Regenerative Energie für die Subsahara Region Westafrikas: Zweite erfolgreiche Konferenz zur Nachhaltigkeit von Energiesystemen in Westafrika
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Zum zweiten Mal fand am 6. April 2021 die Deutsch-Afrikanische Konferenz für nachhaltige, regenerative Energiesysteme (SusRES‘2021) statt. Damit konnten die Organisator/-innender Universität Kara (Togo) und der TH Wildau ihre Zusammenarbeit festigen und an den Erfolg der im letzten Jahr gestarten Konferenzreihe anknüpfen. Im Vergleich zum Vorjahr konnte die Zahl der Teilnehmerinnen und Teilnehmer sogar verdoppelt werden. 30 Fachbeiträge wurden auf der Konferenz gezeigt. Am Review-Verfahren nahmen im Vorfeld erneut 26 namhafte Wissenschaftler/-innen von vier Kontinenten teil. Als Highlight der Veranstaltung wurde das Zentrum für regenerative Energiesysteme (cenRES) an der Universität Kara eröffnet. Dabei nahmen auch die Präsidentin der TH Wildau und der Präsident der Universität sowie der deutsche Botschafter in Togo, S.E. Matthias Veltin, teil.
Anknüpfend an die sehr guten Erfahrungen der ersten Deutsch-Afrikanischen Konferenz für nachhaltige, regenerative Energiesysteme SusRES im Sommer 2020 hatten sich die Organisator/-innen der Universität Kara aus dem Togo und der Technische Hochschule Wildau (TH Wildau) erneut eine hohe Messlatte zur Fortführung der Konferenzreihe in diesem Jahr gelegt. Und das mit großem Erfolg. Das Engagement wurde mit teils doppelt so vielen Anfragen, Teilnehmenden sowie Berichten zu aktuellen Forschungs- und Transferthemen im Bereich Nachhaltigkeit und regenerative Energien belohnt. Um hier gemäß dem internationalen Qualitätsanspruch zu agieren, hatte das Organisationsteam eigens einen Review-Prozess für die Beiträge eingerichtet, der durch ein internationales, wissenschaftliches Komitee begleitet wurde. 26 namhafte Akteur/-innen aus Wissenschaft und von Hochschulen unterstützten dazu mit ihrer Expertise. Für die Konferenz am 6. April 2021 konnte somit ein hochkarätiges und spannendes Programm auf die Beine gestellt werden.
Zwölf Zeitzonen und vier Kontinente in einer Konferenz
Die hybride Konferenz erreichte 90 Teilnehmerinnen und Teilnehmer in vier Kontinenten – von Sancti Spiritus auf Kuba bis Shanghai in China in zwölf Zeitzonen. Eine besondere Herausforderung für die neunstündige Veranstaltung, die bei der Organisation in Präsenz nur selten berücksichtigt werden muss. Neben Deutschland und Togo kamen die Zuhörerinnen und Zuhörer sowie Vortragenden aus Ghana, Burkina Faso, dem Benin, China, Kuba und der Schweiz.
Den Eröffnungen durch die Präsidentin der TH Wildau, Prof. Dr. Ulrike Tippe, und den Präsidenten der Universität Kara, Prof. Komla Sanda, folgte die Keynote eines Visionärs für die Nutzung dezentraler, regenerativer Energie: Klaus Naderer zeigte in seinem Vortrag zu seinem Unternehmen TomEnSo (= Tomorrow‘s Energy Solutions) einen Weg auf, wie das Bruttoinlandsprodukt (GDP) in den afrikanischen Ländern durch Energiebereitstellungen um bis zu sechs Prozent gesteigert werden kann. Welche potentiellen Wege es zur Erreichung dieser Ziele gibt, wurde nachfolgend in den parallellaufenden Sessions in 30 Vorträgen gezeigt und diskutiert. Die Vorträge umfassten dabei eine umfangreiche Mischung aus wissenschaftlicher Tiefe und praxisnaher Anwendungsorientierung.
Eröffnung des Zentrums für Regenerative Energiesysteme
Einen Höhepunkt stellte die Eröffnung des Zentrums für Regenerative Energiesysteme (cenRES-Zentrum) dar. In seiner Ansprache betonte der deutsche Botschafter in Togo, S.E. Matthias Veltin, die Bedeutsamkeit der Zusammenarbeit zwischen den Ländern der Region: „(...) um dem Klimawandel wie auch der Armut ein wirksames Mittel entgegenzusetzen. Erneuerbare Energien, vor allem elektrische Energie, bringen Licht, Kommunikation und Antriebskraft für Maschinen in die Region. Sie tragen damit zur wirtschaftlichen Entwicklung und zur gesellschaftlichen Teilhabe bei.“
Universität Kara zukünftig Anlaufstelle für Ausbildung und Forschung im Bereich der regenerativen Energien in Westafrika
Gemeinsam mit den Akteur/-innen aus Deutschland will die Universität in Kara zukünftig eine Anlaufstelle für Ausbildung und Forschung im Bereich der regenerativen Energien sein und damit eine Plattform für gemeinsame Lösungsansätze bieten.
Prof. Dr.-Ing. Jörg Reiff-Stephan, Projektkoordinator auf deutscher Seite und Vizepräsident für Studium und Lehre an der TH Wildau, führte im Rahmen seiner Keynote stellvertretend für das Veranstaltungsteam aus: „Erneut hat sich die Idee der nachhaltigen Nutzung von Energie als Zugpferd für eine intensive wissenschaftliche Zusammenarbeit sowie dem studentischen Austausch gezeigt. Insbesondere für die Subsahara-Region Westafrikas wird das Wissen um den richtigen Umgang mit erneuerbaren Energieträgern eine wichtige Voraussetzung für gesellschaftliche Weiterentwicklung und wirtschaftlichen Aufschwung. Wir danken hier im Besonderen seiner Exzellenz, Botschafter Matthias Veltin, für seine Impulse für die Veranstaltung und Unterstützung zum Aufbau des cenRES-Zentrums.“
Young Researcher Awards gehen nach Benin und Togo
Ein weiterer Programmhöhepunkt war die Verleihung von zwei „Young Researcher Awards“ an Studierende der Region Westafrika. Die Beiträge von Dèdonougbo Alfred DOHOU von der University of Abomey-Calavi (UAC), Cotonou (Benin) mit dem Beitrag „Optimization of biogas production by co-digestion of organic waste (cow dung and water hyacinth)“ und von Arafat FOUSSENI von der Universität of Kara (UK), Kara (Togo) mit dem Beitrag „Static and dynamic evaluation of wind potential in the Kara region of Togo using artificial neural networks“ im Bereich der erneuerbaren Energiesysteme konnten die Jury überzeugen.
Hintergrundinformationen
Regenerative Energien sind für die Region südlich der Sahara ein wichtiger und zukunftsweisender Wirtschaftsfaktor. Wo kein Strom, da wenig Licht und noch weniger Möglichkeiten auf Bildung und Kultur in der Savannen-Region Westafrikas. Finanziert durch den Deutschen Akademischen Auslandsdienst (DAAD) startete die TH Wildau das Projekt HAW.International, um die Möglichkeiten der Vernetzung von Wissenschaft und Wirtschaft mit der Region zu schaffen. Im Rahmen des Vorhabens wird durch die Unterstützung von deutschen Expert/-innen an der Universität von Kara ein Zentrum für nachhaltige, regenerative Energiesysteme entstehen. Die Stadt Kara ist die drittgrößte Stadt des Togos und eines der wichtigsten Wirtschaftszentren in der Region.
Website: en.th-wildau.de/susres2021
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Fachliche Ansprechperson:
Prof. Dr. Jörg Reiff-Stephan
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Hochschulring 1, 15745 Wildau
Tel.: +49 3375 508 418
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Web: en.th-wildau.de/susres2021
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Text: Mike Lange, Jörg Reiff-Stephan / Foto: TH Wildau