Die EMAS-Zertifizierung (Eco-Management and Audit Scheme) ist ein von der Europäischen Union entwickeltes Umweltmanagementsystem (UMS), das Unternehmen und Organisationen dabei unterstützt, ihre Umweltleistung kontinuierlich zu verbessern.
Für die TH Wildau sind die Prozesse der EMAS-Zertifizierung hilfreich, um die Effizienz und Effektivität unserer betrieblichen Abläufe zu steigern und unser Engagement als nachhaltig handelende Hochschule sichtbar zu machen.
Seit Mai 2024 koordiniert die Nachhaltigkeitsmanagerin der TH Wildau die Vorbereitungen für die EMAS-Zertifizierung. Der Prozess dauert zwischen 12 und 24 Monaten. Nach der ersten externen Validierung wird der Verbesserungsprozess gemäß der EMAS Auflagen kontinuierlich weitergeführt.
Alle Hochschulangehörigen sind eingeladen, ihre Hinweise und Ideen in den kommenden Monaten in Workshops einzubringen, die für ihre Teams, Fach- und Arbeitsbereiche angeboten werden. Ziel der Workshops ist die Dokumentation der Ist-Situation von Umweltauswirkungen, die Identifikation von Einsparmöglichkeiten und die Sammlung von Maßnahmenvorschlägen für die Reduktion von Abfall, Emissionen, Energie- und Materialverbrauch.
Was ist EMAS?
EMAS ist das weltweit anspruchsvollste und effektivste Umweltmanagementsystem. Es basiert auf der internationalen Norm EN ISO 14001 und fordert darüber hinaus:
- systematische Ermittlung und Bewertung aller umweltrelevanten Aspekte
- messbare Umweltleistungen durch belegbare Kennzahlen
- Transparenz und Glaubwürdigkeit durch Einbindung und aktive Kommunikation mit allen Beteiligten und Betroffenen der Organisation/des Unternehmens, d. h. mit den sogenannten Stakeholdern
- interne und externe Prüfung, ob umweltrechtliche Pflichten nachvollziehbar eingehalten werden
Vorteile des Zertifizierungsprozesses für die TH Wildau
Verbesserte Umweltleistung: Durch die Einführung eines strukturierten Umweltmanagementsystems können wir gemeinsam Maßnahmen zu nachhaltigem Ressourceneinsatz, Energieeinsparung, Emissionsreduktion, Abfallreduktion und Unterstützung von Biodiversität identifizieren, nach und nach umsetzen und kontinuierlich verbessern.
Reputation und Wettbewerbsfähigkeit: Eine EMAS-Zertifizierung signalisiert Studierenden, Mitarbeitenden und der Öffentlichkeit, dass wir unsere Umweltverantwortung ernst nehmen.
Rechtssicherheit: Die regelmäßige Überprüfung der Einhaltung umweltrechtlicher Vorschriften im Rahmen von EMAS hilft uns, rechtliche Risiken zu minimieren und u.a. die Auflagen des Energieeffizienzgesetzes (EnEfG) zu erfüllen.
Kostenreduktion: Durch effizientere Ressourcennutzung und Abfallmanagement können wir langfristig unsere Betriebskosten senken.
Bildung und Forschung: Die EMAS-Zertifizierung kann u.a. in den Lehrplan integriert werden, um Studierende für Themen der Nachhaltigkeit und des Umweltmanagements zu sensibilisieren. Zudem bieten sich neue Forschungsfelder und Kooperationsmöglichkeiten für interessierte Beteiligte.
Der systematische Prozess der Vorbereitungen zur EMAS-Zertifizierung
(1) Umfassende Analyse der aktuellen Umweltauswirkungen unserer Hochschule, einschließlich Energieverbrauch, Abfallmanagement, Biodiversität, Emissionen, etc. mithilfe einer Kontextanalyse, sowie Workshops mit Hochschulangehörigen zwecks Dokumentation der IST-Situation und Identifikation von Einsparmöglichkeiten.
(2) Entwicklung einer Umweltpolitik, die die Ziele und Verpflichtungen unserer Hochschule in Bezug auf den Umweltschutz festlegt.
(3) Erstellung eines detaillierten Umweltprogramms mit spezifischen Maßnahmen und Zielen zur Verbesserung unserer Umweltleistung und Implementierung eines Umweltmanagementsystems, das die kontinuierliche Überwachung und Verbesserung der Umweltleistung sicherstellt.
(4) Regelmäßige interne Audits und Managementbewertungen, um die Wirksamkeit unseres Umweltmanagementsystems zu überprüfen und weitere Verbesserungen vorzunehmen.
(5) Veröffentlichung einer Umwelterklärung, die die Umweltleistung unserer Hochschule transparent darstellt und von einem unabhängigen externen Umweltgutachtenden validiert wird.