Politik und Technologie-Start-ups der TH Wildau im Gespräch
Fokussierte Diskussionsrunde von Vertretern brandenburgischer Ministerien, der Technischen Hochschule Wildau und ihren Jungunternehmerinnen und Jungunternehmern thematisiert die speziellen Herausforderungen lokaler Technologie-Start-ups.
Am Dienstag, den 26. März 2019 besuchten die Staatssekretäre Hendrik Fischer (Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg) und Thomas Kralinski (Staatskanzlei, Vertretung des Landes beim Bund) die Technische Hochschule Wildau für eine vertiefende Gesprächsrunde zum Thema Herausforderungen für lokale Technologie-Start-ups. Das Treffen wurde von Prof. Dr. Marcus Frohme im Nachgang zum Besuch des brandenburgischen Wirtschaftsminister Prof. Dr. Jörg Steinbach Anfang März 2019 bei dem aufstrebenden Unternehmen BIOMES an der Technischen Hochschule Wildau initiiert und organisiert.
Nach einer Begrüßung und Kurzvorstellung der TH Wildau durch den Vizepräsidenten für Forschung und Transfer Prof. Dr. Klaus-Martin Melzer stellten die Geschäftsführer der ortsansässigen Start-ups Oculyze GmbH und Biomes NGS GmbH ihre Unternehmen vor. In der folgenden fokussierten Gesprächsrunde mit weiteren Gründerinnen und Gründern sowie Gründungsinteressierten wurden dann unter anderem Themen wie Förderbürokratie, kostengünstiger Mietraum für Unternehmensgründer und Steuern auf Fördermittel diskutiert. Weiterhin besprochen wurde die Anpassung staatlicher Förderinstrumente und Beratungsleistungen an die Bedürfnisse moderner Technologie-Start-ups und junger Unternehmerinnen und Unternehmer sowie die Vereinfachung von Zugängen zu Wagniskapital, also finanziellen Hilfen in der Frühphase neuer Unternehmen.
Für Hendrik Fischer, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft und Energie des Landes Brandenburg, und Thomas Kralinski, Staatssekretär der Landesvertretung Brandenburg, bot der Austausch einen Einblick aus erster Hand in die Komplexität und Vielzahl der Herausforderungen, die der Aufbau und eine erfolgreiche Positionierung am Markt mit sich bringen. Die konkreten Fragestellungen wurden von den beiden Staatssekretären mit nachvollziehbaren Argumenten und lösungsorientiert beantwortet und für einige gar greifbare Lösungen und ggf. neue Förderinstrumente in Aussicht gestellt. Auch wollen Fischer und Kralinski sich in Bezug auf die steuerliche Behandlung von Start-ups über Ermessenspielräume informieren und die Möglichkeit eines Steuergesamtpaketes für Start-ups prüfen. In Bezug auf die oft personal- und zeitaufwendige Antragstellung und Genehmigungsprozesse für öffentliche Fördermittel verwiesen die Staatssekretäre auf Vorgaben aus Brüssel, die die Anforderungen für alle Seiten erhöhten, brachten diesbezüglich aber die Möglichkeit der Konzentration auf Fördermittel mit weniger Verwaltungsaufwand an.
Abgerundet wurde der Besuch mit einer Führung durch die Labore von Prof. Frohme. Er ist Forschungsprofessor und Leiter für Molekulare Biotechnologie und Funktionelle Genomik sowie Mitgründer der Biomes NGS GmbH und der Oculyze GmbH. Damit endete ein für alle Teilnehmenden produktiver und intensiver Erfahrungs- und Wissensaustausch, der sicherlich das Fundament befestigt hat, die Rahmenbedingungen junger Technologie-Start-ups in der Region zu verbessern.
Foto: Christine Krüger