Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum der Bundeswehr zu Gast an der TH Wildau
Cybersicherheit und Angriffe auf diese sind kein Zukunftsthema, sondern bereits heute sehr real. Daher hat die Bundeswehr den Organisationbereich Cyber- und Informationsraum eingerichtet. Deren stellvertretende Inspekteur Generalmajor Jürgen Setzer stellte Studierenden der TH Wildau Anfang des Jahres den Bereich und die damit verbundenen Karrierechancen vor.
„Cyberverteidigung – Der neue Organisationsbereich Cyber- und Informationsraum (CIR)“ hieß der Vortrag, den Generalmajor Jürgen Setzer am 08.01.2020 an der TH Wildau hielt. Er ist stellvertretender Inspekteur der Bundeswehr für den Organisationsbereich CIR. Ähnlich wie bei Heer, Luftwaffe und Marine mit den Dimensionen Land, Luft, Weltraum und See hat dieser neu bei der Bundeswehr aufgestellte Bereich die Dimension Cyber- und Informationsraum in der Verantwortung.
Im Rahmen der Vorlesung IT-Sicherheit von Prof. Bernd Eylert stellte Generalmajor Setzer Wildauer Studierenden der Studiengänge Wirtschaftsinformatik und Telematik Hintergründe, Auftrag und Organisation des CIR vor. Neben den Schutz der IT-Systeme der Bundeswehr im In- und Ausland, hat der Organisationsbereich CIR die Aufgabe bei Aufklärungsaufgaben mitzuwirken und diesen Bereich und seine Wirkung im CIR weiterzuentwickeln. Der Bereich unterstützt mit dem Geoinformationswesen auch alle anderen Bereiche der Bundeswehr. Aber auch im Bereich der Digitalisierung und deren Sicherheit und in der Sicherheitsarchitektur des Cyberraums gibt es viele Aufgaben für den Bereich. Die Bundeswehr hat das Ziel, so die präventive Absicherung von IT-Systemen zu gewährleisten und bessere Reaktionsgeschwindigkeiten und –möglichkeiten bei etwaigen Cyberangriffen zu ermöglichen. Das dies nötig ist, zeigte Generalmajor Setzer an einigen Beispielen der Vergangenheit, wo Cyberangriffe zu erheblichen Problemen auch in der zivilen Welt führen, wie dem Schadprogramm WannaCry, das 2017 weit mehr als 200.000 Computer weltweit infiziert und Lösegeldzahlungen forderte. Solche Angriffe können auf eine Gesellschaft destabilisierend wirken und sind so bereits unterhalb der Schwelle eines bewaffneten Konfliktes anzusehen. Daher arbeitet das CIR in einem nationalen Cyberabwehrzentrum zusammen mit den Bundesministerien für Verteidigung und Inneres und den Institutionen Verfassungsschutz, Polizei und weiteren Bundesämtern, z. B. Zoll. Vernetzt ist das Zentrum zudem mit Unternehmen, die entweder den Cyberraum infrastrukturell stellen und diesen nutzen. Zudem ist das CIR auch mit anderen Ländern eng vernetzt, um länderübergreifend Cybersicherheit herstellen zu können.
Dieses breite Aufgabenspektrum bedeutet, dass die Bundeswehr zu ihren bisherigen Bedarf an Personal neue Berufsfelder aufbaut und zudem einen großen Bedarf an Personal hat. Dazu gehören auch Quereinsteigerinnen und Quereinsteiger sowie Akademikerinnen und Akademiker mit entsprechender Vorausbildung, somit auch interessant für Alumni der TH Wildau. Aber auch Reservisten mit entsprechendem Berufshintergrund sind gefragt, wie der Generalmajor in seinem Vortrag betonte.
Der Vortrag des stellvertretenden Inspekteurs ist ein Vortrag in einer ganzen Reihe von Vorträgen zum Thema IT-Sicherheit, die TH-Prof. Bernd Eylert in den letzten Jahren für die Studierenden organisierte und auch der letzte in der Position. Für Prof. Eylert ist es das letzte Semester in der Lehre an der TH Wildau, da er nun in seinen wohlverdienten Ruhestand geht.
Fachliche Ansprechperson
Prof. Dr. Bernd Eylert
Prof. em. für Mobile Communications, M-Commerce & IT-Security
Präsident a. D. (im ZfM der DBP)
Technische Hochschule Wildau
Hochschulring 1, 15745 Wildau
Tel.: +49 (0) 3375 508 120
E-Mail: eylert@th-wildau.de
Pressekontakt:
Email: presse@th-wildau.de
Bildinhalt: Generalmajor Jürgen Setzer bei seinem Vortrag an der TH Wildau
Foto /Text: Mike Lange