Plagiat und Plagiatsprävention
Gute wissenschaftliche Praxis, wofür die TH Wildau einsteht und deren Grundwerte sie vermittelt, bedeutet auch, in eigenen Arbeiten (Beleg-/Abschlussarbeiten, Artikel, Präsentationen, Lehrmaterialien etc.) die Übernahme und den Verweis auf fremdes geistiges Eigentum kenntlich zu machen. Zum einen erkennen Sie damit die Leistung der anderen Personen an, zum anderen erleichtern Sie Ihrer/Ihrem Leser/in das Auffinden der verwendeten Literatur.
Markieren Sie Ihre Quellen nicht oder fehlerhaft, ist das ein Plagiat und wird an der TH Wildau als Täuschungsversuch und damit durchgefallene Prüfung gewertet.
Plagiat - was ist das und welche Formen gibt es?Bereich öffnenBereich schließen
Versuch einer Definition
Es gibt bisher keine gesetzlich festgelegte Definition für den Begriff Plagiat. Er beschränkt sich allerdings nicht nur auf Texte, sondern auch kann auch Abbildungen, Code, Ideen etc. betreffen.
Teddi Fishman, Direktorin des International Center for Academic Integrity, definiert Plagiarismus folgendermaßen:
"Plagiarismus tritt auf, wenn jemand
- Worte, Ideen oder Arbeitsergebnisse verwendet,
- die einer anderen identifizierbaren Person oder Quelle zugeordnet werden können,
- ohne auf die Quelle zu verweisen, aus der die entsprechenden Elemente übernommen wurden,
- und das in einer Situation, in der die legitime Erwartung eigenständiger Autorschaft besteht,
- und zwar mit dem Ziel, einen Vorteil, Ansehen oder Gewinn zu erhalten, der nicht monetär sein muss."
Fishman, T. (2009). “We know it when we see it” is not good enough: toward a standard definition of plagiarism that transcends theft, fraud, and copyright. S. 5. Abgerufen am 03.05.2021 unter https://www.bmartin.cc/pubs/09-4apcei/4apcei-Fishman.pdf.
Übersetzt vom Projekt "Akademische Integrität".
Weiterführende Links
- Das Plagiatsportal bietet umfangreiches Material zum Thema Plagiat. Es wurde von Prof. Dr. Debora Weber-Wulff an der Hochschule für Technik und Wirtschaft (HTW Berlin) ins Leben gerufen.
- Eine Definition und eine Übersicht über die verschiedenen Plagiatsarten bietet dieser Foliensatz von Prof. Weber-Wulff
Plagiate beim Zitieren vermeiden - aber wie?Bereich öffnenBereich schließen
Zitate und Plagiate
Auf Gedanken und Texte anderer Personen zu verweisen ist zentraler Bestandteil wissenschaftlichen Arbeitens, sowohl beim Schreiben als auch bei Vortägen und Referaten. Diese Gedanken und Ideen müssen korrekt gekennzeichnet werden, bei direkten Übernahmen in Form von Text, Daten oder Bildern, aber auch der Übernahme von Gedanken. So kann ein Plagiat gar nicht erst entstehen.
In den Schulungen der Hochschulbibliothek und der Schreibwerkstatt lernen Sie, wie Sie korrekt mit Informationen umgehen und Plagiate so vermeiden können.
Weiterführende Links
- Das Portal Plagiatsprävention bietet umfangreiches Material für Lehrende und Studierende, z.B. komplette Workshopkonzeptionen und Selbstchecks zum eigenen Zitierverhalten.
- Die Toolboxes Rund um's Schreiben und Basiswissen Akademische Integrität des gleichnamigen Projektes an der Johannes-Gutenberg-Universität Mainz bieten Handouts mit grundelgendem Wissen zum Zitieren und dem Thema Plagiat.
- Auf den Seiten Guttenplag und Vroniplag finden Sie Beispiele für Texte mit großem Anteil an Plagiaten, die gut nachverfolgbar aufbereitet wurden. Diese eignen sich gut, um sich mit den verschiedenen Plagiatstypen vertraut zu machen und ein Gespür für plagiierte Texte zu bekommen.
Plagiate erkennen - Prüffragen und SoftwareBereich öffnenBereich schließen
Plagiate können auf verschiedene Weise gefunden und nachgewiesen werden: entweder intellektuell, also durch Kenntnis des Originaltextes oder die Eingabe der fraglichen Textstelle in eine Suchmaschine, oder mit der Hilfe einer Plagiatsdetektionssoftware, die den Text nach Unregelmäßigkeiten durchsucht und mit einem großen Textkorpus auf Identität abgleicht.
Die TH Wildau besitzt ausschließlich für ihre Mitarbeiter/innen eine Einzelplatzlizenz für Ouriginal (ehemals Urkund und PlagScan), die durch die Bibliotheksmitarbeiter/innen verwaltet wird. Die/der Betreuer/in sendet die zu begutachtende Abschlussarbeit (Bachelor, Master, Dissertation) als maschinenlesebare PDF-Version für die Analyse an Dr. Frank Seeliger. Wichtig ist, dass keine Rückschlüsse auf die/den Autor/in für die BearbeiterInnen möglich sein dürfen, d.h. Titelblätter bis eidesstattliche Erklärungen müssen vor Versenden an das Bibliotheksteam entfernt und Dateinamen und Dateieigenschaften wie z.B. Erstellernamen ggf. anonymisiert werden.
Binnen drei Arbeitstagen erhalten Sie ein PDF-Dokument mit Markierung der Textstellen, die ggf. Plagiat enthalten könnten.
Wichtig: Die Analyse mittels der Plagiatssoftware unterstützt Sie beim Auffinden von Plagiaten, aber die Auswertung des Testergebnisses und das Urteil, ob es sich tatsächlich um ein Plagiat handelt, liegt bei der/dem Gutachter/in und Betreuer/in!
Weiterführende Links
- Der Artikel Testing of support tools for plagiarism detection von Foltynek et al. (2020), erschienen im International Journal of Educational Technology in Higher Education 17 stellt die Untersuchungsergebnisse der Gruppe um Tomas Foltynek und Debora Weber-Wulff dar. Auf dieser Grundlage hat sich die TH Wildau zum Einsatz von Urkund entschlossen.
- Auf dem Portal Plagiatsprävention wurden Prüffragen und Beispielfälle zusammengetragen, um die intellektuelle Überprüfung zu unterstützen.
Gute wissenschaftliche Praxis
Als Einrichtung, in der durch Forschung Wissen geschaffen und in der Lehre an mögliche Nachwuchswissenschaftler vermittelt wird, folgt auch die TH Wildau der guten wissenschaftlichen Praxis.
Was heißt das? Es wird der verantwortungs- und respektvolle Umgang mit Menschen, Tieren, Umwelt und Kultugütern gepflegt, Ergebnisse aus Forschung und Lehre werden transparent und nachvollziehbar dokumentiert.
Materialien zu guter wissenschaftlicher Praxis und akademischer IntegritätBereich öffnenBereich schließen
- "Satzung zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis an der Technischen Hochschule Wildau", Amtliche Mitteilungen Nr. 26/2022 vom 20.07.2022
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"Leitlinien zur Sicherung guter wissenschaftlicher Praxis - Kodex" der Deutschen Forschungsgemeinschaft (DFG) von 2022 auf Deutsch oder Englisch
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Portal "Wissenschaftliche Integrität" der DFG - dritte Ebene der Leitlinien mit fachspezifischer Kommentierung
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"Toolbox: Basiswissen Akademische Integrität" des Projektes "Akademische Integrität" der Universitätsbibliothek Mainz
Ansprechpartner
Plagiatsdetektionssoftware
(nur für Mitarbeiter/innen)
Dr. Frank Seeliger, frank.seeliger(at)th-wildau.de
Schulungen zum korrekten Umgang mit Informationen
M.Sc. Carolin Rau, carolin.rau(at)th-wildau.de