - Der Dreiklang von Menschen, Orten und Technologie als Schlüssel zum Erfolg von Kay Mantzel (Microsoft Deutschland)
  • Neues Arbeiten braucht neue Räume - zwei Jahre nach dem Umzug der Zentrale des Goethe-Instituts. Rückblick und Perspektiven von Kai Wagner (Goethe-Institut, München)

2. Informelles Treffen deutschsprachiger Roboter-AnwenderInnen

15.09.2021: KI im Werkstattgespräch

1. Podiumsdiskussion: Wie kann eine Universitätsbibliothek Informationsanfragen ihrer NutzerInnen am besten bedienen? mit Torsten Reimer (British Library, muss leider absagen!), Prof. Dr. Frank Puppe (Uni Würzburg/Lehrstuhl für künstliche Intelligenz und Wissenssysteme), Prof. Robert Zepf (Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg), Kimberly Holtz (Iris.ai), Christian Erlinger (Zentral- und Hochschulbibliothek Luzern)

2. Curriculum eines KI Micro-Degrees für BibliothekarInnen mit Dr. Maria Börner (Adap GmbH, Hamburg), Janine Bressler (TH Wildau), Christian Rockmann (TH Wildau), Felix Rothe (TH Wildau), Mila Runnwerth (TIB Hannover), Prof. Dr. Rainer Stollhoff (TH Wildau), Prof. Dr. Alexander Stolpmann (TH Wildau), Dr. Matthias Boldt (sense·ai·tion GmbH, Wildau), Prof. Dr. David Scheffer (Nordakademie, Hochschule der Wirtschaft)

12. Wildauer Bibliothekssymposium am 15./16.09.2020 als #vWibib20Bereich öffnenBereich schließen

15.09.2020: Roboter-Anwendertreffen

Philipp Bültmann & Franziska Weber: Der erste humanoide Roboter in der Stadtbibliothek Köln - eine Zeitreise

Als die erste Stadtbibliothek in Deutschland den humanoiden Roboter Nao der Firma Softbanks angeschafft hatte, war noch nicht absehbar, wie viele und insbesondere welche aufregenden Dinge das Team gemeinsam mit ihrem Roboter erleben würde. Inzwischen gehört er seit vier Jahren fest zur Stadtbibliothek Köln. Seitdem haben wir Einiges gemeinsam erlebt. Von den ersten Veranstaltungen und Programmiertreffen - gemeinsam mit unseren Bibliothekskund*innen, über einem Stand auf der Messe CeBIT, Besuch im Landtag NRW in Düsseldorf, dem ersten MINT Festival in der Stadtbibliothek mit über 2.000 Besucher*innen, zahlreichen Fernsehaufnahmen bis hin zu internationalen und nationalen Besucher*innen und der dauerhaften autonomen Implementierung des Roboters im neuen MINT Space der Zentralbibliothek. Diese Erfolgsgeschichten möchten wir zum Anlass nehmen, eine kleine Zeitreise in die Vergangenheit zu unternehmen und von unseren Erfahrungen mit Nao vom ersten auspacken aus dem Karton bis in die Zukunft zu berichten.

Elfriede Ludwig: Ein Jahr Roboter in der Stadtbücherei Frankfurt am Main

In einer Bibliothek geht es nicht einfach nur um Bücher. Es geht um Wissenserwerb und um kulturelle Erfahrungen; es geht auch um die Stärkung der Teilhabe an den Entwicklungen der Digitalisierung und die Förderung der Meinungsbildung zu den aktuellen Diskussionen zu KI und Robotik. Die Stadtbücherei Frankfurt stellt seit einem Jahr mit ihrem Robotics-Angeboten einen niedrigschwelligen Zugang zu Technologien wie Coding, Künstliche Intelligenz und Robotics für die Frankfurter Bürger her.
Die Roboter-Dame ADA – unser humanoider Roboter aus der NAO-Serie (NAO 6.0, Hersteller Softbank Robotics) – demonstriert die Möglichkeiten der Interaktion zwischen Mensch und Roboter und fasziniert vor allem die Kinder – aber auch die Erwachsenen.

Unsere DOBOTs –die Handhabungsroboter im „Klein-Format“ (Hersteller Shenzhen YueJiang Technology Co., Ltd) – zeigen, wie die Fertigung von Industrieprodukten – z.B. von Waschmaschinen oder Autos automatisiert in einer Fabrik abläuft. Die Lernroboter (Dash, Sphero Bolt, Blue-Bot, Ozobot Eva, Thymio) werden in der pädagogisch betreuten Arbeit mit Kindern sowohl in den Bibliotheken als auch in den von unserer schulbibliothekarischen Arbeitsstelle betreuten Schulen eingesetzt und führen diese altersgemäß an das Thema „Coding mit Robotern“ heran.
In unserem Beitrag gehen wir auf die Herangehensweise ein, mit der wir das Projekt speziell mit ADA und DOBOT initiiert und umgesetzt haben und zeigen auf, welche Stolpersteine wir auf dem Weg zu einem regelmäßigen Einsatz im Tagesbetrieb gefunden und beiseite geräumt haben. Heute finden neben „Meet & Greet“ Terminen regelmäßig Programme für unterschiedliche Teilnehmerkreise statt zu Themen wie AI, Coding, Datenschutz, Einsatz von und Interaktion mit Robotern.

Elfriede Ludwig leitet in der Stadtbücherei Frankfurt am Mainden Bereich „Digitale Dienste“. Als Dipl.-Bibl. startete sie in der Stadtbücherei Hachenburg, es folgten insgesamt 20 Jahre im Vertrieb von LMS und digitalen Medien und Systemen. Ihr Team besteht aus 4 Mitarbeiter*innen, die neben den Roboter-Anwendungen alle digitalen Angebote der Stadtbücherei betreut. Alle anfallenden Arbeiten werden dabei in gemischten Arbeitsgruppen mit Mitarbeiter*innen aus allen Bereichen der Stadtbücherei entwickelt und operativ umgesetzt.

Dr. Jeannette Neustadt: Robots-in-Residence: Zwei Roboter auf ihrer Reise durch Europa

Jeannette Neustadt, Referentin im Bereich Bibliotheken, Projektleitung "Generation A=Algorithmus", Goethe-Institut Zentrale, München

Mit dem Projekt "Generation A=Algorithmus" will das Goethe-Institut in den Jahren 2020 und 2021 junge Erwachsene aus Europa für die technologischen Entwicklungen im Bereich der Künstlichen Intelligenz sensibilisieren. Mit verschiedenen Programmen sollen die Risiken und Chancen von KI in den Fokus gerückt werden. So beschäftigt sich etwa eine 16teiliges Online-Gesprächsreihe mit verschiedenen Aspekten von KI, von Klimawandel über Gesundheit bis hin zur Datensicherheit. Darüber hinaus wird eine KI-Residenz für bildende Künstler in elf europäischen Ländern, ein Climate Hackathon und ein Ideathon angeboten. Das Programm "Robots-in-Residence" schickt zwei NAO-Roboter auf Reisen durch Europa. An jedem Ort gastieren die Roboter für einen Monat und werden von Coder*innen weiter programmiert.

Christiane Bornett: Nao und der HumBot Coding Space: Programmieren für Alle!

Christiane Bornett, stellvertretende Bibliotheksleitung & Leitung der Kinder- und Jugendbibliothek, Humboldt-Bibliothek Berlin Reinickendorf

Die Bibliothek als Ort für informelles Lernen: Entstanden und finanziert aus einem Ideenwettbewerb des Verbundes der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) hat der HumBot Coding Space der Humboldt-Bibliothek in Berlin-Reinickendorf in seinem ersten Jahr über 3.000 Teilnehmer*innen erreicht. Zahlreiche Presse-Artikel und Fernsehberichte begleiteten ein Projekt, das in offenen niedrigschwelligen Formaten Familien aus der unmittelbaren Umgebung der Bibliothek für neue Technologien begeistern möchte: Jung und Alt testen gemeinsam Roboter und lernen verschiedene Coding-Oberflächen kennen – alles ohne Anmeldung.

Bibliotheksbesucher*innen können jederzeit mitmachen – und sich die Roboter sogar ausleihen. Zusätzlich wurden im HumBot Coding Space erfolgreich Programme für Schulklassen entwickelt, die Coding mit klassischer Literaturvermittlung verbinden. Die Angebote des HumBot-Coding Space überzeugten nicht nur Bibliotheksbesucher*innen und Lehrer*innen, sondern auch die Kommunalpolitik, die durch die Weiterfinanzierung das Projekt zum Programm machte. „Coding ist die Sprachkompetenz des 21. Jahrhunderts“ – unter diesem Motto entwickelt sich „HumBot“ ständig weiter und lädt Kinder, Familien, Schülerinnen und Schüler, Studierende, Lehrer*innen und andere Interessierte zum Mitmachen ein. Motiviert durch den humanoiden Roboter Nao6 beteiligen sich auch immer öfter Menschen mit fortgeschrittenen Programmierkenntnissen am Programm und teilen in der Bibliothek ihr Wissen.

Prof. Janett Mohnke: Vom Lese-Buddy zum Allround-Talent - Zum Einsatz eines NAO-Roboters in Grundschulen, Bibliotheken und Volkshochschulen

Im Jahr 2017 gewann die Stadtbibliothek Wildau den Innovationspreis für Bibliotheken der Länder Berlin und Brandenburg.  Mit dem Projekt “Leseförderung mit handlichen humanoiden Robotern” wird ein NAO-Roboter zur Bildung eines Tandems von kindlichem Vorleser und nichtmenschlichem Partner eingesetzt, um Kindern beim Lesenlernen zu motivieren und zu unterstützen. Das RoboticLab Telematik der TH Wildau war Partner der Stadtbibliothek in diesem Projekt. Aufbauend auf den Erfahrungen mit diesem Projekt haben sich inzwischen vielfältige weitere Anregungen ergeben. Neue Projektideen werden umgesetzt. In dem Vortrag werden einige der Ideen und Partner vorgestellt und Erfahrungen geteilt.

Andrea Finkenzeller: Service-Roboter im unmittelbaren Kundenkontakt - Potentiale, Risiken und Chancen am POS

MediaMarktSaturn N3XT experimentiert seit vielen Jahren mit Robotern auf der Verkaufsfläche, Seite an Seite mit menschlichen Mitarbeitern und direkt in Interaktion mit dem Kunden. Das Einsatz-Spektrum für die mobilen Automaten ist vielfältig: die Begleitung des Kunden durch den Markt zum gewünschten Produkt oder der Abteilung, das freundliche Begrüßen und Willkommen heißen am Eingangsbereich, bis hin zur grundlegenden Kaufberatung für Notebooks.
In zahlreichen Projekten sammelte das Entwicklungsteam einzigartige Erfahrungen, über den Einsatz von Robotern allgemein, die Kunden- und Mitarbeiter-Psychologie im Umgang mit Robotern und natürlich wie die elementaren technischen Herausforderungen zu bewältigen sind. Einige der Schlüsselerkenntnisse sind Gegenstand dieses Vortrages.

Dr. Ulrich Reiser: Guidance Roboter in der Bibliothek: PR oder nachhaltiger Nutzen?

In dem Vortrag wird es eine kurze Vorstellung des Serviceroboters Care-O-bot 4 geben und werden die Erkenntnisse des Testlaufs in der Stadtbibliothek Ostfildern präsentiert.

Dr. Ulrich Reiser ist Geschäftsführer und Mitgründer der Firma Mojin Robotics, die mobile Serviceroboter für die Industrie herstellt. Nach seinem Studium der Elektro- und Informationstechnik an der Universität Stuttgart wechselte er 2005 an das Fraunhofer IPA, wo er 2013 seine Promotion abschloss. Dort war an zahlreichen nationalen und internationalen Forschungsprojekten im Bereich Servicerobotik beteiligt, leitete das Projekt Care-O-bot und war von 2012 bis 2017 Gruppenleiter in der Abteilung Roboter- und Assistenzsysteme. Aus dieser Abteilung gründete er 2017 zusammen mit zwei Kollegen die Firma Mojin Robotics (vormals Unity Robotics) und ist seither dort Geschäftsführer.

Dr. Christian Karrasch: CIMON - ein schlauer Kopf als Freund und Helfer im Weltall

Dr. Christian Karrasch hat an der Rheinischen Friedrich-Wilhelms-Universität in Bonn Physik studiert und an der Ruhr-Universität Bochum promoviert. Als Doktorand bereitete er Materialproben und Experimente für den Elektromagnetischen Levitator (EML) vor, die momentan an Bord der Internationalen Raumstation (ISS) laufen.

Sein wissenschaftlicher Hintergrund in der Materialphysik ermöglichte es ihm, selbst Experimente unter Schwerelosigkeit an Bord des auch vom DLR genutzten Parabelflugzeugs durchzuführen. Christian Karrasch ist wissenschaftlicher Mitarbeiter und fachlicher Leiter für die ISS-Nutzung im DLR Raumfahrtmanagement in Bonn. Gemeinsam mit seinen Kollegen der Fachgruppe ISS begleitet er die deutschen Beiträge der horizons-Mission von Alexander Gerst. Für das Projekt CIMON (Crew Interactive MObile companioN) ist er verantwortlicher Projektleiter.

Bernhard Rembold & Marion Geiger: Die ersten 180 Tage unseres Peppers in der Stadtbibliothek Ulm

Wir möchten Sie an den ersten 180 Tagen mit unserem Pepper teilhaben lassen.
Am Anfang stand die Entscheidungsfindung: Was ist seine Aufgabe, was soll er können? Welches Modell passt am besten zu uns?

Diese Entscheidung fiel durchaus emotional aus. Schnell schlossen wir Freundschaft, allerdings zeigte uns der reale Einsatz auch Grenzen auf. Der erste Auftritt des Pepper war informativ, er begrüßte unsere Besucher und informierte über die geltenden Corona-Richtlinien in unserer Bibliothek.
Wie geht es weiter? Insbesondere Indoornavigation und LoRaWan-Komponenten wollen wir in unserem Projekt vereinen.

Marisa Eberle & Andreas Urech: Der Einsatz sozialer Roboter in den Bibliotheken der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW

Marisa Eberle, FHNW Bibliothek Brugg-Windisch

Andreas Urech, FHNW Hochschule für Angewandte Psychologie

In zwei Bibliotheken der Fachhochschule Nordwestschweiz FHNW ist seit Dezember 2019 bzw. September 2020 je ein sozialer Roboter des Modells Pepper im Einsatz. Die Roboter sind Teil eines zweijährigen Entwicklungsprojekts und sollen im Dauerbetrieb die Mitarbeitenden und Benutzenden der Bibliotheken unterstützen. In einem partizipativen Prozess werden sie laufend weiterentwickelt. Die ersten Interaktionsmöglichkeiten mit dem Roboter in der FHNW Bibliothek Brugg-Windisch wurden deshalb im Frühjahr 2020 hinsichtlich der Gebrauchstauglichkeit, dem Nutzendenerlebnis und der sozialen Akzeptanz in Anlehnung an den menschenzentrieren Gestaltungsprozess mittels zweier qualitativen Usability-Tests untersucht. Im Vortrag werden das Projekt sowie die Untersuchung mit einem Einblick in die Ergebnisse und Optimierungsmöglichkeiten vorgestellt.

Dr. Andreas Bley: Autonome mobile Roboter im Einzelhandel

Die MetraLabs GmbH ist ein Pionier für Servicerobotik auf der Verkaufsfläche. Im Vortrag wird dargestellt, wie mobile Roboter bereits erfolgreich zur Bestandsaufnahme, zum Transport oder zur Desinfektion eingesetzt werden. MetraLabs ist Gründungsmitglied der Robotics4Retail-Initiative des EHI Retail Institute und forscht im Rahmen des Projekts RoboLibri u.a. an hochpräzisen 3D-Produktkarten, die auch in Bibliotheken Verwendung finden können.


Dr. Andreas Bley ist Mitgründer und Geschäftsführer der MetraLabs GmbH Neue Technologien und Systeme mit Sitz in Ilmenau. Herr Bley studierte Wirtschaftsingenieurwesen mit dem Schwerpunkt Automatisierungstechnik und promovierte als Stipendiat der Stiftung der Deutschen Wirtschaft auf dem Gebiet der Volkswirtschaftslehre an der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg.

Simon Schmiederer: Der Einsatz humanoider Roboter in Bibliotheken – eine Bestandsaufnahme

Die Wahrscheinlichkeit einem humanoiden Roboter außerhalb eines Forschungslabors zu begegnen steigt. Sie sind anzutreffen in Museen, im Einzelhandel, in der Hochschule, in der Bank oder im Altenheim. Auch in Bibliotheken sind humanoide Roboter angekommen, sowohl als Begleiter im Bibliotheksalltag wie auch im bibliothekarischen Fachdiskurs.
Der Vortrag bietet einen Überblick für welche Ziele und Zwecke  humanoide Roboter in Bibliotheken eingesetzt werden und diskutiert damit verbundenen Chancen sowie Hürden und Herausforderungen. Im Fokus des Vortrages sind Bibliotheken in Deutschland, es wird aber auch auf einige internationale Beispiele eingegangen.

Simon Schmiederer absolvierte sein Bibliotheksreferendariat an der Zentral- und Landesbibliothek Berlin und schrieb seine Masterarbeit im Masterstudiengang Bibliotheks- und Informationswissenschaften der Humboldt Universität Berlin über den Einsatz humanoider Roboter in Bibliotheken. Erarbeitet inzwischen für die Stabsstelle Verbundangelegenheiten der Zentral- und Landesbibliothek Berlin.

Sebastian Wache: Auf der Jagd nach Dr. Know! „Pepper – Ihr persönlicher Suchassistent“

Der Suchassistent wurde das erste Mal auf dem Bibliothekskongress in Leipzig im März 2019 präsentiert... (siehe Link)
Hier folgt ein aktueller Beitrag über Projekte / Aufträge aus dem September 2020. Es wird die Frage diskutiert, ob man sich Pepper als Suchassistent, Concierge, Presenter oder auch Entertainer denken kann. Es ist ein Beitrag von Clever Guides / Innodistrict.

Dipl.–Ing. Sebastian Wache arbeitet in Hamburg für Innodistrict.

16.09.2020: RFID seit 20 Jahren und quo vadis, HF vs. UHF?

Virtuelle Podiumsdiskussion zu 20 Jahren RFID-Einsatz in Bibliotheken: Was wurde erreicht? Wo liegen offene Potentiale?

Dirk Schagen, Vertriebsdirektor bibliotheca Deutschland GmbH (Foto oben, links) RFID – nach 20 Jahren ist noch lange nicht Schluss!
Vom Schweizer RFID-Pionier zum globalen TechnologieexpertenSeit 14 Jahren Vertriebsdirektor bei bibliotheca, das sich als RFID-Pionier und mit seinem breiten lösungsbasierten Portfolio als Innovationstreiber weltweit positioniert. Dirk Schagen setzt auf die Weiterentwicklung der Bibliotheken als Dritter Ort, z.B. mit einer bedarfsgerechten Öffnung als Open Library. Sein Schaffen sieht er als gesellschaftliche Aufgabe zur Stärkung der Bibliotheken in Deutschland.

Matthias Randecker, EasyCheck GmbH & Co. (Foto unten, rechts) tritt auf als Vertreter der EasyCheck GmbH & Co., einer der beiden großen Bibliotheksdienstleister für RFID-Technologie im deutschsprachigen Raum, hat gemeinsam mit den Kollegen der ekz.bibliotheksservice GmbH, die ersten Bibliotheken in Deutschland im Jahr 2001 mit einem RFID-System ausgestattet. Die Pilotkunden waren damals die Stadtbibliothek Siegburg und die Staatl. Studienakademie Plauen. Seit den Anfängen in 1999 bis heute hat er sich mit dem Thema "RFID für Bibliotheken" befasst.

May-Britt Grobleben (Foto oben, rechts) ist als Referentin im VÖBB-Servicezentrum für die zentralen Projekte des Verbundes der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) verantwortlich. Im Rahmen einer EFRE-Förderung führte sie vor 9 Jahren die RFID-Selbstverbuchung in den über 70 Öffentlichen Bibliotheken Berlins ein und bereitet aktuell den Austausch der kompletten RFID-Ausstattung gegen neuere Geräte vor. Neben den Herausforderungen der komplexen Verbundstruktur in Berlin liegt ein weiterer Fokus von RFID im VÖBB auf der kontinuierlichen Verbesserung der Barrierefreiheit von Selbstverbuchungsautomaten. Zudem laufen im VÖBB Projekte zur Einführung RFID-gestützter personalfreier Bibliotheksöffnungszeiten sowie fluider Aufstellungen und Medienmanagementsystemen mit Hilfe von RFID.

Michael Hoffmann: Der kreative Umgang einer Kunsthochschule mit UHF-Technologie - zehn Jahre Erfahrung und nun? Vor 10 Jahren wurde in der Bibliothek Burg Giebichenstein

Vor 10 Jahren wurde in der Bibliothek Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle diese RFID-Technologie nach dem Grundsatz "einfach mal ausprobieren" eingeführt. Dabei entstanden maßgeschneiderte Lösungen für Ausleihverbuchung und Buchsicherung, bei denen von Anfang die Usability der Software und Hardware für die MitarbeiterInnen eine große Rolle spielte.

Beim Taggen eines Buchs wird beispielsweise stets auch ein Foto des Exemplares angefertigt, welches in allen weiteren Prozessen verwendet wird und beispielsweise die Unterschiedung bzw. Erfassung der Bücher bei der Stapelverbuchung enorm vereinfacht.
Mittlerweile werden an der Burg Giebichenstein nicht nur Bücher mit UHF Transpondern getaggt, sondern auch Designerstühle in der Mensa, deren Verbleib mit Hilfe zweier Gates verfolgt wird. Der Beitrag berichtet über Erfahrungen in den zurückliegenden 10 Jahren und was in nächster Zeit weiter entwickelt werden könnte. Es wird auch beleuchtet, warum man sich für die Inventur der Bücher gegen die Nutzung der RFID-Technologie entschieden hat.

Michael Hoffmann hat 2010 das relativ wartungsarme System entwickelt und war dann in den vergangenen Jahren nicht mehr an der BURG, sondern als Leiter des Rechenzentrums der Hochschule Harz in Wernigerode tätig. Erst seit Kurzem ist er aus familiären Gründen wieder im Rechenzentrums der Burg Giebichenstein in Halle und dort nun primär verantwortlich für die Modernisierung der Campusmanagementsysteme. Wenn Zeit und Ressourcen es zulassen, kann das RFID-System der BURG weiter entwickelt werden.

Silvia Köpf & István Udvardy-Nagy: Anwender von UHF-Technologie an der WU Wien

Silvia Köpf, Leitung Benutzungsmanagement WU (Wirtschaftsuniversität) Wien & Baubeauftragte der Bibliothek Neubau Campus WU (Foto)

István Udvardy-Nagy, Smartfreq

Für den Neubau wurde die Einführung von RFID-Technologie geplant. Nach vielen Gesprächen, Überlegungen und Tests fiel die Entscheidung, dass wir den UHF-Weg bestreiten wollen und haben dies nicht bereut. Im Einsatz befinden sich Selbstverbucher (Stapelverarbeitung), Rückgabeautomat mit Sortierung, Lese-/Schreibeinheiten für MA-Plätze, Gates in unterschiedlicher Ausprägung, Handlesegeräte für Tagging und Inventur.

Vor 20 Jahren war es eine mutige, visionäre Idee: RFID als Zukunftstechnologie für Bibliotheken! Heute ist RFID in Bibliotheken ein zeitgemäßer Standard und bildet für die Transformation der Bibliothek eine nachhaltige Basis. Doch wie geht es nun weiter? Welche Rollen spielen RFID und zukunftsweisende Technologien, damit Bibliotheken die Chancen der Digitalisierung für sich nutzen können?

Mr. Gökhan Fidan and Mrs. Çiğdem Özbağ ÖREN: UHF RFID Applications in Turkish Libraries since 2008 - A Success Story

In this presentation, information about UHF RFID applications in libraries developed by our company in 2008 and started to be used successfully in Turkish libraries since 2009 will be given. Now more than 300 libraries are actively using UHF RFID technology in their daily process. The development process of UHF RFID technology at library applications, system’s software, and hardware components, R&D studies, advantages of YHF RFID provided to library personnel and it’s users, application examples in Turkish libraries and future predictions of UHF RFID technology in library applications will be shared.

Mr. Gökhan Fidan – Founder & Board Member of Ankaref Inovation & Kamref Technology

After graduating from Middle East Technical University as an Electrical and Electronics Engineer in 1996, he worked as an IT manager and technical consultant in leading companies of the sector for many years. In 2007, he founded Ankaref Innovation and Technology aiming to use his engineering knowledge more actively and creating value for the national economy by producing IoT solutions. With the work done so far, a wide variety of businesses from automotive to textile have produced solutions using RFID Technologies and has become a person who specializes in the IoT and has benefited from his experience. working on a library of UHF RFID technology applications in Turkey and the first experts who developed the system.

Mrs. Çiğdem Özbağ ÖREN – General Manager @ KAMREF Technology

Çiğdem has a master's degree in Information Management from Hacettepe University, Turkey. Since 1992, she worked at the sector's leading international companies as a sales manager and also worked as a librarian Turkey's largest and most important university library in various positions. Between 2014 to 2018, she worked as a sales manager at Ankaref and since 2018, she has been working as General Manager at Kamref which provides IoT solutions to museums, archives, and libraries. She is interested in technological applications and electronic resources in libraries.

Dr. Ute Engelkenmeier & Michael Schaarwächter: Fluide Aufstellung des Bestandes in Freihand - wie geht das?

Dr. Ute Engelkenmeier ist Bibliothekarin (Dipl.-Bibl. (FH), M.A.(LIS) und Promotion HU Berlin, Institut für Bibliothekswissenschaft) und arbeitet an der Universitätsbibliothek Dortmund als Geschäftsbereichsleitung Service und Information.

Sie befasst sich aktuell mit den Themen Lernraum Hochschule/Bibliothek, Nutzerforschung und der Vereinfachung und stetigen Verbesserung von Dienstleistungen. Sie ist Mitglied in der DINI  AG Lernräume; Mitglied im IFLA Standing Committee Management of Library Associations; Vorstandsmitglied Dachverband BID - Bibliothek Information Deutschland; Vorsitzende des Berufsverband Information Bibliothek e.V. (BIB))

Michael Schaarwächter: Nach einem Informatikstudium mit IT-Nebenjobs begann ich 1991 an der UB Dortmund mit dem Aufbau der IT-Infrstruktur. Im Laufe der nächsten Jahre wurden sehr viele Prozesse mit IT-Unterstützung ergänzt, schon sehr früh arbeiteten alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der UB Dortmund weitestgehend digital. Ich gründete und betreue InetBib, eine seit mehr als 25 Jahren aktive Mailingliste für zur Zeit knapp 10.000 technisch interessierte Bibliotheksmitarbeiter/innen. Ich beschäftige mich gerne mit elektronischer Kommunikation mit allen ihren Besonderheiten und lebe aus Prinzip das papierlose Büro.

Aus Anlass des geplanten Neubaus der Zentralbibliothek in wenigen Jahren planen wir an der UB Dortmund eine Neuausrichtung der Aufstellungsprinzipien. War es zu Zeiten von rein gedruckten Beständen sinnvoll, eine systematische Aufstellung zu realisieren, so kann diese in Zeiten von zunehmenden elektronischen Beständen eher in die Irre führen. Suchende, die am Regal "browsen", könnten annehmen, dass sie den gesamten Bestand sehen. Elektronische Bestände, insbesondere aber auch Bücher, die verwandte Themen beinhalten, aber an einer anderer System-Stelle stehen, können so nicht berücksichtigt werden. Flexible Prinzipien für eine Aufstellung wären daher wünschenswert. Eine flexible Aufstellung von Printmedien ist möglich, in welcher die Exemplare keinen eineindeutigen Standort mehr besitzen, wenn man eine Technik einsetzt, die einzelne Medien jederzeit wiederfinden kann. Diese Idee wurde in den letzten Jahren durch die UB Dortmund verfolgt, unter der Herausforderung, dass der Markt derzeit keine bezahlbare Technik vorweisen kann, um eine Million Bücher zu orten. Wir beauftragten eine Machbarkeitsstudie und führten einen mehrmonatigen Betatest mit einem Ortungsroboter durch. Die Ergebnisse sind überwiegend positiv, jedoch mit Eintrübungen. Wir berichten in diesem Vortrag über den Stand unserer Forschungen.

Virtuelle Diskussionsrunde mit ExpertInnen in HF-/UHF-Anwendungen: Technische Möglichkeiten zur Ortung vieler Medien in einem Gebäude

Wolfgang Meißner, Senior Product Manager bei FEIG ELECTRONIC GmbH (Foto oben, links)
"Ich bin seit 33 Jahren im Unternehmen FEIG ELECTRONIC GmbH und seit 23 Jahren im Bereich RFID unter anderen im Bereich Bibliotheken tätig. Weiterhin war ich maßgeblich an der Entwicklung der Produkte für den Bereich Bibliotheken beteiligt." Neustes Produkt: UHF Desktop Reader ID SPAD.U-USB

Dr. Jens Albers, CovIQ GmbH (Foto oben, rechts) ist seit Juli 2020 Geschäftsführer der CovIQ GmbH, einer Ausgründung der TH Wildau, die sich zur Aufgabe gemacht hat, die Resilienz von Unternehmen und Organisationen mithilfe des Management-Systems CORMS und innovativer Technologien zu stärken. Er ist Technologie-Experte im Bereich drahtloser Sensor-Netzwerke und hat langjährige Erfahrung auf dem Gebiet von Echtzeitlokalisierungssystemen und hat derartige IEEE- und ISO-Standards erarbeitet. Eine erfolgreiche kommerzielle Implementierung von Echtzeitlokalisierungssystemen ist ihm in verschiedenen industriellen Marktsegmenten gelungen. Seit 2013 ist er Vorstand beim Auto-ID-Dachverband AIM-D und Leiter des Arbeitskreises RTLS/Echtzeitlokalisierungssysteme, sowie seit November 2019 Vorsitzender der Kommission Mittelstand bei DIN.

Prof. Anselm Fabig, TH Wildau (Foto unten, links) ist seit 2016 an der TH Wildau berufen und hat die Lehr- und Forschungsinteressen auf den Gebieten Satelittennavigation, Hochfrequenztechnik und Telematik.

Hardy Zissel, TH Wildau (Foto unten, rechts) setzte viele Jahre die in seinem Unternehmen entwickelten Datenfunkgeräte zur Überwachung technischer Vorgänge auf Großbaustellen ein. Sein Arbeitsumfeld hatte stets mit optimaler Funkverbindung im UHF-Bereich im metallischen Umfeld zu tun. Seine Entwicklungen rund um UHF Transponder für metallische und variierende Untergründe beeinflußten maßgeblich Richtlinien der Automobilindustrie. Er erarbeitete federführend die Richtlinie zur Bestimmung der Qualität von RFID-Sicherungsgates in Kooperation mit der TH-Wildau. Diese Richtlinie, VDE4478, wurde von der ISO nahezu unverändert internationalisiert. Enger Kontakt zu diesem Thema besteht durch die laufenden Produktzertifizierungen an der TH. So erlangt er intensiven Einblick in die Erfordernisse an Identifizierungstechnologien im Bibliotheksbereich. Durch die Mitarbeit in der Entwicklungsabteilung eines Münchener branchenführenden RFID Produktionsunternehmens machte er einschlägige Erfahrungen in der Projektleitung in der Produktionseinführung von RFID-Labeln. Herr Zissel ist Mitglied im deutschen Board des internationalen AutoID-Verbandes AIM-D.

IFLA WLIC Preconference Satellite Meeting am 21./22.08.2019Bereich öffnenBereich schließen

Weitere Informationen zum Programm finden Sie auf den Webseiten des IFLA WLIC Preconference Satellite Meeting

11. Wildauer Bibliothekssymposium am 11./12.09.2018Bereich öffnenBereich schließen

Podiumsdiskussion: Frauke Schade, Marion Mattekat, Hans-Christoph Hobohm und Frank Seeliger: Kann man lernen, innovativ zu sein?

Bibliotheken definieren sich nicht allein an ihren Beständen, sie partizipieren am Informations- und Veranstaltungsmarkt, bringen sich aktiv mit neuen Services ein. Die Informationseinrichtung von heute muss kreativ und innovativ aufgestellt sein, um ihre Relevanz für die Gesellschaft als öffentliche Einrichtung zu unterstreichen. Folgt man der Feststellung, dass alles mit den Menschen steht und fällt, ergibt sich die Frage: Mit welchen sozialen, technischen und weiteren Kompetenzen müssen Bibliotheksmitarbeiter, spartenübergreifend, ausgestattet sein, angefangen bei der Ausbildung bis zur beruflichen Umgebung, um diese Erwartung nicht nur nach der Ausbildung und Studium zu erfüllen, sondern über Jahre hinaus sich offen für Neues einzusetzen. Die Podiumsdiskussion soll den spartenübergreifenden Bedarf auf der einen Seite und Ausbildungsziele auf der anderen reflektieren.

Natalie Barkei: Von analogen Inseln zu smarten Lernorten – Schulische und außerschulische Bildungseinrichtungen in der digitalen Welt

Ein selbstbestimmtes Leben und Arbeiten in der digitalen Welt erfordert einen kompetenten Umgang mit digitalen Technologien. Digitalisierung als Querschnittsthema erfordert daher eine breit angelegte digitale Grundbildung, um eine digitale Spaltung – im beruflichen wie im privaten Bereich – zu verhindern. Digitale Bildung langfristig zu garantieren, muss daher gemeinsames Interesse von Politik, Wirtschaft und Gesellschaft sein. Der Erwerb digitaler Kompetenz – im Sinne eines kompetenten Umgangs mit digitalen Medien und des Aufbaus einer grundständigen IT-Kompetenz – muss integraler Bestandteil heutiger Bildungsziele werden und vor dem Hintergrund des lebensbegleitenden Lernens in allen Organisationen verankert sein. Der Grundstein hierfür wird in der Schule gelegt.

Obwohl digitale Bildung spätestens seit dem angekündigten Digitalpakt der Bundesregierung in aller Munde ist, wird sie noch nicht in ausreichendem Maße umgesetzt. Unsere Schulen sind heute nach wie vor analoge Inseln in einer ansonsten digitalisierten Welt. Die Herausforderungen sind groß: Um Bildungseinrichtungen in das digitale Zeitalter zu überführen, fehlt es an einer zeitgemäßen Infrastruktur mit digitalen Endgeräten und Breitbandanschlüssen, an umfassender Lehrerfortbildung und vor allem an tragfähigen pädagogischen Konzepten.

Doch die zeitgemäße Bildung junger Menschen ist nicht mehr in alleiniger Verantwortung der Eltern und der Lehrerinnen und Lehrer, sondern ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, der sich zunehmend auch Akteure aus der Wirtschaft, Verbände, Stiftungen, Bibliotheken und andere Institutionen stellen (müssen). Die Vernetzung verschiedener schulischer und außerschulischer Partner birgt dabei große Potentiale und eröffnet neue Perspektiven, nicht zuletzt durch den erhöhten Praxisbezug. Neue Interaktionsformen fördern ein effizientes sowie individuelles Lernen und neue Bildungsformate schaffen neue Lernanreize. Insbesondere bei der digitalen Bildung können außerschulische Lernorte mit Learning Labs oder Coding-Workshops einen Beitrag dazu leisten, die Bildungslücke zu füllen, die derzeit in Deutschlands Schulen vorherrscht.

Digitale Bildung beinhaltet darüber hinaus ebenso die Weiterbildung als integralen Bestandteil lebenslangen Lernens. Der Wissens- und Ausbildungsbedarf durch alle Generationen hinweg wird bedingt durch schnellere Innovations- und kurze Produktzyklen immer größer. Daher sind digitale Bildung und lebensbegleitendes Lernen zwei Seiten derselben Medaille, die zusammengehören. Den Bibliotheken kann dabei als offener Lernort, der allen Generationen und Bevölkerungsgruppen zugänglich ist, eine besondere Bedeutung zukommen.

Anke Domscheit-Berg (MdB, Fraktion DIE LINKE.): Digitale Bildungsstrategie - ein Thema für Bibliotheken?

Die Möglichkeiten, die Bibliotheken für die digitale Bildung bieten, sind groß. Auch weil sie schon lange ein Ort sind, an dem Menschen aller Altersklassen, mit allen Bildungshintergründen und aus allen sozialen Schichten Zugang zu Informationen und Wissen bekommen. Bibliotheken sind Orte, an denen gelernt, recherchiert und ausprobiert wird. Und das schon lange nicht mehr nur aus Büchern, sondern vor allem auch mit Computern.

Sie wären daher auch ideale Orte, an denen junge Menschen gemeinsam Kompetenzen erlernen könnten, die bei der Orientierung in der digitalen Wissensgesellschaft helfen und es ihnen ermöglichen, sie auch selbst mitzugestalten.

Als Zugangsorte zum Wissen der Welt, sollte man dort z.B. auch lernen können, wie man dieses Wissen erschließt und wie man Informationen, die man irgendwo im Internet findet, einordnet, verifiziert und ihre Quellen bewertet. Nicht nur auf Facebook stimmt nicht alles, was pseudofaktisch verbreitet wird, auch auf Wikipedia finden sich unvollständige, einseitige und sogar falsche Informationen. Das Erkennen von Fakenews, das Prüfen von Informationen, bevor sie in sozialen Netzen verbreitet oder in Hausarbeiten verwendet werden, wird immer wichtiger.

Digital Natives verfügen über hervorragende Bedienkompetenzen, die aber häufig mit Medienkompetenz verwechselt werden. Schulen bilden dazu nicht ausreichend aus, so dass es auch auf außerschulische Bildungsangebote ankommt, für die Bibliotheken gute und vertrauenswürdige Anbieter sein können.

Mädchen und Jungen gleichermaßen an Zukunftsthemen, Technik und Naturwissenschaften heranzuführen, ist dabei eine Voraussetzung, die leider noch nicht von allen Bibliotheken erfüllt wird. Wenn unsere Gesellschaft jedoch immer mehr von Technik geprägt ist, ist es nicht egal, wer solche Entwicklung prägt und wer davon ausgeschlossen ist. Spielzeugabteilungen bestehen schon aus erschreckend eindeutig nach Geschlecht segregierten Bereichen, die Jungen u Mädchen unterschiedliche Kompetenzen zuschreiben, Bibliotheken sollten jedoch frei davon sein u ein Gegengewicht bilden.

Viele Kompetenzen in digitaler Bildung lassen sich außerdem nicht (nur) theoretisch, sondern vor allem praktisch erwerben. Bibliotheken können auch dabei neue Wege gehen und z.B. nicht nur Maker Hefte und Anwendungsliteratur zur Ausleihe anbieten, sondern auch dazu passende Klassensätze mit Calliope Mini Micro Controllern ausleihen, die schon ab 3. Klasse vielseitig und interdisziplinär einsetzbar sind und einen niedrigschwelligen spielerischen Zugang zu Technik, Elektronik und das Programmieren ermöglichen. Kooperationen mit lokalen Makerspaces bieten dabei weitere Chancen für neue Bildungsmethoden.

Leider gibt es in Deutschland immer noch keine digitale Bildungsstrategie. Die große Koalition hat zwar für diese Legislaturperiode den DigitalPakt Schule angekündigt, das Geld, das dafür vorgesehen ist, reicht aber bei Weitem nicht für die Entwicklung zeitgemäßer Bildungsinhalte, die Aus- und Weiterbildung von Lehrkräften oder die IT Ausstattung von Schulen. Vermutlich reichen die Mittel gerade einmal für WLAN an Schulen. Es fehlt jedoch vor allem ein konkreter Plan. Auch ein zeitgemäßes Urheberrecht ist notwendig, um den Zugang zu elektronischem Wissen zu Bildungszwecken nicht künstlich zu beschränken. Die Politik hat noch einiges zu tun.

Janine Bressler (TH Wildau): SmartHome und Künstliche Intelligenz im Schülerlabor be”greifen” - ein Praxisbeispiel

Smart Home (SH) und Künstliche Intelligenz (KI) sind zwei sehr aktuelle und wichtige technische Bereiche, die auch im Studiengang Telematik an der Technischen Hochschule in Wildau eine wichtige Rolle einnehmen. Deshalb sollten nicht nur Studierende, sondern im Zeitalter der Digitalisierung, auch der Nachwuchs so früh wie möglich an diese Technologien herangeführt werden. Wie kann man also Schülerinnen und Schülern das Verständnis für die Techniken Smart Home und Künstliche Intelligenz möglichst praxisnah vermitteln?

An der Technischen Hochschule in Wildau gibt es das sogenannte RoboticLab, welches auf die Zukunftsarbeit des Ingenieurstudiengangs Telematik abzielt. Schüler der Sekundarstufe 2 können hier in Form von Laboren erste Eindrücke in die Welt der Telematik erhalten und ihr Geschick im Umgang mit Robotern und der Programmierung dieser unter Beweis stellen. Im Rahmen dieses Schülerlabors wurde ein Lernbaukasten entwickelt, in denen den Schülerinnen und Schülern die beiden Techniken Smart Home und Künstliche Intelligenz von der Theorie bis hin zur Praxis vermittelt werden. Einen praktischen Einblick gibt es auf dem Wildauer Bibliothekssymposium.

Romy Hilbrich (Staatsbibliothek zu Berlin – Preußischer Kulturbesitz): Organisationsinnovation oder Legitimationsfassade? Überlegungen zum Nutzen und zu Grenzen bibliothekarischer Nutzerforschung

"Weg von der Bestandsorientierung, hin zur Serviceorientierung!" – so wird eine schon seit längerem währende programmatische Neuausrichtung von Bibliotheken beschrieben, von der man sich nichts weniger erhofft als die Existenzsicherung unter Bedingungen von Rationalisierung, Digitalisierung und gestiegenem Legitimationsdruck. Während sich diese Neuausrichtung bereits punktuell in den Aktivitätsstrukturen von Bibliotheken niedergeschlagen hat (z.B. in Gestalt von Nutzerbefragungen), sind in formalstruktureller Hinsicht nur wenige Veränderungen zu beobachten. Insbesondere die bibliothekarische Nutzerforschung, die Antworten auf die Frage: "Welche Nutzer*innen benötigen welche Angebote?" liefern soll, ist in den Stellenstrukturen des deutschen Bibliothekswesens bislang weitgehend unsichtbar geblieben, entsprechende Aktivitäten werden von anderen Stellen bislang quasi „miterledigt“.

Für die proklamierte Ausrichtung des bibliothekarischen Leistungsangebots entlang der Bedarfe und Kompetenzen der Nutzer*innen (und Nicht-Nutzer*innen) ist die Einrichtung spezialisierter Stellen für Nutzerforschung eine interessante Organisationsinnovation, die im Vortrag am Beispiel der Staatsbibliothek zu Berlin vorgestellt wird. Hier wurde in diesem Jahr in der Benutzungsabteilung die Stabsstelle Nutzerforschung und Bibliotheksstatistik eingerichtet. Im Vortrag werden die Funktionen der Stelle innerhalb der Bibliothek skizziert, das Arbeitsprogramm der Stelle präsentiert und Thesen zu Nutzen und Grenzen bibliothekarischer Nutzerforschung abgeleitet.

Manfred Hild (Beuth Hochschule): Warum braucht Humanoide Robotik einen eigenen Studiengang?

Die klassische Ingenieursausbildung schult (oft implizit) gewisse Prinzipien wie beispielsweise "Teile-und-Herrsche", "EVA (Eingabe-Verarbeitung-Ausgabe)" die für kommerzielle/industrielle Entwicklungen vorteilhaft sind, weil damit die Wiederverwendung bereits existierender (Teil-)Lösungen möglich wird. Das spart Geld und kostbare Entwicklungszeit.

Biologische Systeme funktionieren aber völlig anders. Hier ist nichts rückwirkungsfrei, sondern vieles selbstreferenziell und durch komplexe Wechselwirkungen bestimmt. Trotzdem (oder gerade deswegen) sind biologische Systeme aber oft viel robuster als technische, von Ingenieurinnen und Ingenieuren erschaffene Systeme.

Will man sich mit der Entwicklung humanoider Roboter in Richtung robuster, intelligenter Systeme bewegen, ist es vorteilhaft so früh wie möglich neuartige Denk- und Vorgehensweise zu schulen, die den kreativen Köpfen von morgen es ermöglicht Prinzipien biologischer Systeme zu verstehen und ähnliche Prinzipien selbst zu finden. Beispiele wie das gelingen kann werden im Vortrag illustriert.

Karsten Kauffmann (DPMA-IDZ Berlin): Dem Deutschen Patent- und Markenamt hinter die innovativen wie transparenten Kulissen geschaut

Bibliotheken kennen ihre Berührungspunkte mit Archiven, Museen, Schulen etc., aber mit dem Deutschen Patent- und Markenamt (DPMA)? Patentprüfer sind Experten wie Fachreferenten, sie arbeiten global vernetzt, mit einer verbindlichen Klassifikation und können mit den freigestellten Beschreibungen (Offenlegungs- bzw. Patentschrift) als Volltexte Recherchen durchführen, von denen wir vor der vollständigen Umsetzung von Open Access noch ein gutes Stück entfernt sind. Und ihre Relevanz nicht nur im Rahmen des gewerblichen Schutzes ist, dass technisches Know-how zum Großteil nicht in der wissenschaftlichen Literatur zu finden ist, sondern in Patentpublikationen. Laut einem Hinweis von FIZ-Karlsruhe schätzen Experten, dass 70 bis 90 Prozent des gesamten veröffentlichten technischen Wissens ausschließlich in Patentpublikationen dokumentiert ist. Wenn das kein Grund ist, sich einmal näher kennenzulernen!

Amanda Klingner & Tina Lüthe (beide TH Wildau): Vom Lesehund zum Leseroboter - ein Werkstattbericht

Für das Konzept eines Leseroboters gewann die Wildauer Stadtbibliothek in Kooperation mit der TH Wildau im letzten Jahr den Berlin-brandenburgischen Innovationspreis für Bibliotheken. Mit dem Preisgeld wird seit Jahresbeginn an der Umsetzung des Konzeptes als Prototyp über die Marke NAO als handlich, humanoiden Roboter gearbeitet. Mittels Programmierarbeiten und Schnittstellen soll der durch Softbanks Robotics ausgelieferte NAO Personen namentlich wiedererkennen, Grundschulkindern beim Vorlesen zuhören und Hinweise auf individuelle Leistungen geben. Auch die inhaltliche Kontrolle des lesenden Verstehens soll ermöglicht werden. Bis Jahresende läuft dieses Projekt, auf dem Symposium wird ein erstes Fazit gezogen

Olga Kunkel (Mittelstand 4.0-Kompetenzzentrum IT-Wirtschaft): DSGVO als Hemmschuh für Innovationen oder Chance, Gewohntes neu zu sehen?

Die DSGVO gibt Rahmenbedingungen vor, welche bei technischen Lösungen immer dann bedacht werden müssen, wenn das Produkt einhergeht mit der Verarbeitung personenbezogener Daten (Erhebung von Nutzerdaten, Nutzungsstatistiken, Erkennungsverfahren etc.). Kennt man sie, können sie eine Chance sein, noch enger als bislang, mit dem Kunden zu arbeiten.

Alexander Mühle (SecureIdentityLab Hasso Plattner Institut): Blockchain als Option für Bibliotheken?

Blockchain Technologie ist eines der am meisten diskutierten Themen der letzten Jahre. Die Technologie hat sich über die Jahre, ausgehend von der Kryptowährung Bitcoin, weiterentwickelt. Insbesondere das Konzept von Smart Contracts hat hierbei viel Aufmerksamkeit gefunden.
In diesem Vortrag werden wir Ihnen die Grundlagen der Blockchain Technologie sowie des Smart Contract Konzepts näher bringen. Vorallem werden Anwendungsmöglichkeiten von Smart Contracts im Zusammenhang mit Bibliotheksverwaltung beleuchtet. Besonders die Verwaltung von Digitalen Medien und deren Lizenzen werden in diesem Vortrag behandelt. Da momentane Verträge zwischen Verlagen und Bibliotheken hauptsächlich aus Preismodellen bestehen welche nicht das tatsächliche Verbrauchsverhalten wiederspiegeln, sehen wir hier einen Ansatzpunkt für Smart Contracts um eine genauere Abrechnung zu ermöglichen. Dabei spielt die dezentrale Umsetzung des DRM Systems eine Schlüsselrolle.

Matthias Razum (FIZ Karlsruhe): Vom Projekt zum Produkt - Betriebsmodelle im akademischen Umfeld am Beispiel von RADAR

Für die meisten Projektanträge sind Aussagen zur Nachhaltigkeit der Projektergebnisse gefordert. Wie kann man solche Abschnitte, über die übliche Antragslyrik hinaus, substantiieren? Überlegungen zu Zielgruppen, geforderte Dienstqualität, eingesetzte Technologien und operationale Prozesse führen zu Kostenstrukturen, aus denen sich mögliche Betriebsmodelle ableiten lassen. Der Vortrag geht auf diese Aspekte am Beispiel des durch die DFG geförderten Projekts RADAR, einem Forschungsdatenrepositorium als Dienstleistung für Dritte, ein. Dabei kommen auch rechtliche Fragestellungen und Vermarktungsstrategien bei der Produkteinführung zur Sprache.

Matthias Rudolph (Trainer der Frauenmannschaft von Turbine Potsdam und Gymnasiallehrer): Teamarbeit im Mannschaftssport - eine Parallelwelt oder mit Parallelen zum beruflichen Alltag?

Der Leistungsbezug kann im professionellen Umfeld des runden Leders nicht grösser sein, gleichfalls gilt es, aus vielen Individualisten eine Mannschaft zu formen, die an jedem Spielwochenende ihren "Mann" stehen. Ein geschlossenes Team zu formen bedeutet im Sport nicht nur, verschiedene Leistungsanreize wirken zu lassen (Spielaufstellung, Rollenverteilung, Nationalmannschaft, monetäre), sondern sich viel Zeit mit jeder Spielerin zu nehmen, Dialoge ehrlich und offen zu führen, Entwicklungslinien wie Alternativen aufzuzeigen. Es gilt auszugleichen zwischen individuellen Erwartungen und Mannschaftszielen. Steht im Vordergrund die persönliche Arbeit mit jeder Spielerin, liegt die Frage auf der Hand, ob man aus dem Sportbereich Methoden und Herangehensweisen für Teamarbeit z.B. in Informationseinrichtungen übernehmen kann.

Rainer Schuhknecht (HTW Dresden): Innovationszyklen einer Bibliothek am Beispiel der HTW Dresden auf dem Prüfstand

Laut Kierkegard kann das Leben nur in der Schau nach rückwärts verstanden, aber nur in der Schau nach vorwärts gelebt werden. Diese Einsicht soll Anlass geben, die maßgeblichen IT-Entwicklungen an der HTW Dresden und seiner Vorgängereinrichtung, die ich in all den Berufsjahren und nahezu drei Dezennien kennenlernen und begleiten durfte, in der Rückschau kritisch zu reflektieren und als Erfahrungsschatz in die Zukunft projezieren und mitwirken zu lassen. Der gleiche Blick soll auf die thematische Entwicklung des Wildauer Bibliothekssymposiums angewandt werden.

Dieter Seeger (Verband deutscher Circusunternehmen): Wettbewerbsverhalten von Circussen und Bibliotheken im Vergleich

Ungefähr 300 Zirkusse gibt es in Deutschland, davon knapp fünfzig im VDCU organisiert sind. Ähnlich bei Informationseinrichtungen sich google, Wikipedia und weitere Informationsdienstleister in den beiden zurückliegenden Dezennien dazugesellten, sind die Freizeitangebote für Kinder und Jugendlliche, aber auch Erwachsene, als Zielgruppe von Zirkussen, ins schier Endlose gewachsen. Ob mit Blick auf die Manege oder in den Lesesaal, mit welchen Angeboten erhält man sich seinen Markt, welche ähnlichen oder unterschiedlichen Strategien fahren beide Institutionen, um den Eigenwert und die gesellschaftliche Relevanz herauszustellen, z.B. mit dem "Live" erleben des Ortes und der besonderen Atmosphäre des Momentes. Das soll weiter im Gespräch mit dem Vereinsvorsitzenden deutscher Circusunternehmen und Conférencier des Symposiums herausgefunden werden.

Ricardo Usbeck (Universität Paderborn): Von Textwüsten zu Forschungsdateninfrastrukturen mit Text Mining

Viele Archive, Bibliotheken und Labore horten einen Wissensschatz, welcher großes Potential für zukünftige Entwicklungen birgt. Dieser sollte nach außen bekannt und für die Benutzer effektiv und effizient durchsuchbar sein.

Zur Auswertung und Nutzbarmachung von Textwüsten dienen Text-Mining-Programme. Diese versetzen einfache Nutzer und Experten in die Lage unübersichtliche, unstrukturierte Datenmenge entweder gezielter zu durchsuchen oder versteckte Zusammenhänge sichtbar zu machen. Dieser Wissensentdeckungsprozess bildet einen Grundpfeiler moderner Forschungsinfrastrukturen.

Um eine Text-Mining-Pipeline aufzubauen muss man sich u.a. mit Information Extraction, Summary Generation, Argumentationen Mining, Suchmaschinen und Recommender-Systemen beschäftigen und dann für jeden dieser Schritte das richtige Tool auswählen. Diese Werkzeugkette kann dann genutzt werden, um beispielsweise neue Zusammenhänge zwischen großen Mengen an Medikamenten und Therapien zu finden, Verknüpfungen zwischen Schauspielern und ihren Auftrittsorten zu ermitteln oder um zusammenfassende Auswertungen riesiger Forschungsdatenrepositorien in sekundenschnelle zu erstellen.

Die Data Science Gruppe der Universität Paderborn stellt dazu einige Tools vor und wird dabei auch auf den Nutzen für zukünftige Forschungsdateninfrastrukturen und sogenannte Open Research Knowledge Graphs eingehen.
Workshops

Carolin Rau (TH Wildau) & Pia Ludwig (TU München): BibLabs, InfoLabs & Co.: Schülerlabore in Bibliotheken? (Workshop)

Stammkunden / Stammkundinnen von Informationseinrichtungen sind Gymnasialschüler und -schülerinnen, nicht nur als Klientel von morgen, sondern auch, um Grundzüge wissenschaftlichen Arbeitens vermittelt zu bekommen. Vorhandene technische Labore in Wildau laden zu naturwissenschaftlichen bis technischen Experimenten ein, bei denen man spielerisch Erkenntnisse gewinnen soll. Lässt sich ein solcher außerschulischer Lernbereich an Bibliotheken umsetzen, dieser Frage wird im Workshop nachgegangen.
Ziel des Workshops ist eine Ideenfindung zur Umsetzung von Schülerlaboren im Kontext der Vermittlung von Informationskompetenz in Bibliotheken. Einen ersten Überblick über Schülerlabore erhalten Sie auf der Website des Bundesverbands der Schülerlabore e.V.. Lesenswert mit Hinblick auf IK in Schulen ist auch der Deutsche Bildungsserver.

Henning Wiechers: Alter Wein in neuen Schläuchen - mit welchen inhaltlichen Bezügen können Bibliotheken anlässlich von Jubiläen als zeitgemässe Offerte punkten? (Workshop)

Regelmäßig stehen Bibliotheken als Einrichtung und mit ihren Teams vor der Herausforderung, anlässlich von Jubiläen zu Künstlern, Literaten, Ereignissen etc. ihren Beitrag zum festlichen Rahmen anschaulich beizutragen. In solchen Rahmen wurden neben klassichen Ausstellungen, Foren und Lesungen auch die technische Avantgarde wie App-Entwicklungen bemüht. Aber will man nicht nur historische Texte und Karten hör- und sichtbar einbetten, was gibt es dann noch an Möglichkeiten, um dem Spruch gerecht zu werden, den sich Theater als Grundsatz gegeben haben: tua res agitur (Deine Sache wird hier verhandelt). Wie gelingt - vielleicht auch - das spielerische Intergrieren und neugierig Machen der jugendlichen Zielgruppe auf Old-School Inhalte? In Brandenburg steht im kommenden Jahr der 200. Geburtstag Theodor Fontanes an. Was seitens der rbb-App vorliegt, was für den hiesigen Landkreis als technische Basis für das fontane200-Jubiläum entwickelt werden soll, liefert den Ausgangspunkt des Workshops. Erarbeitet werden sollen inhaltsbezogene Anwendungsfälle und Szenarien am Beispiel dieses oder anderer Anlässe, um den technischen Gerüsten Leben einzuhauchen.

10. Wildauer Bibliothekssymposium am 12./13.09.2017Bereich öffnenBereich schließen

Janine Bressler (TH Wildau): Humanoide Roboter - aktuelle Möglichkeiten und Grenzen

C3PO in der Bibliothek der TH Wildau? Wir informieren in dem Workshop über aktuelle Möglichkeiten und Grenzen beim Einsatz humanoider Roboter und geben dann den Teilnehmern Raum, um selbst Experimente mit unseren NAO-Robotern, den kleinen Brüdern des Roboters Pepper von Softbanks Robotics, durchzuführen. Allen Teilnehmern bietet sich damit die Möglichkeit, die eigenen Vorstellungen mit der aktuellen Wirklichkeit abzugleichen. Programmierkenntnisse sind nicht erforderlich, um mit den Experimenten Spaß zu haben.

Dr. Greg Bond (Beauftragter für Sprachen an der TH Wildau, Mediator (BM®), Koordinator der Konfliktberatungsstelle der TH Wildau): Konflikt- und Veränderungsmanagement in Organisationen - und Bibliotheken

In der heutigen Arbeitswelt verändern sich Abläufe, Strukturen und Technologien immer schneller. Das erfordert den richtigen Umgang mit Veränderungen. Führungskräfte müssen Entscheidungen treffen, und einzelne Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wollen und sollen einbezogen und mitgenommen werden - und mitgestalten. Dies trifft in Bibliotheken unter besonderen Umständen zu, wo neue Technologien und Serviceleistungen hohe Anforderungen mit sich bringen. Konflikte gehören bei Veränderungen dazu und können wesentliche Impulse geben. Veränderungsmanagement ist auch Konfliktmanagement. In diesem Vortrag stellt Greg Bond die Mediation als ein Mittel in solchen Veränderungs- und Entscheidungsprozessen und die Konfliktberatungsstelle der TH Wildau vor.

Jürgen Christof (Leitender Direktor der Universitätsbibliothek der TU Berlin): Wie rekrutiert man adäquates IT-Personal?

Es ist eine der schwierigsten Herausforderungen, denen sich Bibliotheken derzeit gegenüber gestellt sehen: Wie rekrutiert man IT-Personal und wie bindet man dieses Personal an die eigene Einrichtung? Seit einigen Jahren lässt sich beobachten, dass Universitätsbibliotheken - zumindest ab einer bestimmten Größe - damit beginnen, eigene IT-Entwicklungsabteilungen aufzubauen, um den deutlich gewachsenen Anforderungen im gesamten Spektrum der Digitalen Bibliothek gerecht werden zu können. Neben den klassischen Systemadministratoren auf der einen und den Systembibliothekaren auf der anderen Seite besteht die Notwendigkeit, Entwicklerinnen und Entwickler für eine Tätigkeit in einer Bibliothek zu begeistern. Dies ist eine besondere Herausforderung, da sich dieser Personenkreis häufig auch nicht ansatzweise vorstellen kann, dass die Arbeit in einer Bibliothek ein spannendes Arbeitsumfeld darstellen kann. Eine weitere Herausforderung sind die Vergütungsstrukturen im öffentlichen Dienst. Der Vortrag wird auf konkrete, praxiserprobte Ansätze eingehen, wie sich Bibliotheken als Arbeitgeber für die Zielgruppe präsentieren können, welche Möglichkeiten sich bei der Gestaltung attraktiver Arbeitsplätze ergeben und welche Ansätze einen Beitrag dazu leisten, die Verweildauer von IT-Spezialisten in der Bibliothek zu erhöhen.

Jürgen Christof ist seit 2014 Direktor der Universitätsbibliothek der Technischen Universität Berlin, zuvor stellvertretender Direktor und langjähriger Leiter der IT-Abteilung an der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg. Seit 2012 Vorstandsmitglied bei "Kitodo. Key to digital objects" e.V.

Brigitte Döllgast (Leiterin des Bereichs Bibliotheken in der Zentrale des Goethe-Instituts in München): Internationaler Austausch als Strukturprinzip – die Bibliotheksarbeit des Goethe-Instituts

Das Goethe-Institut, das offizielle Kulturinstitut der Bundesrepublik Deutschland, unterhält 159 Institute in 98 Ländern. An 97 Instituten in 70 Ländern stellt das Goethe-Institut auch eine Bibliothek bereit. Dort werden Medien über Deutschland bereit gestellt und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter verbinden durch zahlreiche Initiativen und Projekte die Bibliotheksszenen der Gastländer mit deutschen Experten. Ein wesentliches Prinzip für die Arbeit des Goethe-Instituts ist die Struktur von aus Deutschland entsandtem Personal, das „rotiert“, und Ortskräften. Warum wurde diese Struktur gewählt und weshalb wird an ihr festgehalten? Wo liegen die Vorteile, welche Herausforderungen hat dieses System? Durch das Prinzip der Rotation bauen die entsandten Mitarbeiter umfangreiches Wissen über das internationale Bibliothekswesen auf. Wie wird gewährleistet dass davon nicht nur die Institution, sondern auch die Bibliotheksszene in Deutschland profitiert?

Brigitte Döllgast ist seit April 2017 Leiterin des Bereichs Bibliotheken in der Zentrale des Goethe-Instituts in München. Vorher war sie 26 Jahre als Leiterin des Bereichs Information & Bibliotheken mit regionalem Fachauftrag an den Goethe-Instituten in Johannesburg, New York, Athen, Mexiko-Stadt und Melbourne tätig. Sie hat ein Diplom in Bibliothekswissenschaften von der Fachhochschule Stuttgart und einen M.A. in Neuerer Deutscher Literaturgeschichte, Theaterwissenschaft und Kunstgeschichte von der Universität Erlangen.

Prof. Dr. Ralph Ewerth (Leiter der Forschungsgruppe Visual Analytics an der Technischen Informationsbibliothek (TIB), Hannover): Deep Learning zur automatischen Annotation von Bildern und Videos – besser als der Mensch?

Deep Learning ist ein Teilgebiet des maschinellen Lernens, das eine Menge von verschiedenen Architekturen sogenannter „tiefer“ neuronaler Netze umschreibt. In den letzten Jahren haben Deep- Learning-basierte Ansätze zu erheblichen Verbesserungen in der Mustererkennung geführt – fast lässt sich hier von einer kleinen Revolution sprechen. In diesem Beitrag wird dargestellt, in welchen Aufgabenstellungen des Computersehens (Computer Vision) und der Mustererkennung solche Deep-Learning-Methoden bereits menschliche Leistungsfähigkeit erreicht haben bzw. welche Grenzen es für diese Verfahren gibt. Insbesondere wird auf die Objekterkennung und automatische Annotation von Bildern und Videos zum Zwecke einer nachfolgenden inhaltsbasierten Szenensuche eingegangen. In diesem Zusammenhang werden auch aktuelle Ergebnisse zur Verschlagwortung von wissenschaftlichen Videos im AV-Portal der Technischen Informationsbibliothek (TIB) vorgestellt. Schließlich wird ein Ausblick auf künftige Forschungsarbeiten im Bereich der semantischen Suche in wissenschaftlichen Text-, Bild- und Videodaten sowie der Verknüpfung von multimodalen Informationen mithilfe von intelligenten Verfahren gegeben.

Andrea Finkenzeller-Lohse (Manager Digital Strategy & Projects bei der MediaMarktSaturn N3XT): Vom digitalen Empfangschef bis zum Entertainer – Roboter am POS

In industriellen Produktionsstätten gehören Roboter längst zum Alltag. Aber lassen sie sich auch im Einzelhandel sinnvoll und nutzbringend einsetzen? Die MediaMarktSaturn Retail Group setzt sich in mehreren Pilotprojekten mit dieser Frage intensiv auseinander und gewinnt so wertvolle Erkenntnisse. Auf sehr positive Kundenresonanz stößt zum Beispiel Assistenzroboter „Paul“, der gemeinsam mit dem Fraunhofer-Institut IPA entwickelt wurde und seit November 2016 im Saturn-Markt Ingolstadt im Einsatz ist. Er fungiert als digitaler Empfangschef, begleitet die Kunden zur gewünschten Ware bis ans Regal und ruft einen menschlichen Kollegen herbei, wenn ausführlicher Beratungsbedarf besteht. Auch die humanoiden Roboter Nao und Pepper sowie der mobile Lieferroboter Starship dienen als Testobjekte. Der Vortrag beleuchtet die praktische Durchführung von Robotics-Projekten bei MediaMarktSaturn sowie deren erste Ergebnisse unter Berücksichtigung des Feedbacks von Kunden und Mitarbeitern. Abschließend wird die zukünftige Bedeutung von Robotern im Handel erörtert.

Dr. Berthold Gillitzer (Bayerische Staatsbibliothek): Finden ohne gesucht zu haben - vom Discovery Service zur inferentiellen Suchmaschine: Die Pilotierung von Yewno an der Bayerischen Staatsbibliothek

Mit dem digitalen Wandel gewinnen kleinteilig vernetzte Informationen immer größere Bedeutung. Dieser Struktur verschließen sich die Angebote der Bibliotheken durch ihre Konzentration auf große Texte in Büchern und Zeitschriften noch weitgehend. Einen neuen Ansatz ermöglicht der semantische Discovery Service Yewno, der den Inhalt von elektronischen Dokumenten mit Methoden der künstlichen Intelligenz und maschinellen Lernens automatisch und auch in Details erschließt. Die Information darüber wird dem Nutzer in einer graphischen Darstellung des Netzwerks relevanter Konzepte und ihrer inhaltlichen Zusammenhänge präsentiert. Darüber ist ein Navigieren über thematische Beziehungen bis hin zu den Fundstellen im Text möglich. Die Bayerische Staatsbibliothek stellt diese neue Recherchetechnologie in einem dreimonatigen Beta-Test ihren Nutzern zur Verfügung, um erste Erkenntnisse über mögliche Anwendungen und Weiterentwicklungsmöglichkeiten der neuen Technologie zu gewinnen. Noch stehen solche Entwicklungen ganz am Anfang, aber für eine tiefere Einbindung der Bibliotheken in die digitale Kultur könnten sie ein wichtiger Baustein sein.

Klaus Gruchmann (TH Wildau): Emoree – digitale Leselernplattform

  • Leseförderung mit Plattform Emoree
  • Rolle von Bibliotheken bei der Vermittlung von digitalen Lesekompetenzen
  • Einsatzszenarien
  • Einsatzbericht soll auf das konkrete Vorgehen, die Herausforderungen und Lösungsansätze eingehen

Emoree entwickelt und baut eine digitale Leselernlösung mit 7 integrierten Lesetechniken. Es handelt sich hierbei um eine Lehr- und Lernkombination aus mobilen virtuellen Klassenraum, Cloud basierter Lesekompetenzsoftware und rahmenlehrplanorientierten Lehrmittel, die es den Nutzern ermöglicht, ihre Lesekompetenz orts- und geräteunabhängig, schnell, einfach und nachhaltig zu verbessern. Zudem kann jeder Lehrer digitale Lese- und Lernübungen einfach erstellen und verteilen und mit Hilfe von Vorlagen, Tipps, Materialien und Berichte eigene Ideen und ohne Vorkenntnisse intuitiv umsetzen, ohne eine Fortbildung machen zu müssen.

Dr. Karin Ilg (Leiterin der Hochschulbibliothek, Leitungsteam Medien- und Informationsdienste MIND der FH Bielefeld): Wenn die Chefin Theater macht: Unternehmenstheater als Teambildungsmaßnahme in der Bibliothek

Hinter der Hochschulbibliothek der FH Bielefeld liegt eine ereignisreiche Zeit: Fünf von sechs Standorten zogen um und wurden größtenteils zusammengelegt, ehemalige Standort-„Tandems“ bilden nun ein größeres Team, die Öffnungs- und damit Arbeitszeiten veränderten sich. Alle und alles waren gut vorbereitet, doch die Realität holte uns hier und da doch ein. Was könnte in dieser Situation unterstützend sein für die Menschen, die mit allerlei Unvorhergesehenem von Wasserschäden in der Umzugsfläche über bauliche Provisorien und technische Interims bis zu neuen Teamkonstallationen konfrontiert waren bzw. noch sind? Mit der Idee, die vielen Alltagsprobleme einmal anders zu sehen, wurde für die Mitarbeiterversammlung 2016 die Schauspieltruppe eines Unternehmenstheaters engagiert.

Der Vortrag erzählt von nicht ganz alltäglichen Bibliotheksalltagsbewältigungsstrategien, vom „Führungstool“ Humor, mit dem man die Köpfe und Wege vielleicht wieder für Neues frei bekommt, und was sich im Team bewegt, wenn das Theater die Menschen bewegt.

Dr. Anna Kasprzik (Wissenschaftliche Mitarbeiterin an der TIB Hannover): Projektvorhaben TEASER – Entwicklung einer Plattform für die kollaborative Thesauruspflege und -verknüpfung am Beispielbereich ‚Industrie 4.0‘

Die TIB Hannover, TH Wildau und Fraunhofer IOSB planen ein Projekt zur Entwicklung einer Plattform und einer Sammlung von Workflows und Werkzeugen für die Bereitstellung, kollaborative Pflege und fächerübergreifende Verknüpfung von Thesauri. Mit Hilfe des entstehenden Begriffsnetzes können etwa unterstützende Suchfunktionen in Querschnittsthemen realisiert werden. Als inhaltliches Beispiel wird das transdisziplinäre Themenfeld „Industrie 4.0“ gewählt, das aufgrund seiner Aktualität für Wissenschaft und Wirtschaft von hohem Interesse ist.

Die TIB bringt einen für die Industrie 4.0 relevanten, zur Weiterverarbeitung geöffneten Ausschnitt aus dem Thesaurus „Technik und Management“ ein und die TH Wildau stellt ihren zweisprachigen Thesaurus für die Informatik und Verkehrslogistik zur Verfügung, an diesen beiden Thesauri wird exemplarisch ein Verknüpfungsverfahren durchgeführt. Hierfür werden die relevanten Teilmengen in ein gemeinsames, SKOS-basiertes Format überführt und durch Matching-Relationen verbunden. So entsteht ein disziplinenübergreifender Begriffsraum, der in Rechercheanwendungen gewinnbringend genutzt werden kann.

Auf der technischen Ebene wird der Prototyp einer modularen Plattform zur Vorhaltung der Vokabulare implementiert. Das dort angebotene Portfolio an Best Practices und niederschwelligen Diensten zur Umwandlung von Wortschätzen in SKOS, deren Verknüpfung und Weiterverarbeitung richtet sich primär an Entwickler von Fachvokabularen, während die Inhalte der Plattform über entsprechende Schnittstellen durch Bibliotheken und andere Informationseinrichtungen nachgenutzt und über Visualisierungen auch zur Exploration und Interaktion offengelegt werden können. Als Anwendungsbeispiel soll ein virtuelles Literaturrepositorium mit einem intelligenten Suchinterface entstehen, das Bestände zum Bereich Industrie 4.0 zusammenführt.

Markus Lahr (ViNN:Lab Manager FG Innovations- und Regionalforschung an TH Wildau): "Makerspaces in libraries - sketching out concept prototypes"

Makerspaces mit ihren vielfältigen Ausprägungen, wie z. B. FabLabs mit Angeboten wie 3D-Druck, Lasercuttern oder 3D-Scannern sind in der deutschsprachigen Bibliotheksszene seit wenigen Jahren als Experimentierfeld in aller Munde. Aufgegriffen wurde diese Bewegung bereits in den Fachzeitschriften wie Bibliotheksdienst (2013) und BuB (2014), auf Konferenzen wie dem Wildauer Bibliothekssymposium (2013), als konkrete Angebote in der Kölner Stadtbibliothek oder der SLUB Dresden.

Boten Bibliotheken vereinzelt Mitmach-Veranstaltungen (Spielen, Basteln, Theater, Hausaufgabenunterstützung, Schreibwerkstatt, Repair-Café etc.) vorwiegend für den Nachwuchs als Service an, wird dieser aktive Anteil um einen passionierten und generationenübergreifenden Aspekt ergänzt.

Für Bibliotheken bietet dies eine Chance, um neben hochwertigen Informationen zum Konsumieren zusätzlich das Portfolio um frei verfügbare, neue Technologien zu erweitern. Allein oder im Team können Nutzer sich daran ausprobieren, Neues entdecken, kreativ sein, Wissen praktisch begreifen und produzieren.

Im Rahmen des Workshops werden die Teilnehmer konkrete Nutzungsansätze für ihre jeweiligen Bibliotheken entwickeln und mittels Rapid Prototyping diese in individuelle „Makerspace Szenarien“ umsetzen.

Prof. Dr. Janett Mohnke (RoboticLab der TH Wildau): Pepper - der humanoide Roboter als konkretes Einsatzszenario für die unbemannten Zeitspannen im 24/7-Konzept der Wildauer Bibliothek

Seit dem vierten Quartal 2016 werden zwei humanoide Roboter unter dem Markennamen Pepper an der TH Wildau für Einsatzszenarien in der Hochschulbibliothek aufgebaut und getestet. Mit dem Wintersemester 2017/18 soll einer der beiden, hier Bernd und Wilma genannt, jeweils in den Produktivbetrieb gehen. Der Vortrag bietet einen Werkstattbericht, indem auf das konkrete Vorgehen, die Herausforderungen und Lösungsansätze eingegangen wird. Für den ersten Eindruck sei verwiesen auf: www.rbb-online.de/wirtschaft/beitrag/2017/02/bibliothek-der-th-wildau-bekommt-humanoiden-helfer.html

Dr. Dietrich Nelle (Interimsdirektor von ZB MED): Rolle von Bibliotheken im Zeitalter der digitalen Wissenschaft – Ansichten eines Quereinsteigers

Die Digitalisierung bringt für alle Lebensbereiche erhebliche Veränderungen. Das gilt nicht zuletzt für uns Bibliotheken. Digitalisierung bedeutet dabei nicht nur den Einsatz neuer Formate und Medien, sondern vor allem die Begleitung unserer Nutzerschaft in Wissenschaft und Gesellschaft bei der Bewältigung der digitalen Transformationen dort. Bibliotheken stehen in der Verantwortung, diese Veränderungen zusammen mit den Fach-Communities und den IT-Infrastrukturen aktiv zu gestalten. Vor diesem Hintergrund zeigt der Vortrag die Transformation von ZB MED zu einem deutschen Wissenszentrum für die Lebenswissenschaften und stellt aktuelle Perspektiven aus Sicht einer zentralen Fachbibliothek zur Diskussion.

Prof. Dr. Frank Puppe (Lehrstuhl für Künstliche Intelligenz und Angewandte Informatik der Universität Würzburg): Künstliche Intelligenz zur Erschließung alter Drucke

Nach einem kurzen Überblick über aktuelle Erfolge in der Künstlichen Intelligenz (Big Data, Bild- und Sprachverarbeitung; AlphaGo, Watson, Selbstfahrende Autos)  werden Verarbeitungsschritte zur Erschließung alter Drucke und literarischer Werke vorgestellt. Dazu gehören die Phasen Layout-Erkennung, Optical Character Recognition (OCR), Versionsvergleich, Semantische Erschließung und Information Extraction. Dabei wird insbesondere auf aktuelle Arbeiten des Kallimachos-Zentrums für digitale Edition und quantitative Analyse der Universitätsbibliothek Würzburg eingegangen.

Norbert Reithinger (Deutsches Forschungszentrum für Künstliche Intelligenz GmbH (DFKI)): Aufbereitung und Speicherung von Erfahrungswissen im PLuTO-Projekt

In Zeiten des demografischen Wandels stehen viele Unternehmen vor zwei Herausforderungen, das Sichern des Erfahrungswissens älterer Mitarbeiter und der Bereitstellung dieses Wissens für neue Mitarbeiter. Am Beispiel des Projekts "PLuTO - Portable Lern- und Wissensplattform zum Transfer episodischen Wissens in Organisationen" zeigen wir, wie die multimediale Wissensaufnahme, deren Erschließung und die Interaktion in altersgemischten Teams direkt am Arbeitsplatz realisiert werden kann.

Dirk Schagen (bibliotheca): Open +

In einigen Ländern in Europa wird die "Offene Bibliothek" schon seit Jahren erfolgreich praktiziert. Denn: Benutzer wünschen sich flexiblere und längere Öffnungszeiten! Wie funktioniert diese Technik, was muss konzeptionell bedacht werden, wie sind die Erfahrungen in Dänemark und anderen Ländern und in den bisher schon so ausgestatteten deutschen Bibliotheken und welche Anschaffungsmöglichkeiten gibt es?

Johannes Trabert (Mitgründer und Geschäftsführer von MetraLabs): Effiziente und automatisierte Inventur in Bibliotheken mit RFID-Roboter TORY

Inventuren sind notwendig, jedoch zeitaufwändig und personalintensiv. Besonders in Bibliotheken. Hier kann der Prozess Monate in Anspruch nehmen und nahezu die gesamte Mitarbeiterkapazität binden, selbst wenn RFID-Handscanner genutzt werden. Dabei sind Bestandserfassungen sich wiederholende Aufgaben, die immer nach dem gleichen Schema ablaufen. Warum sie also nicht an Roboter abgeben?

Mit unserem Inventurroboter TORY kommen wir bei MetraLabs GmbH diesem Bedürfnis nach. TORY erfasst Bestände unter Verwendung modernster UHF-RFID-Technologie. Der Roboter navigiert vollständig autonom und weist eine Erfassungsquote von 99% auf. TORY wird bereits im Einzelhandel in der Praxis verwendet. Vor kurzem kam TORY zum ersten Mal in einer Bibliothek zum Einsatz. Anlässlich der Herbsttagung der MPG GSHS Bibliotheken 2016 testete die Luxemburger Bibliothek des Max-Planck-Instituts den Inventurroboter. Innerhalb einer Stunde erfasste TORY dort über 99% der Bücher und Artikel.

In unserem Vortrag möchten wir Ihnen TORY im Detail vorstellen und anhand des Tests in der Luxemburger MPI-Bibliothek zeigen, welche Potenziale der Einsatz von Inventurrobotern in Bibliotheken bietet.

9. Wildauer Bibliothekssymposium am 13./14.09.2016Bereich öffnenBereich schließen

Alfredo Azmitia (TH Wildau): Wo bin ich? iBeacons im Einsatz in der Bibliothek der TH Wildau

iBeacon ist ein von Apple Inc. 2013 eingeführter Standard, der basierend auf Bluetooth Low Energy für Applikationen genutzt werden kann, die die Möglichkeit der Ortung in geschlossenen Räumen anbieten sollen. Er wird sowohl von dem Apple-Betriebssystem für mobile Geräte, iOS, als auch von Android unterstützt und bietet damit eine neue Chance, ein zuverlässiges und stabiles Ortungssystem für die Bibliothek der TH Wildau zu installieren.
Die Demo wird die bis dato erlangten praktischen Erfahrungen reflektieren und soll zur Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von iBeacons in mobilen Anwendungen einladen.

Janna Brechmacher (Staatsbibliothek zu Berlin): Wie ist IT in Bibliotheken heute organisiert und was könnten wir tun, um (noch) besser zu werden?

Unser Arbeitsalltag wird immer stärker von informationstechnologischen Aspekten durchdrungen. Mit der wachsenden Bedeutung der Informationstechnologie (IT) im Allgemeinen und für die Aufgabenausführung von Bibliotheken im Besonderen wächst auch die Bedeutung Bibliotheks-IT: Kaum ein Aspekt bibliothekarischer Aufgaben, der nicht durch IT unterstützt wird. Deutlich wird dies z.B. durch das stetig zunehmende Angebot elektronischer Informationsmittel, die Digitalisierung historischer Bestände, interoperable Metadaten oder auch Langzeitarchivierung.

Die alltägliche Handhabung von IT wird häufig einfacher (Bsp. PC, Smartphones, Web-Content-Management-Systeme, ...), die zugrundeliegenden Systeme werden jedoch immer komplexer und erfordern entsprechend mehr Wissen zu ihrem Aufbau und Betrieb.

Dieser Doppelaspekt erschwert zunehmend die (organisatorische) Zuordnung von Zuständigkeiten und Verantwortlichkeiten: Was gehört heute zu den in einer Bibliothek alltäglichen Arbeitsinstrumenten, deren kompetente Nutzung von allen Mitarbeitenden erwartet werden kann, wo beginnt das IT-Spezialwissen?

Wie kann eine effiziente Nutzung, ein sicherer Betrieb von IT gewährleistet und gleichzeitig eine ausreichende Flexibilität in der Anwendung sowie im Umgang mit Veränderungen im bibliothekarischen IT-Bereich erreicht werden? Welche Kompetenzen sind dafür notwendig?

Für die Organisation des IT-Betriebs haben sich prozessorientierte Ansätze bewährt (Beispiel: IT-Servicemanagement nach ITIL), in der Software-Entwicklung wird zunehmend auf agile Methoden wie Scrum gesetzt. Welche Ansätze der IT-Organisation werden in Bibliotheken genutzt? Können daraus good practices z.B. für den Umgang mit technologischen Veränderungen abgeleitet werden.

Diese und ähnliche Fragestellungen sollen u.a. anhand von Beispielen aus Bibliotheken in Großbritannien, die im Rahmen einer Forschungsreise besucht wurden, und in Deutschland erörtert werden.

Ralf Depping (USB Köln) und Dirk Schagen (Bibliotheca RFID Library Systems AG): Die fluide Bibliothek – Konzeptpräsentation einer Problemlösung

Unter der Projektleitung von Bibliotheca RFID Library Systems AG, Rotkreuz, Schweiz und mit Beteiligung der Firmen Feig Elektronic GmbH, Weilburg, DE und Lenk Bibliothekseinrichtung GmbH, Schöneich, DE hat sich ein Konsortium gebildet, dass inzwischen konkrete Angebote für individuelle Lösungen im Bereich der Chaotischen Lagerhaltung für interessierte Bibliotheken erstellt. Dirk Schagen, Salesmanager Key Accounting und ein Vertreter von  Feig Electronic GmbH erläutern ein solches Angebot und die technische Umsetzung aufgrund einer konkreten Anfrage der USB Köln. Es werden darüber hinaus und weitere Anforderungen des Marktes in diese Richtung vorgestellt.

Katrin Fischer (BSZ): Koha – von Neuseeland bis Deutschland im Einsatz

Koha wurde als erstes Open-Source-Bibliothekssystem im Jahr 2000 für eine öffentliche Bibliothek in Neuseeland entwickelt. Inzwischen ist das System weltweit in über 4.000 Bibliotheken jeden Bibliothekstyps im Einsatz, darunter auch Nationalbibliotheken, Universitätsbibliotheken und Spezialbibliotheken. Ein Faktor für den Erfolg ist hierbei die kontinuierliche Weiterentwicklung der Software durch die internationalen Community aus Anwendern und Supportdienstleistern.

Das BSZ bietet seit 2009 Koha nach dem Modell Software-as-a-Service für Bibliotheken deutschlandweit an und betreut und hostet inzwischen über 20 Einrichtungen im Produktivbetrieb.

Im Vortrag wird sowohl auf die Organisation, die Workflows und aktuellen Themen innerhalb der Community, als auch auf die Erfahrungen beim Betrieb und Support von Koha eingegangen werden.

Prof. Dr. Elke Greifeneder (HU Berlin): Von der Professur zum Bibliotheksleiter: Erfahrungen aus einer Woche Job Shadowing

Im März 2016 tauschte die Referentin Ihre Professur für Information Behavior gegen den Stuhl des Bibliotheksleiters der TH Wildau. Für eine Woche begleitete sie den Leiter der Bibliothek den ganzen Tag durch seinen Berufsalltag und übernahm wo möglich seine Aufgaben. Der Vortrag berichtet von den Erfahrungen aus Job Shadowing und von Ähnlichkeiten und Unterschieden in den Berufen Professur vs Bibliotheksleiter.

Christian Günther (TH Wildau): Konzeption einer roboterbasierten Unterstützung für die Realisierung einer 24/7-Bibliothek an der Technischen Hochschule Wildau

Warum sollten Roboter in einer Bibliothek eingesetzt werden? – Diese Frage soll in diesem Vortrag beantwortet werden. Es werden Möglichkeiten für den sinnvollen Einsatz im Bibliotheksbetrieb aufgezeigt. Die Gesellschaft wird durch Technologieentwicklung immer schnelllebiger. Im Bibliotheksumfeld bedeutet dies flexible Öffnungszeiten anzubieten und individuell auf die Nutzerbedürfnisse einzugehen. Idealerweise wird die Bibliotheksnutzung rund um die Uhr, 365 Tage im Jahr möglich. Gleichzeitig soll auch in den potentiell besuchsarmen Zeiten ein persönlicher Ansprechpartner vor Ort sein - hier treten die Roboter auf den Plan.

Kirstin Kemner-Heek (GBV): OLE – Ein Open Source Projekt im Wandel

Das Open-Source-Projekt „OLE“ (= Open Library Environment“) wurde 2008 von zunächst neun amerikanischen Universitätsbibliotheken gegründet, mit dem Ziel ein Bibliotheksmanagementsystem der „nächsten Generation“ gemeinschaftlich und open source zu entwickeln. Im Jahr 2014 begann haben GBV und hbz in einem Gemeinschaftsprojekt die Software und ihrer Community evaluiert und sind 2016 in eine Entwicklungspartnerschaft eingetreten. Die Präsentation gibt einen Überblick über die Software, den aktuellen Stand beider Projekte und beleuchtet die Chancen und Risiken, sowie die zukünftige Entwicklung.

Jan Kissig (TH Wildau, Hochschulbibliothek): Die fluide Hochschulbibliothek

Dieser Workshop bietet einen Einblick in verschiedene Anwendungen der fluiden Bibliothek, welche mit RFID realisiert wurden. Hierzu gehören die Stationen Zeitschriftenregal, Rückstelltische und Inventurstation

Benjamin Körner (TH Wildau): Konzeption und Umsetzung eines IT-gestützten interaktiven Rundgangs in der Bibliothek der TH Wildau für SchülerInnen zur Schulung des bewussten Einsatzes angewandter Informations- und Medienkompetenz

Die Arbeit dient dazu, ein ganzheitliches Konzept zu entwickeln, welches mittels der vorhandenen Infrastruktur einen interaktiven Rundgang für Schüler ab der 7. Klasse in der Bibliothek plant. Die Interaktion soll dabei durch digitale Medien wie z.B. Tablets, PCs, Smartphones oder evtl. den NAO Roboter unterstützt werden. Die Schüler sollen durch verschiedene Stationen in einer Art "Spiel" dazu motiviert werden, Aufgaben zu lösen, welche ihnen das Verständnis nahe bringen fachbezogen zu recherchieren, Informationen zu beschaffen und diese zu bewerteten. Dabei werden vorhandene Kompetenzen aufgegriffen und durch die Benutzung von Medien angewandt und vertieft. Ein  Gadget, welches durch eine parallel betreute Bachelorarbeit konzipiert und umgesetzt wird, wird mittels Einbindung in die IT-Infrastruktur (Indoor-Ortung, RFID, Bluetooth, WLAN etc.) ebenfalls mit in den Rundgang integriert.

Dr. Joachim Kreische (TU Dortmund): Beharrlichkeit und Mut als bibliothekarische Tugenden für das 21. Jahrhundert

Was wir als vermeidlichen Widerstand gegen Veränderung wahrnehmen, ist nur die Unsicherheit darüber, welche Zukunft damit eigentlich beschrieben wird, was die richtigen Schritte dahin sind und an welcher Stelle sich die Einzelnen darin wiederfinden. Gelingen hierzu Antworten, ist die innovative, dynamische und lernende Bibliothek realisierbar. Es gibt aber keine einfachen dichotomischen Antworten, die dann als mutige oder vorsichtige einzuschätzen wären. Es gilt individuelle und konkrete Antworten zu finden, die viel mit den konkreten Anforderungen der Anspruchsgruppen zu tun haben, die gerade einer radikalen Diversifizierung unterworfen sind. Es bedarf also mutiger Entscheidungen, die sich nicht aus Standardkonzepten ableiten lassen und nur dann umgesetzt werden können, wenn genau dieser Weg von denjenigen auch in seinem Zustandekommen verstanden wird, die ihn nachher in Konzepten und Projekten gehen sollen. Es bedarf bestimmter Tugenden, sich der Mühe zu unterwerfen, dafür die Mitarbeitenden im Vorfeld zu gewinnen, Konzepte zu entwickeln, für die es keine Erfolgsgarantie gibt und zu denen Führungskräfte doch mit Herz und Hirn stehen, und vor allem für eine nachhaltige Umsetzung zu sorgen. Anhand des Strategiediskurses an der UB Dortmund soll aufgezeigt werden, wie ein solcher Kommunikationsprozess zu einem insgesamt sehr mutigen Zukunftskonzept führen kann, in dem aber sehr heterogene Ziele verfolgt werden. Demonstriert werden soll diese strategische Planung anhand konkreter Ideen zum Servicekonzept, der digitalen Transformation, neuen Kooperationsformen und zum Datenmanagement.

Oliver Rau (UB Freiburg): Technische Infrastruktur an der neuen Universitätsbibliothek Freiburg

Am 21.07.2015 hat die Universitätsbibliothek Freiburg den Betrieb im sanierten Gebäude aufgenommen und ist nun eine der modernsten und größten Universitätsbibliotheken Europas. Seither muss sich die technische Infrastruktur in der Praxis rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr mit täglich bis zu 12.000 Besucherinnen und Besuchern beweisen. Wie RFID, Leitsystem, WLAN und anderes sich in einer 24‐Stunden‐Bibliothek bewähren, zeigt der Vortrag von Oliver Rau, Leiter des Dezernats IT an der UB Freiburg.

Dr. Oliver Renn (ETH Zürich): Gibt es einen Bildungsauftrag für wissenschaftliche Bibliotheken und wenn, lässt er sich appetitlich vermarkten?

Lehrveranstaltungen und Schulungen werden in der Regel nur besucht, wenn es dafür etwas gibt (z.B. ECTS), Pflicht ist oder – bei Schulungen – die Notwendigkeit offensichtlich wird. Nicht offensichtlich ist jedoch oft für Studierende und Wissenschaftler die Notwendigkeit, die Möglichkeiten des Information Retrievals sowie Information- und Wissensmanagements auch auszuschöpfen. Hier stehen wiederum wissenschaftliche Bibliotheken in der Pflicht. Bereitstellen alleine reicht nicht – und mangels Pflicht zur Teilnahme muss das Angebot besonders appetitlich vermarktet werden. Der Vortrag zeigt, wie das Informationszentrum Chemie | Biologie | Pharmazie an der ETH Zürich u.a. mit Coffee Lectures, Research Group Menus und einer Spezialvorlesung (diese mit 2 ECTS) die Angebote und Möglichkeiten vermittelt und mit dem Magazin Infozine und dem persönlichen Alerting-System Infocus (basierend auf der Extension Direct Mail in TYPO3) mit seinen Kunden kommuniziert.

Dr. Thomas Renz (Universität Hildesheim, Institut für Kulturpolitik): Audience Development in Bibliotheken

Abstract: Wer kommt eigentlich nicht in Bibliotheken? Und mit welchen Strategien können neue Zielgruppen erreicht werden? Der Vortrag gibt einen Einblick in die empirische Nichtnutzerforschung, präsentiert zentrale besuchsverhindernde Barrieren und macht deutlich, warum ein großer Teil der Bevölkerung in Deutschland öffentlich geförderte Kultureinrichtungen im Allgemeinen und Bibliotheken im Besonderen nicht nutzt. Ausgehend von der ökonomischen und politischen Notwendigkeit, öffentliche Einrichtungen einem möglichst breiten Adressatenkreis zugänglich zu machen, werden verschiedene Strategien vorgestellt, mit denen Kultureinrichtungen im Rahmen von Audience Development erfolgreich bisherige Nichtnutzer für die eigenen Angebote erreicht haben. Deutlich wird aber auch, wie sich dadurch das Selbstverständnis und der Kern der eigenen Arbeit verändern wird.

Kira von Rickenbach: (Innovations-)Kulturentwicklung an der UB Basel

Im Rahmen der Strategieentwicklung an der Öffentlichen Bibliothek der
Universität Basel nahm im Jahr 2013/2014 das Thema Innovationsmanagement in der ältesten Universitätsbibliothek der Schweiz an Fahrt zu. Das strategische Projekt 2014_031 hatte zum Auftrag, einen Innovationsprozess zu entwickeln und zu etablieren. Dabei wurde klar festgehalten, dass bei der Entwicklung des Innovationsprozesses nicht nur betriebliche Strukturen zu berücksichtigen sind sondern auch weiche Faktoren, die zu einer innovationsfreudigen Atmosphäre beitragen. So kam es, dass mittels einer Kulturanalyse die innovationsförderlichen respektive hinderlichen Auswirkungen der aktuellen Unternehmenskultur herauskristallisiert wurden, um im Anschluss daran geeignete Handlungsfelder zur Verbesserung der bestehenden Kultur formulieren zu können.

Der Vortrag wird kurz einen Blick zurückwerfen auf diesen ersten Schritt der Kulturentwicklung, auf das Verstehen der eigenen Kultur, bevor er aktuelle Einblicke gibt, in die Themen und Aktivitäten der weiteren Schritte im Kulturentwicklungsprozess an der UB Basel.

Dr. Susanne Spülbeck: Veränderungsprozesse aus organisationsethnologischer Sicht

Veränderungsprozesse stellen Führungskräfte und Mitarbeitende gleichermaßen immer wieder vor große Herausforderungen. Gleichzeitig ist die erfolgreiche Umsetzung von notwendigen Veränderungen und die schnell Anpassung an sich rasch verändernde Rahmenbedingungen die grundlegende Überlebensstrategie für Organisationen. In diesem Vortrag wird es um die Gesetzmäßigkeiten gehen, mit denen aus ethnologischer Sicht Veränderungen bewältigt werden. Aus dieser Perspektive ergeben sich neue Konsequenzen für die Rolle von Führungskräften und es wird deutlich, wie und woran Veränderungen scheitern können.

Prof. Ralf Szymanski: Monopoly für Bibliothekare - Seitenwechsel durch ein Unternehmensplanspiel

Die Teilnehmer des Workshops übernehmen in Teams oder allein die Verantwortung für Unternehmen, welche outdoor-Zelte für den erfolgreichen Absatz produzieren. Um auf dem sehr realistisch virtualisierten Markt (simuliert mit der Software easy Management) zu bestehen, muss man Entscheidungen treffen darüber, wie umfangreich man in Werbung, Entwicklung, Lagerhaltung, Personalressourcen etc. investieren möchte, um bestenfalls schwarze Zahlen für sein Unternehmen zu schreiben. Trauen Sie sich zum Seiten- und damit Perspektivwechsel als Anregung für den eigenen Job!

8. Wildauer Bibliothekssymposium am 08./09.09.2015Bereich öffnenBereich schließen

Alfredo Azmitia (TH Wildau) und Dr. Wolfgang Stille (ULB Darmstadt): App-Entwicklungen im Bibliothekskontext (Workshop)

Viele Bibliotheken entwickeln oder nutzen native oder webbasierte Apps. Bei diesem Erfahrungsaustausch, den man sich wie eine Session auf der BibCamp vorstellen kann, würden die beiden Moderatoren kurze Statements zu ihren Erfahrungen mit Apps referieren (mobile webbasierte Discovery-Lösungen, Android und iOS-Versionen von Unidos), um anschliessend in die Diskussion zur Entwicklung, den Rahmenbedingungen, Erfahrungen, Funktionalitäten, Erwartungshaltungen etc. mit den Teilnehmern zu gehen.

Nico Basilowski: Mogelpackung oder Zuschnitt - Vom Fach- bis Bindestrichinformatiker, wo liegen ihre Expertisen

Heutzutage gibt es viele berufliche Möglichkeiten, sich hinter die Kulissen von schicken oder noch zu schaffenden IT-Lösungen zu begeben. In diesem Vortrag soll aus dem Fundus der Eigenerfahrung kritisch reflektiert werden, welchen Mehrwert die Lehre und anschliessend das Studium der Bioinformatik als Rüstzeug für die beruflichen und persönlichen Herausforderungen im IKT-Bereich erbracht haben.

Friederike Borchert (Projektmitarbeiterin der Bibliothek TH Wildau): Agiles Projektmanagement in Bibliotheken

App-Entwicklung, Datenvisualisierung, Anpassung und Weiterentwicklung von Open-Source-Software - viele praktische Beispiele belegen die alltägliche Verzahnung zwischen Bibliothekaren und IT-Kollegen. Bei der Entwicklung von Produkten und Dienstleistungen existieren insbesondere im Bereich der Softwareentwicklung neben plangetriebenen Vorgehensweisen auch agile Methoden, bei denen selbstorganisierte Teams, eine umfassende Einbeziehung des Kunden in die Entwicklung, das ständige Anpassen des Produkts an Kundenwünsche und eine schnellere Markteinführung im Vordergrund stehen. Um Bibliotheksprojekte mit IT-Beteiligung erfolgreich umzusetzen, ist es an der Zeit, diese Methoden genauer zu betrachten. Dieser Vortrag gibt einen Einblick in die Eigenschaften agiler Methoden und zeigt auf, inwieweit agile Vorgehensweisen, Abläufe, Werkzeuge, Rollen und Prinzipien sinnvoll in Bibliotheken eingesetzt werden können.

Cliff Buschhart (HU Berlin): Serendipity in Resource Discovery Systemen : Eine Pilotstudie am Beispiel von Amazon und dem Portal Primus der Humboldt-Universität

Der Kurzvortrag gibt eine Einführung in den informationswissenschaftlichen Kontext der Serendipitätsforschung und speziell in die zehn Serendipity-Dimensionen nach Björneborn. Die Untersuchung von Serendipity in digitalen Informationssystemen beinhaltet ebenfalls das Einbinden von Testpersonen. Die Ergebnisse entspringen einer aktuellen Examensstudie an der Humboldt-Universität.

Sven Instinske (Bücherhallen Hamburg, Bereichsleitung Internet und Digitale Dienste): Mobile Web und Streaming – Wie die Bücherhallen sich einem veränderten Nutzungsverhalten stellen.

Die Öffentliche Bibliothek in Deutschland steht einem grundlegenden Umbruch ihrer Aufgaben und Dienstleistungen gegenüber. Ausgelöst und verstärkt wurde dieser Wandlungsprozess durch technische Entwicklungen wie die Verbreitung von Breitbandanschlüssen, die stetig wachsende Ausstattung privater Haushalte mit Computern und mobilen Endgeräten sowie die steigende Nutzung des mobilen Internets und der sozialen Netzwerke in allen Altersgruppen. Diese Entwicklungen wandeln die Kommunikation, die Medienlandschaft und den Medienkonsum, die Kultur, das Alltagsleben und die Beziehungen zwischen Menschen. Dadurch verändern sich die Ansprüche an öffentliche Dienstleistungen und damit auch die Erwartungen an Öffentliche Bibliotheken.

Im Zuge der Digitaliserung aller Medien verändern sich der Konsum von kulturellen Produkten und die Geschäftsmodelle zu deren Lizenzierung. In den letzten Jahren sind vor allem „Streaming-Plattformen der Film-, TV- und Musikbranche sehr populär geworden.

Die Bücherhallen Hamburg haben mit der US-amerikanischen Firma Library Ideas über den Einsatz des Streaming-Dienstes „Freegal Music“ in öffentlichen Bibliotheken in Deutschland einen Vertrag geschlossen. 

Michael Jurk (UB der TU Berlin): RFID: Umstieg auf das Dänische Datenmodell und neue Selbstverbucher bei TU und UdK Berlin

Die UBs von UdK Berlin und TU Berlin befinden sich seit 2004 im Volkswagen-Haus. Die Leihstelle wird gemeinsam betrieben. Ebenso Ausleih- und Rückgabe-Automaten. Ausleih- und Rückgabeautomaten arbeiten mit RFID. Die Buchsicherung erfolgt seit jeher mittels Magnetstreifen, d.h. es sind Hybridgeräte im Einsatz. Im Jahr 2014 haben die UBs neue Selbstverbucher der Fa. Bibliotheca in Betrieb genommen. Ein Umstieg auf das Dänische Datenmodell nach ISO 28560-1 war Voraussetzung dafür.

Der Freihandbestand der beiden UBs, ca. 370.000 Bände, wurde daher mit neuen RFID-Tags versehen. Der ursprüngliche Wunsch, alle Medien im Freihandbestand mit einheitlichen neuen Tags auszustatten, ließ sich nicht realisieren, und es lag diesmal nicht am Geld. …

Für die Bearbeitung der Medien wurde mit 20 Konvertierstationen gearbeitet, die nach Vorgaben der UBs durchs Haus gingen. Die Fa. Bibliotheca erhielt den Auftrag, das Konvertierungsprojekt durchzuführen, und stellte dafür ca. 25 studentische Beschäftigte ein. Der Vortrag geht ein auf Vorbereitung und Durchführung des Projekts.

Über den Referenten: Michael Jurk, Dipl.-Bibliothekar, Stabsstelle „Sonderaufgaben“ bei der Direktion der UB, TU Berlin, Leitung von/Mitarbeit bei diversen Projekten, häufig zu Bau- und Ausstattungsthemen, daneben tätig im Auskunftsdienst.

Dr. Anna Kasprzik (Projektmitarbeiterin im BVB): Informatik und Informationstechnik (IT) -- Abgrenzung und Zusammenspiel

Dieser Vortrag behandelt die Abgrenzung der Informatik als einer konzeptionellen Disziplin, welche etwa in der Planung großer Implementierungsprojekte zur Anwendung kommt, von der Informationstechnik als einem Themenkomplex, welcher rund um den Umgang mit konkreten Soft- und Hardwarelösungen angesiedelt ist. Gerade durch eine solche Abgrenzung ergeben sich Verbesserungsmöglichkeiten für eine fruchtbare Kooperation von Experten aus beiden Bereichen.
Auf dieser Basis soll die Diskussion um das Berufsbild des Informatikers und seine Zusammenarbeit mit Bibliothekaren innerhalb der Bibliothekswelt und insbesondere im höheren Dienst an wissenschaftlichen Bibliotheken erneut angestoßen werden, ebenso wie die Frage nach den sich ergebenden Konsequenzen für die Aus- und Weiterbildung im bibliothekarischen Bereich.

Jan Kissig (TH Wildau, Hochschulbibliothek):  Führung durch die RFID Infrastruktur der Wildauer Hochschulbibliothek (Workshop)

In diesem Rundgang werden wir auf die speziellen RFID-Komponenten der Hochschulbibliothek eingehen. Hierzu gehören die Stationen Selbstverbuchungsautomaten, Sicherungsanlage, Rückstelltische und Inventurstation.

Guido Kippelt (Hochschule Hamm-Lippstadt, Zentrum für Wissensmanagement): Hochschule ohne Bibliothek - Kritisches Hinterfragen einer vermeintlichen Selbstverständlichkeit

Ist eine Bibliothek im klassischen Sinne unabdingbar für den Betrieb einer Hochschule? Existieren alternative Modelle einer Informationseinrichtung oder müssen grundsätzlich die Aufgaben im Zeitalter der digitalen Allgegenwärtigkeit neu überdacht und definiert werden? Gerade beim Aufbau einer neu gegründeten Hochschule sind die Möglichkeiten und Chancen vorhanden,  all diese Dinge grenzfrei zu hinterfragen, zu diskutieren und am Ende seine Schlüsse bei der Umsetzung und Konzeptionierung zu ziehen. Hindernisse in Form alter Organisations- und Infrastrukturen behindern in dieser Ausgangsituation die Entscheidungen in keiner Weise. An der Hochschule Hamm-Lippstadt ist ein solcher Denk- und Entwurfsprozess vollzogen worden. Es soll eine Informationseinrichtung entstehen, die die Position als zentraler Ansprechpartner bei der Unterstützung der Lehr- und Lernprozesse einnimmt.

Doris Köhler (Universitätsbibliothek Bielefeld – Benutzung): Revision und Standortkontrolle mit RFID an der UB Bielefeld, ein Praxisbericht

2012 entwickelte die Universitätsbibliothek Bielefeld gemeinsam mit der Firma Bibliotheca RFID ein Revisionstool für den Einsatz im laufenden Bibliotheksbetrieb. Seit Anfang 2013 ist das Revisionstool bereits im Routineeinsatz. Dieser Vortrag befasst sich insbesondere mit den Praxiserfahrungen. Art, Umfang und Dauer der Revision werden thematisiert. Darüber hinaus werden statistische Auswertungen angeboten.

Dr. Andreas Krausz (Verbundzentrale des GBV - Abteilung Anwendungsbetreuung Göttingen): Neuerscheinungsdienst im Webshop - Ein Erwerbungstool (nicht nur) für Bibliotheken

Anhand von ISBNs werden Titel im Verbundkatalog des GBV gesucht und bei Treffern die entsprechenden Aufnahmen selektiert, in eine gesonderte Datenbank eingespielt und von dort in einem Webshop angeboten. In diesem Webshop stehen dann alle bekannten Funktionalitäten zur Verfügung: Suche, Merklisten, Warenkörbe, Bestell- und Löschknopf uvm. Bestellte Titel werden in Form einer Textdatei als Rumpfkatalogisat der Bestellerinstitution in einem gewünschten üblichen Datenformat zur Weiterverarbeitung zurückgeliefert.

Prof. Dr. rer. nat. Janett Mohnke, Fabian Götz und Jonas Wolff (TH Wildau): Wo bin ich? iBeacons im Einsatz in der Bibliothek der TH Wildau!

iBeacon ist ein von Apple Inc. 2013 eingeführter Standard, der basierend auf Bluetooth Low Energy für Applikationen genutzt werden kann, die die Möglichkeit der Ortung in geschlossenen Räumen anbieten sollen.

Er wird sowohl von dem Apple-Betriebssystem für mobile Geräte, iOS, als auch von Android unterstützt und bietet damit eine neue Chance, ein zuverlässiges und stabiles Ortungssystem für die Bibliothek der TH Wildau zu installieren.

Der Vortrag wird die bis dato erlangten praktischen Erfahrungen reflektieren und soll zur Diskussion über Möglichkeiten und Grenzen des Einsatzes von iBeacons in mobilen Anwendungen einladen.

Prof. Dr.-Ing. Gaby Neumann (TH Wildau): Dynamische bzw. chaotische Lagerhaltung in der Logistik : Ein Erfahrungsbericht vor dem Hintergrund möglicher Anknüpfungspunkte für Informationseinrichtungen

Unter dem Stichwort dynamisch oder chaotisch denkt man vermutlich zuerst an riesige, nichtautomatisierte amazon-Lagerhallen oder in unserem Kontext an die fluide Bibliothek, an die King Fahad National Library von den Gerber-Architekten in Riad, oder an die Schweizer Kunstbibliothek Sitterwerk, die jeweils eine kundenorientierte Aufstellung zum Ziel hat. 
Einen ganz anderen Ansatz dieser Lagerhaltung visieren mit Hamburg, München (Janello) und Köln Bibliotheken mit immensen Beständen an. Können vorgelagerte kleinere Magazine mit den Topsellern oder Schnelldrehern unter mehreren Aspekten Mehrwerte erbringen, die eine Veränderung des Althergebrachten und eine Investition lohnen?

Kurzum soll mit diesem Vortrag ein Blick auf einen Bereich als anregender Erfahrungswert gelenkt werden, der bereits über viele Jahre mit unterschiedlichen Ausprägungen dieser Lagerhaltung experimentiert.

Gabriella Padovan (Projektleiterin von ETHorama): ETHorama - von der Idee zum Produkt

Mit ETHorama wird eine webbasierte Plattform entwickelt, die den Nutzerinnen und Nutzern einen visuellen, kartenbasierten Zugang zu digitalisierten zeitgenössischen und historischen Inhalten aus den Bibliotheks-, Sammlungs- und Archivbeständen der ETH-Bibliothek bietet. Der Kurzvortrag soll sowohl zur Genese des Projekts als auch zum Produkt einen Einblick geben.

Dr. Franziska Regner (Leitung des Bereichs Innovation und Entwicklung an der ETH-Bibliothek): Innovationsmanagement an der ETH-Bibliothek

Der Kurzvortrag gibt eine Einführung in die Methoden und Prozesse des Innovationsmanagements an der ETH-Bibliothek. Die organisatorische Verankerung des Innovationsmanagements sowie die Verschränkung von Innovations- und Projektmanagement werden im Vordergrund der Einführung stehen. Im Anschluss wird beispielhaft das Projekt  ETHorama vorgestellt.

Carolin Rohrßen (Bücherhallen Hamburg, Stellv. Bereichsleitung EDV und Organisation): Mehr Flexibilität für den Kunden – die „Offene Bibliothek“ in Hamburg

Längere Öffnungszeiten sind der häufigste Kundenwunsch, der an die Bücherhallen Hamburg herangetragen wird. In den letzten Jahren sind unter anderem durch den Einsatz von RFID-Technik zahlreiche Ressourcen umgesteuert worden. Der technische Umstrukturierungsprozess setzte sich Ende 2014 mit einer Selbstbedienungsbibliothek in Finkenwerder fort.

Nach dänischem Vorbild öffnet sich der Kunde jetzt die Bibliotheksräume in den Zeiten selbst, in denen keine personalbesetzte Öffnung möglich ist. Ein Zugangscomputer verifiziert Kunden anhand eines Datenbankabgleiches über die Kundenkarte und steuert anschließend die elektronische Türöffnung. Ein Kamerasystem zeichnet die Vorgänge in der Bibliothek auf. Zu allen Zeiten kann der Kunde das Medien- und Dienstleistungsangebot nahezu komplett nutzen.

Stellt sich die Frage: „Ist eine geöffnete Bibliothek ohne Personal besser, als eine geschlossene?“. In Hamburg lautet die Antwort seit kurzem: „Ja“. Der Ausbau des Pilotprojektes in Finkenwerder ist geplant.

Bernd Schelling (Uni Konstanz):  RFID-Ausstattung mit Manipulationsschutz am KIM der Universität Konstanz

Am KIM der Universität Konstanz wurden mit der Wiedereröffnung der asbestsanierten Buchbereiche ab 2015 alle Medien mit RFID-Etiketten ausgestattet. Die Tags sind bis auf den Application Family Identifier (AFI) lediglich einmalig beschreibbar. Um eine unerwünschte Änderung des AFI-Ausleihstatus ausschließen zu können, wurde vom Anbieter eine Schutzfunktion für diesen Datenverkehr gefordert.

Kirsten Schlebbe: Vorlesen mit dem Tablet - Auswahlkriterien für digitale Kinderbücher

Längst hat der Tablet-PC auch Einzug ins Kinderzimmer gehalten. Viele Verlage drängen daher mit s.g. Kinderbuch-Apps auf den Markt, die klassische Geschichten mit interaktiven Elementen verbinden. Die digitalen Kinderbücher weisen jedoch zum Teil große Qualitätsunterschiede auf und wer nach geeigneten Apps für kleine Kinder sucht, kann schnell den Überblick verlieren. Wie also gehen Eltern mit dem neuen Medienangebot um? Der Vortrag gibt einen Einblick in das hochaktuelle Thema „Digitale Kinderbücher“ und stellt die Ergebnisse einer Examensstudie an der Humboldt-Universität zu Berlin vor.

Frank Seeliger (Leiter der Bibliothek der TH Wildau):  Die Herausforderung der Zeit - IT-Besohlung für Bibliothekare?

Seit dem Jahr 2013 bietet die Wildauer Hochschule zweitägige Workshops zu Grundlagenwissen in der Informatik für die Zunft der Bibliothekare an. Sie erfreuen sich bester Nachfrage und vor allem, die Teilnehmer wollen anschliessend - was sehr erfreulich ist - stets noch mehr erfahren. Daher entschied sich die TH Wildau zu prüfen, ob sie bereits ab  Oktober 2015 einen berufsbegleitenden, postgradualen Masterstudiengang über vier Semester für die Interessenten anbieten kann. Der Vortrag wird den bislang erreichten Stand der Vorbereitungen reflektieren (siehe Flyer) und soll dazu einladen, das Anforderungsprofil, welche Kompetenzen in diesem Markt benötigt werden, zu schärfen.

Dipl. Sozw. Ralf Stockmann (Staatsbibliothek zu Berlin): Der Open Source Burnout - Anamnese zum Zustand von Open Source-Strategien an den Gedächtnisinstitutionen

Der Qualitätsstandard eingesetzter Software an Bibliotheken, Archiven und Museen ist verstörend niedrig. Bedienkonzepte aus den 80ern werden von kommerziellen Softwareanbietern mit den größten Designsünden der 90er kombiniert und zu absurd hohen Preisen feilgeboten. Mit den BAM-Kunden kann man es ja machen.

Um dieser Ausbeutungssituation zu entgehen, wird an den Gedächtnisinstitutionen seit Jahren verstärkt auf Open Source gesetzt – nicht zuletzt in bundesweit tausenden Projekten mit eigenem Personal. Die Vorteile liegen auf der Hand: Know How für Zukunftsfelder wird in den Institutionen gebunden, Lizenzkosten entfallen, Eigenentwicklungen können die Geschäftsgänge oder Angebotsziele vor Ort optimal bedienen. Aber glücklich sind wir immer noch nicht.

Viele (alle?) mit großem Elan gestartete Initiativen laufen in immer dieselben Problemfelder. Das Poster fügt 10 Jahre Erfahrung im Umgang und Aufbau von Open Source Projekten zusammen und versucht damit, eine dringend notwendige Debatte anzustoßen: Open Source ja, aber wir müssen uns professionalisieren – nicht nur um zukunftsfähig zu bleiben, sondern auch als Selbstschutz.

7. Wildauer Bibliothekssymposium am 09./10.09.2014Bereich öffnenBereich schließen

Nikolaus Berger (Leiter, Bibliothek der Wirtschaftsuniversität Wien): Ein Jahr UHF RFID im neuen Library & Learning Center der Wirtschaftsiniversität Wien

Die WU hat sich im Zusammenhang mit dem Neubau eines Library & Learning Centers und die Veränderung von einem zweischichtigen auf ein einschichtiges Bibliothekssystem für die Einführung von RFID auf UHF-Basis entschieden. Sie setzt dieses System an 4 Standorten für die Entlehnung im Selbstverbuchungsverfahren, die Rückgabe, die Buchsicherung und für Inventarisierungsprozesse ein.

Marcel Block (Visual Softworks): Webbasiertes Data-Warehouse als one-stop shop zur Visualisierung heterogener Nutzungsdaten aus dem Bibliothekskontext

Schwerpunkt dieser Präsentation ist die Diskussion über einen one-stop-shop für den Bibliothekar, um die ganz unterschiedlichen Nutzungen einer physisch bis virtuell mit Serviceleistungen aufgestellten Bibliothek über einen web-Client anzubieten. Damit kann von strukturierten backfiles (DBS-Daten, xls, csv-Daten) bis auf der Echtzeitebene an zentraler Stelle über ein Kontroll- und Steuerungsinstrument für die Angebotsseite verfügt werden. Das auf den Technologien HTML5 und Javascript basierende modular aufgebaute Server-Client Modell ermöglicht z.B. das Einbinden und Visualisieren von Daten aus der aktuellen webOPAC-Nutzung, Downloads von online-Angeboten, Raumauslastung, Homepage-Aufrufen, Medienrückstellquote, Besucherzählung, Verbuchungsprozessen, Fernleihprozessen etc.

Cliff Buschhart: Der Weg und das Ziel: Zur Open Access Veröffentlichung des Sammelbandes "RFID für Bibliothekare : ein Vademecum (2012)"

Auf Grundlage der Beiträge zu den vergangenen Wildauer Bibliothekssymposien entstand ein Buch, das seinem Namen entsprechend, als unverzichtbares Standardwerk zum Thema "RFID im Bibliothekskontext" nun seine finale Stufe der Publikationskette mit der Open Access Veröffentlichung auf dem Wildauer Hochschulrepositorium erreicht. Im Vortrag soll die Zeit genutzt werden, die Entstehung dieses konferenzbegleitenden Werkes Revue passieren zu lassen und einen kleinen Ausblick auf den bereits in der Planung befindlichen Folgeband zu gewähren.

Karsten Ehling (Lichtvision Design & Engineering GmbH): LED Lichttechnik in öffentlichen Gebäuden - eine Chance für Nachhaltigkeit und Innovation

LED sind hinsichtlich ihrer optischen und technischen Eigenschaften den konventionellen Leuchtmitteln zusehends überlegen. Die technologische Entwicklung kommt zudem in die Sättigung, so dass vor allem der Preis ein Wettbewerbsmerkmal wird und eine neue Konkurrenzfähigkeit gegenüber konventionellen Lösungen entsteht. Damit öffnen sich für die LED neue Anwendungsgebiete, unter anderem in öffentlichen Gebäuden findet die LED vermehrten Einsatz. Die Vorteile sind vielfältig und reichen von gestalterischen Aspekten der Baugröße und Integrierbarkeit über lichttechnische Faktoren der Effizienz und Lichtverteilung bis zu ergonomischen Merkmalen der Dimmbarkeit und Farbigkeit. In dem Vortrag werden Vorteile, aber auch Herausforderungen bei dem Einsatz von LEDs thematisiert und ein besonderer Bezug zu öffentlichen Bauvorhaben wie Bibliotheken hergestellt.

Sebastian Fischer-Jung (partake AG) als Ersatz für Dr. Hans-Jürgen Erbeldinger (partake AG): Zukunft der Arbeit

Digitalisierung und Individualisierung als Fortschrittstreiber sind die Herausforderungen für Arbeitgeber. Der Ansatz der Partake: das Freiwilligkeitsprinzip.

Mick Fortune (Berater für RFID Technologie in Großbritannien): Stalled - or preparing for lift-off? The Library RFID market in 2014

The 2014 survey of RFID use had two main objectives, the first to detect any emerging trends in the use of RFID in the library especially with regard to frequencies and standards, the second to discover whether new applications - other than self-service and security - are appearing.
Thanks to the support of librarians in France, Germany and Holland the survey reached a larger audience than ever before with over 500 replies from 16 countries.

In addition the survey also reviewed customer satisfaction with supplier performance against a number of criteria.

Taken together the results seem to indicate some frustration with the lack of innovation on the part of some suppliers - due in part to the rather fragmented nature of the RFID market and its continued dependence on third party management systems.

What steps can we take to gain more value from RFID investments? The speaker will attempt to answer that question with reference to the survey results.

Jens Fromm (Fraunhofer FOKUS): Trends und Herausforderungen öffentlicher IT

Ob für die smarte Stadt mit ihren intelligenten Stromnetzen und Gebäuden, für eine reibungslose Produktion und Logistik, für effektive Mobilität und Kommunikation jederzeit und überall - moderne Informationstechnik nimmt in nahezu allen Zukunftsfeldern wichtige Querschnittsfunktionen wahr und treibt die gesellschaftlich notwendigen Innovationen.

Diese IT im öffentlichen Raum fördert Fragen und Diskussionen: Beschränkt sich die Rolle der öffentlichen Hand auf die Bereitstellung der eigenen IT-Infrastruktur, kommt ihr eine Verantwortung für das Funktionieren der öffentlich zugänglichen Infrastrukturen zu oder muss sie diese sogar selbst anbieten und betreiben? Wie stark darf, wie stark soll Politik und Recht die auf Informationstechnologie basierenden Interaktionen beeinflussen und reglementieren? Welche Rollen und Funktionen erfüllt die öffentliche Hand bei der Bereitstellung und Verarbeitung von Daten?

Petra Keidel (TH Wildau [FH], Hochschulbibliothek, Managerin elektronische Ressourcen): Wi(e)der planbar! - Die Hochschulbibliothek Wildau zwischen strategischer Ausrichtung und alltäglicher Anforderung

Längst sind gemäß der antiken Herkunft des Wortes Bibliothek aus "Bücherkisten"  gestandene Bücherhäuser geworden, die sich als Speicher des kulturellen Erbes, als Wissensportal oder sogar als Tore zur Welt des Wissens verstehen. Neben diesem anspruchsvollen Selbstverständnis darf aber nicht vergessen werden, dass diese Häuser gegenwärtig in einer stürmischen Landschaft stehen, in der nicht nur eine http-basierte Naturgewalt, sondern auch die ökonomische Abrissbirne ständige Bedrohungen darstellen. Um das Fundament von Bibliotheken zu stärken, entstanden in den vergangenen Jahren vielerorts strategische Zukunftsüberlegungen.

Auch das Team der Hochschulbibliothek der TH Wildau hat 2013 das Strategiepapier Agenda 2020 erarbeitet und platzierte dieses ins Zentrum seiner Arbeit. Als beliebter Lernort auf dem Campus, mit ausgedehnten Öffnungszeiten  und über 600 Besuchern täglich, war stets eine Flexibilität in der Bibliotheksarbeit gefordert, die nun, reflektiert auf die strategische Ausrichtung ins Jahr 2020, bereits zu nachhaltigen und innovativen Arbeitsmethoden führte.

Jan Kissig & Ricardo Frommholz (beide TH Wildau [FH], Hochschulbibliothek): Führung durch die RFID Infrastruktur der Wildauer Hochschulbibliothek (Workshop)

In diesem Rundgang werden wir auf die speziellen RFID-Komponenten der HS-Bibliothek eingehen. Zum Einen werden die Selbstverbuchungsstationen und ihr Funktionsumfang aufgezeigt, an der Sicherungsanlage wird die Erkennung der Transponder demonstriert und an der Inventurstation wird mit modernster Technik eine Spontaninventur durchgeführt.

Claudia Lamprecht (VÖBB-Servicezentrum, Leitung Systemtechnik und stellv. Projektleitung RFID) & May-Britt Grobleben (VÖBB-Servicezentrum, Projektleitung RFID): Erst die Pflicht, dann die Kür - Was man noch Schönes mit RFID machen könnte

Das Projekt TENIVER ist seit 2009 damit beschäftigt, die RFID-gestützte Selbstverbuchung in den rund 70 Bibliotheken des Verbunds der Öffentlichen Bibliotheken Berlins (VÖBB) einzuführen. Nach nunmehr 5 Jahren ist die Arbeit im Projekt weitestgehend abgeschlossen. Links und rechts dieses langen Weges gab es aber immer wieder Ideen für weitere innovative Anwendungsmöglichkeiten von RFID, mit denen aufgebaute Infrastruktur zukunftsorientiert und noch umfassender genutzt werden könnte. Einige dieser Innovationen konnten bereits umgesetzt werden, andere mussten mit Rücksicht auf die Pflichtaufgaben im Projekt hinten angestellt werden. Der Vortrag stellt einige dieser bisher unverwirklichten Ansätze vor und gibt damit einen Ausblick auf eine mögliche zukünftige Weiterentwicklung der RFID-Technik im VÖBB.

Andreas Löw (FEIG ELECTRONIC GmbH) & Ricardo Frommholz (TH Wildau [FH], Hochschulbibliothek): Inventur leicht gemacht - mit dem neuen RFID Blade Reader von FEIG ELECTRONIC. Ein Erfahrungsbericht.

Im Rahmen eines Anwendungstests wurde an der Hochschulbibliothek der Technischen Hochschule Wildau eine Teilinventur des Bestandes mit dem neuen ID ISC.PRH-200 Blade Reader von FEIG ELECTRONIC durchgeführt. Über die technischen Eigenschaften und den Hauptnutzen des Gerätes sowie den Wow-Effekt bei der Inventurarbeit werden Andreas Löw von FEIG ELECTRONIC und Ricardo Frommholz von der TH Wildau in Form eines Erfahrungsberichts referieren.

Prof. Dr. Christoph Meinel (Institutsdirektor und CEO, Hasso-Plattner-Institut GmbH): open - Neue Wege im E-Learning

Als eine der Ersten in Europa hat die interaktive Online-Bildungsplattform openHPI openHPI.de des Hasso-Plattner-Instituts (HPI) frei zugängliche und kostenlose Onlinekurse für interessierte Lerner angeboten. Wie die seit 2011 zunächst von der Stanford University, später aber auch von anderen Elite-Universitäten in den USA angebotenen "Massive Open Online Courses", kurz MOOCs genannt, bietet openHPI im Internet Lernvideos und weiterführenden Lesestoff in einer Kombination mit lernunterstützenden Selbsttests, Hausaufgaben und Klausuren an. Bei dieser neuen Form des Tele-Teachings ermöglicht die Kopplung mit sozialen Interaktionsforen die Ausbildung einer das Lernen fördernden virtuellen sozialen Lerngemeinschaft.

Michael Panitz (Projektmitarbeiter des EU-Projekts „DURable ARchitectural Knowledge“ (DURAARK): Langzeitarchivierung wissenschaftlicher 3D-Daten

3D-Daten sind aktuell in aller Munde, gerade der 3D Druck im Bereich der Wissenschaftskommunikation. Allerdings liegen die Erwartungshaltungen, der aktuell verfügbare Stand der Technik und die Bedarfe für eine Langzeitarchivierung weit auseinander. Diese Präsentation gibt eine Einführung zum wissenschaftlichen 3D Druck, den damit verbundenen Herausforderungen für die Langzeitarchivierung und das Projekt DURAARK.

Hans-Peter Pohl: Wert der Hochschul-Bibliotheken für einen innovativen Wissenstransfer

Die klassischen wie digitalen Hochschul-Bibliotheken sind unverzichtbare Orte des Sammelns, Ordnens und Bewahrens von Wissen - für jedermann in aller Zukunft frei zugänglich. So leisten sie einen wichtigen Beitrag zur Sicherung und Weiterentwicklung unserer freiheitlich-demokratischen Gesellschaft. Sie sind Orte der Begegnung und des Austauschs unterschiedlichen Wissens und initiieren Innovationen.

Angesichts dieser Bedeutung kommt der Erforschung und Entwicklung des klassischen und digitalen Bibliothekswesens z.B. in den Bereichen Medienbruch, Informationsverhalten sowie Erhalt einer zeitgemäßen Lese- und Sprachkultur entscheidende Zukunftsbedeutung zu. Auch die Finanzierung dieser Investitionen bedarf innovativer Lösungen durch neue Kooperations- und Förderformen von öffentlicher und privater Hand.

Sven Schulze (Centermanager, A10 Center Wildau): Der Einzelhandel - online oder offline - Wo spielt die Musik?

Der Online-Handel zu jeder Zeit an jedem Ort ist zu einer Alternative zum stationären Handel geworden. Doch sind es alleine die Öffnungszeiten, die zum Kauf im Netz verführen? Stirbt am Ende sogar der stationäre Handel aus? - Nein, wird er nicht!

Christine Spletzer (TH Wildau [FH], Bibliothek): RFID experience - 7 Jahre Wunderkabinett?

Spätestens im verflixten siebenten Jahr gehören alle Karten auf den Tisch gelegt, denn seitdem verfügt die Wildauer Hochschulbibliothek über RFID-Technologie als Gewinn und stete Herausforderung. Das Unsichtbare hält manche Überraschungen parat, Phänomene, die man nicht sofort erklären kann. Der Vortrag wird nicht nur ein Schmunzeln abringen, sondern soll über die Erklärungsmuster auch Sicherheit geben, vertraut machen, mit allen Seiten dieser Technologie.

Dr. Michael Vogt (Projekt Welt der Sprachen, ZLB Berlin): Selbstentdeckendes Lernen in den Geisteswissenschaften?

Die Zentral- und Landesbibliothek ist ein Partner im Humboldt-Forum, dem neu errichteten Berliner Schloss. An diesem kulturell und touristisch bedeutenden Ort wird die Bibliothek eine Welt der Sprachen aufbauen.

Dieses neue Format vereint Kompetenzen aus der Welt der Bibliothek und der Welt der Science Center um das Themenfeld Sprache, Sprachen, Übersetzung und interkulturelle Kommunikation selbsttätig an Experimentierstationen entdecken zu können.

Im Vortrag soll auf die konzeptionellen Hintergründe der Vermittlung anhand ausgewählter Beispiele eingegangen werden. Die Möglichkeit einer Übertragbarkeit auf andere Wissensbereiche soll dabei im Fokus stehen.

6. Wildauer Bibliothekssymposium am 10./11.09.2013Bereich öffnenBereich schließen

Alfredo Azmitia/ Christopher Rohrlack (Masteranden an der TH Wildau [FH]): ExpertFinder

Im EU geförderten Projekt iLibrary, das die Entwicklung eines virtuellen Informationsraumes für die Bibliothek der Technischen Hochschule Wildau zum Ziel hat, ist die Entwicklung mobiler Applikationen für nutzereigene Smartphones eine der Schwerpunktaufgaben. In der Präsentation soll der Dienst "ExpertFinder", der einen Nutzer dabei unterstützt, für ein Problem den richtigen Ansprechpartner zu finden, im Fokus der Aufmerksamkeit stehen. Zur Umsetzung dieses Dienstes wird unter anderem das auf 2,4 GHz basierende RFID-Indoor-Lokalisierungssystem OpenBeacon genutzt, so dass eine Echtzeitortung des gesuchten Experten möglich wird.

Uwe Becker (stellv. Direktor, EDV und Systemanalyse, Stadtbibliothek Köln): Der Krimiautomat - Stadtbibliothek Köln nimmt LibDispenser der Fa. mk Sorting Systems in Betrieb

Die Stadtbibliothek Köln nimmt im Juni 2013 in der stark frequentierten Neumarkt-U-Bahn-Passage einen Lib-Dispenser der Troisdorfer Firma mk Sorting Systems Gmbh in Betrieb. An diesem Gerät wird es möglich sein, rund um die Uhr Krimi-Taschenbücher automatisiert auszuleihen und zurückzugeben. Die etwa 500 Krimis des Automaten können per Offline-Katalog an einem Touchscreen-Monitor ausgewählt werden. Für die Nutzung ist ein Mitgliedsausweis der Stadtbibliothek nötig. Die Platzierung an zentraler Stelle in der Kölner Innenstadt macht den Automaten gleichzeitig zu einem permanenten Werbeträger für die Stadtbibliothek. Das Angebot ist zunächst auf 24 Monate angelegt, MK-Sorting stellt für diese Zeit das Gerät der Stadtbibliothek Köln kostenlos zur Verfügung. Weitere Sponsoringpartner sind die Kölner Verkehrsbetriebe, die die Fläche zur Verfügung stellen sowie die die Fa. Netcologne, die die netzwerktechnische Anbindung realisiert - alles ohne finanzielle Belastung für die Bibliothek. Das Gerät wird an die Bibliotheksmanagementsoftware "Concerto" der Fa. Bibliomondo angebunden.

Uwe Becker (stellv. Direktor, EDV und Systemanalyse, Stadtbibliothek Köln): 3D-Drucktechnik in Öffentlichen Bibliotheken

Die Stadtbibliothek Köln hat im Rahmen Ihres neu konzipierten "Mediapool & Makerspace" der Zentralbibliothek im ersten Quartal 2013 u.a. auch einen 3D-Drucker beschafft und der Öffentlichkeit präsentiert.

Zum Konzept: Wir sind davon überzeugt, dass Öffentliche Bibliotheken prädestiniert sind, derartige Technologien zugänglich zu machen. Stehen wir doch für Information und Bildung, für einen offener Zugang zu Information für jedermann, für o ffene Wissensvermittlung. Das Interesse an dem Gerät ist sehr groß; das Medienecho ebenfalls. Angeboten werden kurze Vorführung der Technik mit einem beispielhaften Druck, die Beantwortung von Fragen zum 3D -Druck und Unterstützung beim Druck von mitgebrachten Dateien - wenn Dateigröße und -beschaffenheit dies zulassen.

Anke Berghaus-Sprengel (Universitätsbibliothek der Humboldt-Universität zu Berlin, Leiterin der Abteilung Zweigbibliotheken): Jacob und Wilhelm: die diskreten Aufbewahrer

Seit Februar 2013 hat die UB der Humboldt Universität im Jacob-und-Wilhelm-Grimm-Zentrum zwei Indoor-Abholautomaten Jacob und Wilhelm und im Campus Nord einen Outdoor-Abholautomaten CANO in Betrieb. Jacob und Wilhelm können je eintausend Vormerkungen, Vor-Ort-Nutzungen oder Fernleihbereitstellungen lagern, ausgeben und parken. Sie verwalten Abräumlisten, Fristen und Nutzersperren im Dialog mit dem LMS und entleihen oder verwahren Medien, die nicht außer Haus genommen werden dürfen nach Authentifizierung am Terminal. Am Outdoor Automaten werden Außer-Haus-Bereitstellungen ausgeliehen, nach Ende der Öffnungszeit schaltet sich automatisch eine Medienrückgabefunktion zu. Automaten mit diesem Leistungsumfang gab es bisher nicht, entsprechend aufwendig war die Spezifizierung, Programmierung und Inbetriebnahme.

Cliff Buschhart: Nutzung von QR Codes. Ein Erfahrungsbericht

Vor zwei Jahren führte die Wildauer Hochschulbibliothek QR-Codes ein. Sie kennzeichnete leere Buchcover bzw. Dummies neben Signatur und Buchrückenbeschriftung mit 2D-Codes, die als Information den Link zum jeweiligen e-book enthalten. Über einhundert solcher Dummies stehen neben ihren gedruckten Pendants als eine Art bleibender Hinweis auf das e-book, nicht nur für den Fall, dass die Printausgaben in den Regalen der Lehrbuchsammlung und des Semesterapparates komplett entliehen sind. Ein Rückblick soll neben der intendierten Nutzung, die Sicherung mit RFID-Etiketten, auch einen praktischen, z.B. materialbezogenen Erfahrungsbericht thematisieren.

Ralf Depping (Universitäts- und Stadtbibliothek Köln): Selbstbedienung in Hochschulbibliotheken aus der Perspektive der Kunden und Mitarbeiter

Selbstbedienung ist als gesamtgesellschaftliches Phänomen inzwischen sehr verbreitet, die Gewöhnung an die Selbstbedienung ist in unserem kulturellen Umfeld Teil der menschlichen Sozialisation. Betrachtet man die Kundenperspektive, so gibt es viele Indizien dafür, dass die Einführung von Selbstbedienung den Bedürfnissen und Gewohnheiten der Bibliothekskunden in vielerlei Hinsicht entgegenkommt. Die bibliotheksinterne Bilanz fällt hingegen nicht ganz so positiv aus: Selbstbedienungstechnologien führen weder automatisch zu Einspareffekten noch in jedem Falle zur Entlastung und zum Job-Enrichment für das Bibliothekspersonal; die Veränderungen im Verhältnis zwischen Mitarbeitern und Kunden kann für einige Mitarbeiter auch schmerzhaft sein. Die Frage hingegen, ob es eine realistische Option für Hochschulbibliotheken ist, stark auf personalintensive persönliche Dienstleistungen als Gegengewicht zur unpersönlichen Selbst­bedienung(-stechnologie) zu setzen, kann angesichts der zu erwartenden Ressourcen- und Personalknappheit nur verneint werden.

Olaf Eigenbrodt (Leiter der Hauptabteilung Benutzungsdienste und Baubeauftragter der Staats- und Universitätsbibliothek Hamburg Carl von Ossietzky , Lehrbeauftragter an der HU Berlin): Die fluide Bibliothek – von der statischen Aufstellung zur dynamischen Präsentation

Auf dem Weg zu vielfältigeren Raumgefügen in der physischen Bibliothek wirken die klassischen Buchbestände in ihrer statischen Aufstellung nach vorgegebenen Systematiken anachronistisch. Während die elektronischen Ressourcen der Bibliothek ubiquitär sind und nicht nur metaphorische Datenströme durch die Bibliothek hindurch fließen, verbleiben die Bücher am vorher bestimmten Ort oder werden nach ihrer Nutzung genau dort wieder hingestellt. Traditionelle Freihandbibliotheken funktionieren nach dem Prinzip der gesteuerten Zufälligkeit. Durch die Nutzung der Medien entstehende Zusammenhänge werden, wenn überhaupt, nur virtuell in Sucheinstiegen der Bibliotheken dargestellt, nicht aber in der Präsentation der Medien am Ort. Der Vortrag stellt ein Konzept vor, das physische Medien im Bibliothekraum mit Hilfe von RFID-Lösungen von diesem statischen in einen dynamischen Zustand bringt und Prinzipien chaotischer Lagerhaltung auf die Freihandbibliothek überträgt. Zusammen mit vollständig automatisierten Logistikkreisläufen für Rückgabe, Sortierung und Bereitstellung von Medien entsteht so eine neue, fließende Dynamik der physischen Bestände, die fluide Bibliothek. Über die reine Repräsentation der physischen Medien im Netz der Bibliothek hinaus eröffnet sich hier die Möglichkeit einer Anreicherung der jetzt beweglichen Objekte mit zusätzlichen Daten in Richtung Internet der Dinge.

Prof. Anselm Fabig (Fachbereich Ingenieurwesen / Wirtschaftsingenieurwesen an der TH Wildau [FH]): Ortung in großflächigen Innenräumen - ein hybrider Ansatz

Die Ermittlung, Speicherung und Verwertung der Position von Objekten, Fahrzeugen und Personen im Innenbereich kann für Logistik und Produktion einen wichtigen Produktivitäts- und Sicherheitsbeitrag leisten, wenn die Genauigkeit und Zuverlässigkeit der Ortung ausreichende Qualität besitzen. Auch die Frage der Wirtschaftlichkeit muss für die Praxistauglichkeit stärker berücksichtigt werden, um breite Akzeptanz zu erreichen. Bisherige Verfahren sind kaum genau genug und auch nicht flächendeckend verfügbar, aber dennoch oft aufwändig in Installation und Betrieb, sodass neue Ansätze gefunden werden müssen, die diese Schwächen durch Hybridisierung (d.h. synchrone Nutzung mehrerer kostengünstiger Verfahren) möglichst ausgleichen. Die TH Wildau [FH] erforscht diesen Ansatz gemeinsam mit Forschungs- und Wirtschaftspartnern im Rahmen eines ZIM-Projektes.

Mick Fortune (Berater für RFID Technologie in Bibliotheken in Großbritannien für Ausbildungs-, Lehr- und Forschungseinrichtungen und Organisationen): 2013 - the year RFID comes of age?

RFID has been used to provide self-service for the world's libraries for more than a decade but recent developments (like the use of UHF and NFC) have encouraged some librarians and suppliers to seek new ways to exploit their existing investment and develop new services. This year's survey attempted to determine how much progress has been made; what new risks and problems may be emerging, and whether data standards have had any impact on a still rapidly growing market.

Ricardo Frommholz (Hochschulbibliothek der TH Wildau [FH])/ Marcel Block: Kryptoparty für Bibliothekare - ein Anleitung zur digitalen Selbstverteidigung für das sichere Browsen und den E-Mail Verkehr

Die E-Mail und das WWW existieren seit Erfindung des Internets und werden auch im Alltag einer Bibliothek eingesetzt. Die interne und externe Kommunikation, Arbeitszeitenmanagement, Fernleihe sowie auch Recherchen sind nur einige Beispiele für die Anwendung dieser Dienste.

Nicht erst seit gestern ist bekannt, dass ein großer Teil dieser Kommunikation ungesichert erfolgt. Unbefugte, die über den nötigen technischen Sachverstand verfügen, steht damit die Möglichkeit offen, eben diese Kommunikation mit zu verfolgen.

In diesem Workshop soll das grundlegende technische Verständnis für E-Mail und WWW näher gebracht werden, und die häufigsten Sicherheitsrisiken präsentiert werden, sowie Möglichkeiten und Handlungsempfehlungen aufgezeigt werden sich vor den Gefahren zu schützen.

Prof. Dr.-Ing. Frank Gillert (Fachbereich Logistikmanagement/ Logistikcontrolling sowie Projektleiter der Forschungsgruppe Sichere Objektidentität an der TH Wildau [FH]), Dr. Frank Seeliger (Leiter der Hochschulbibliothek der TH Wildau [FH]): Technologieradar - Was kommt auf Bibliotheken an neuen Technologien zu : Ein Screening von bestehenden Informationstechniken auf ihre Relevanz für Informationseinrichtungen

Neue Technologien werden durch den Markt in den gesellschaftlich akzeptierten Konsumentenkreislauf hineingetragen und erreichen selbstverständlich als ein gesellschaftliches Spiegelbild Bibliotheken.

Damit Innovations- und Technologiemanager von Informationseinrichtungen sich hinreichend mit der Komplexität von neuen digitalen Errungenschaften bekannt machen und darauf einstellen können, müssen frühzeitig kommende Medien- und Kommunikationstechnologien (MKT) als solche identifiziert und Szenarioanalysen den Bezug zu Bibliotheken z.B. über erschöpfende Leistungsbeschreibungen für Vergabeverfahren aufzeigen.

Ein professionelles Technologiemanagement stellt für die neuen MKT vor dem bibliothekarischen Hintergrund ein Desideratum dar. Die Zusammenführung von Technology Push und Demand Pull auf Bibliotheken bezogen, ist ein Erfordernis. Dieser Aufgabe kommt das als kick-off zu bezeichnende erste Treffen am Montag, den 09.09. 2013 nach und der Workshop im Rahmen der Veranstaltung.

Handlungsempfehlungen für den Think Tank:
1. Willensbekundung und aktive Unterstützung der Leitung der Interessenvertretung von Bibliotheken
2. Szenarienentwicklung für zukünftige Bibliothekskonzepte.
3. Zielgerichtetes und kontinuierliches Monitoring von Technologieentwicklungen.
4. Kompetenzaufbau für Technologiebewertung und Technologiefolgebewertungen.
5. Klassifizierung von Einsatzfeldern/Nutzen.
6. Frühzeitige Erstellung von Leistungsbeschreibungen zur Motivation von Innovationen.
7. Frühzeitige Erstellung von technischen Beschreibungen (Richtlinien) parallel zu einer Pilotstellung, um die Migration in die Ausschreibungen zu erleichtern.

Gelingt es dem technologischen Think Tank von Bibliothekseinrichtungen die Gestaltungskompetenz von Lösungen und Märkten zurückzuholen, kann eine gesellschaftliche Rückkopplung, ohne damit einen Pathos bedienen zu wollen, für Informationseinrichtungen auch Imagesteigerungen bewirken.

Dr. Timo Glaser (Universitätsbibliothek Marburg): Geocaching in Bibliotheken. Informationskompetenz - Marketing - Nutzerforschung

Wildau, Berlin, Marburg, Stuttgart, Merzig - immer mehr Bibliotheken bekommen Besuch von Nutzern, die etwas anderes in die Bibliothek lockt. Kein Buch, sondern ein Cache - Geocacher. Einige - aber bei weitem nicht alle - dieser Caches sind von BibliothekarInnen gelegt, z.T. mit dem Interesse, spielerisch Bibliotheken als frei zugängliche Orte der Information und als soziale Räume entdecken zu können. In dem Workshop soll ein Überblick gegeben werden über die Grundlagen von Geocaching, es sollen einige Bibliothekscaches vorgestellt und die Möglichkeiten von Geocaching als Methode der Gaming Library zur Vermittlung von Informationskompetenz, zum Marketing und zur Nutzerforschung diskutiert werden.

May-Britt Grobleben (VÖBB-Servicezentrum, Projektleitung RFID): Selbstverbuchungsautomaten und Barrierefreiheit: Herausforderungen und Lösungsansätze

In der Einführungsphase der RFID-Selbstverbuchung kommt es zwangsläufig dazu, dass die Geräte bzw. ihre Funktionen an die Anforderungen des alltäglichen Betriebs angepasst werden müssen. In diesem Zusammenhang stellt sich auch die Frage nach der Barrierefreiheit. In Bezug auf die verwendete Hard- und Software gibt es in dieser Hinsicht noch einen erheblichen Verbesserungs- und sogar Entwicklungsbedarf.

Bei der praktischen Umsetzung verfolgt der VÖBB den Grundsatz der Inklusion, nach dem jeder Mensch in vollem Umfang am gesellschaftlichen Leben teilhaben kann. Daher sind weder Sonderlösungen angestrebt, noch werden bei der Betrachtung nur Menschen mit sogenannten Behinderungen einbezogen, da auch beispielsweise die Bedürfnisse besonders junger oder alter Menschen, besonders großer oder kleiner etc. nicht immer über eine nach dem Bevölkerungsdurchschnitt genormte Lösung abgedeckt werden. Nach diesem Grundsatz wird in enger Zusammenarbeit Vertretern aus dem Bereich Barrierefreiheit systematisch an Lösungsansätzen gearbeitet. Und manchmal führen schon kleine Veränderungen zu großen Verbesserungen.

Beate Herbst (Leitung VÖBB-Servicezentrum): Support- und Wartungsverträge

Setzt eine Bibliothek Selbstverbuchung mit RFID ein, ist die Funktionsfähigkeit der Ausleih- und Rückbuchungsgeräte bzw. der Sortieranlagen existenziell für den reibungslosen Betrieb der Bibliothek. Der Abschluss von Support- und Wartungsverträgen ist deshalb wichtig.

Der Workshop bietet Hilfestellungen zum Abschluss eines bedarfsgerechten Wartungsvertrags im Bereich RFID. Darüber hinaus besteht Gelegenheit zum Erfahrungsaustausch.

Jan Kissig (RFID & IT-Beauftragter der Hochschulbibliothek der TH Wildau [FH]): Komplett-Inventur mit RFID

Die Inventur per RFID ist noch immer mit ein Argument für die Entscheidung zur Einführung der Technologie im Bibliotheksbereich, obwohl die angebotenen Lösungen bislang nicht den Ansprüchen der Bibliotheken genügen. Dies liegt einerseits an der Problematik, den Datenabgleich zwischen ausgelesenen RFID-Informationen mit denen aus dem eigenen Bibliotheksmanagementsystem effektiv abzugleichen, und andererseits an der mangelnden Performance der mobilen Geräte. Nur mit hohem Arbeitsaufwand läßt sich derzeit eine spontante Inventur durchführen. In der Wildauer Hochschulbibliothek ist dazu eine eigene Inventurlösung entwickelt worden, die die genannten Schwachpunkte aufgreift und mit wenigen Handgriffen einsatzbereit ist. Das Erfassen der Medien wird dabei auf die nötigsten Arbeitsschritte konzentriert. Die Ergebnisse einer Inventur des Gesamtbestands der Bibliothek mit dieser Lösung sollen vorgestellt, und die ablaufenden Prozesse im Hintergrund erläutert werden.

Egbert Koppe: Kontrolle der Bewegung von AV-Trägern im Filmarchiv des Bundesarchivs

Die Abteilung Filmarchiv im Bundesarchiv ist für die Langzeitarchivierung und Benutzbarkeit des deutschen Kinofilmerbes zuständig. In diesem Zusammenhang werden Filme übernommen, erschlossen, konserviert, restauriert, dupliziert, archiviert und verliehen.

Dies bringt mit sich, dass jährlich etwa 30.000 AV-Träger - vorrangig in Metallbüchsen verpackte Filmrollen -  innerhalb und zwischen den verschiedenen Lager- und Bearbeitungsorten des Bundesarchivs, aber auch zu Dienstleistern oder Benutzern transportiert werden müssen.

Jeder AV-Träger ist durch eine sogenannte Eingangsnummer eineindeutig gekennzeichnet, auf Grundlage der auch die Lagerung erfolgt. Der Bestellvorgang für den/die ErstbearbeiterIn/-benutzerIn erfolgt über ein Datenbanksystem. Das Ausheben und Reponieren erfolgt mittels eines entsprechenden Datenbankausdrucks. Ein relativ geringer Teil der etwa 1 Mio. AV-Träger mit einem Barcode etikettiert, der z.Zt. nicht genutzt wird. Große Hoffnung wird in die RFID-Technologie gesetzt.

Der Beitrag zeigt die vielfältigen Wege und Bearbeitungsstufen auf, die die AV-Träger im Rahmen der genannten Aufgaben durchlaufen.

Sebastian Krautz (Forschungsgruppe "Sichere Objektidentität", TH Wildau [FH]): NFC und die Frage nach der Sicherheit - wie sicher ist NFC selbst und wo liegen die Möglichkeiten für kritische Beeinflussungen von Bibliothekssystemen?

Near Field Communication ist und bleibt ein Hype-Thema. Bei dem Thema Sicherheit gibt es aber auch weiterhin einige Bedenken. Dabei geht es zum einen darum wie sicher sind NFC bzw. die angebotenen NFC Dienste überhaupt. Gerade im Bereich von Payment sehe viele die Sicherheit eher skeptisch. Zum anderen bleibt für Bibliotheken die Frage nach den Einflussmöglichkeiten von NFC auf das System. Dieser Vortrag soll einen Überblick gebe, welche Sicherheitsmechanismen für Dienste zur Verfügung stehen und wie diese eingesetzt werden. Weiterhin soll auch noch einmal beleuchtet werden welche Szenarien in Bezug auf ein Bibliothekssystem realistisch durchführbar sind.

Martin Lee (Freie Universität Berlin): Synergie bei der RFID-Konvertierung

Bis 2015 sollen an der FU Berlin 24 Bibliotheken in einem Neubau integriert werden. Dabei fallen viele Unterprojekte an, beispielsweise die Umsystematisierung aller Bestände in eine Systematik - im Falle der Neuen Integrierten Bibliothek die Regensburger Verbundklassifikation (RVK). Hier werden über 1 Mio Bände in die Hand genommen und mit einem neuen Signaturschild versehen. Daher liegt der Gedanke nahe, die RFID-Konvertierung in die Technische Medienbearbeitung der RVK-Umsystematisierung zu integrieren.

Allerdings haben die 24 Bibliotheken einen unterschiedlichen Stand und Schnelligkeit der Bearbeitung. Auch müssen bestimmte Problemkomplexe bedacht werden: Deduplizierung, Zusammenlegung, Verschiebung von Beständen, Platz, Zeit etc.
Wir haben uns für einen zweiteiligen Ansatz entschieden: Eine externe Firma taggt bereits umsystematisierte Bestände und Altbestände, die bestimmte Kriterien erfüllen. Bei geschlossenen Beständen, von denen wir wissen, dass sie sehr zeitnah umsystematisiert werden, haben wir das Taggen in die Technische Medienbearbeitung bzw. in den RVK-Geschäftsgang mit integriert. Dies funktioniert außergewöhnlich gut, erfordert allerdings einiges an logistischer Planung. Dieser Plan, einige Zahlen, die Lösungen von verschiedenen Problemen und die Geschäftsgänge sollen in dem Vortrag illustriert werden.

Norma Schüler (VÖBB-Servicezentrum, Projektteam RFID, Organisation und Öffentlichkeitsarbeit): Innovationsideen für RFID in Öffentlichen Bibliotheken - Was wünschen sich die Nutzer, was brauchen die Mitarbeiter?

Ideen im Bereich Innovation werden häufig in einem theoretischen Umfeld unter Fachkräften entwickelt - ein Ansatz, der auch im TENIVER Projekt verfolgt wurde und wird. Um aber bei Innovationsideen die Nutzerinteressen und Mitarbeiterbedürfnisse in den Mittelpunkt zu stellen und kreative Anregungen aus einem unverstellten Blickwinkel zu erhalten, richtet der VÖBB im Sommer 2013 im Zuge der Jahresveranstaltung des RFID-Projektes TENIVER erstmals eine "Zukunftswerkstatt" aus. Ziel der Veranstaltung ist es, nach inzwischen zwei Jahren Praxiserfahrung gemeinsam mit den Nutzern und den Mitarbeitern der Bibliotheken neue Anwendungsmöglichkeiten der RFID-Technik zu entwickeln und bestehende zu reflektieren. Die Ergebnisse versprechen einen neuen Blick auf mögliche Entwicklungspotentiale, die auch für andere RFID-Anwender von Interesse sein können. Zudem hoffen wir, auch anderen Bibliotheken Anregungen für Möglichkeiten der Einbindung der Nutzer in die aktuellen Entwicklungen geben zu können.

Stephan Siemens (Philosoph, Köln): Wieviel Komplexität ist mit automatisierender Technologie umsetzbar

Immer mehr Prozesse und Routinen werden von IT-Lösungen u.a. Automatisierungen übernommen bzw. unterstützen den Bibliothekar oder deren Kunden im Umgang mit Informationseinrichtungen. Bzgl. der Zuverlässigkeit oder des Abbildens aller detaillierten Geschäftsgänge mittels Maschinen stößt man trotz des Technik-Hypes an Grenzen der akzeptierbaren Machbarkeit. In dem Vortrag wird es darum gehen, diesen tipping point auszuloten, bis wohin der Technisierungsgrad Bibliotheksarbeit sinnvoll unterstützen kann.

Hardy Zissel (Forschungsgruppe "Sichere Objektidentität" an der TH Wildau [FH]): Welches Verfahren bietet die zuverlässigste Detektion von Medien?

Die VDI 4478 beschreibt Testverfahren zur Vereinheitlichung der Leistungsbestimmung von RFID-Gates für den Einsatz in Bibliotheken. Dieses Testverfahren, basierend auf EAS, wurde auf zwei unterschiedlich arbeitende Sicherungssysteme im Ein- und Ausgangsbereich von Bibliotheken, RFID- und EM-Schleusen, für das Medium Buch angewendet. Ziel war es, zu vergleichbaren Messergebnissen dahingehend zu kommen, mit welchem Verfahren die zuverlässigste Detektion von Medien erreicht wird.

5. Wildauer Bibliothekssymposium am 11./12.09.2012Bereich öffnenBereich schließen

4. Wildauer Bibliothekssymposium am 25./26.10.2011Bereich öffnenBereich schließen

3. Wildauer Bibliothekssymposium am 04./05.10.2010Bereich öffnenBereich schließen

2. Wildauer Bibliothekssymposium am 06./07.10.2009Bereich öffnenBereich schließen

1. Wildauer Bibliothekssymposium am 22./23.04.2008Bereich öffnenBereich schließen