„Dual studiert – Erfolg in der Region“ – Auftaktveranstaltung zum Ausbau dualer Studienangebote im Land Brandenburg
Brandenburgs Wissenschaftsministerin Prof. Dr.-Ing. Dr. Sabine Kunst und Brandenburgs Wirtschaftsminister Albrecht Gerber hatten am 6. Juli 2015 zur Tagung „Dual studiert – Erfolg in der Region“ an die Technischen Hochschule Wildau eingeladen. Ministerin Kunst hielt eine Impulsrede zum Thema „Duales Studium – Neue Herausforderungen für Brandenburgs Hochschulen“ und Minister Albrecht Gerber zum Thema „Fachkräftesicherung und duales Studium – Chancen für die regionale Wirtschaft“.
Wissenschaftsministerin Sabine Kunst betont die Bedeutung dualer Studienangebote für die Zukunftsfähigkeit des Landes. „Es ist wichtig, dass wir heute den Startschuss zum Ausbau der dualen Studienangebote im Land geben konnten. Die sich wandelnden Anforderungen auf globalen Märkten, die fortschreitende Digitalisierung aller Lebensbereiche und die wachsende Spezialisierung von Wissensbeständen haben Auswirkungen auf die erforderlichen Kompetenzen in allen Berufsbildern. Das erfordert neue Antworten auch bei der Ausbildung. Mit dem weiteren Ausbau dualer Studienangebote werden wir die Zusammenarbeit der regionalen Wirtschaft und der Hochschulen stärken, zusätzliche Studierende gewinnen und zur Fachkräftesicherung beitragen. Dabei fangen wir nicht bei null an: Wir haben an allen Hochschulen des Landes bereits duale Studienangebote, wie etwa die Hochschule für Nachhaltige Entwicklung in Eberswalde mit ihrem Studiengang Holztechnik, die Brandenburgische Technische Universität Cottbus-Senftenberg mit dem Studienfach Pflegewissenschaften und die Technische Hochschule Wildau mit ihrem Angebot in der Automatisierungstechnik“, so Ministerin Kunst. „Darauf wollen wir aufbauen. Weitere Studienangebote beginnen im Herbst. Parallel werden wir drei Regionalforen veranstalten, um mit Partnern vor Ort neue langfristige Bedarfe zu diskutieren. Auf dieser Grundlage, den Erfahrungen anderer Länder und den Empfehlungen von Wissenschafts- und Landeshochschulrat werden wir dann gemeinsam mit den Hochschulen im kommenden Jahr ein Gesamtkonzept erarbeiten. Für die Einrichtung einer Geschäftsstelle für das Duale Studium im Land Brandenburg und für die Entwicklung neuer dualer Studienangebote an den brandenburgischen Hochschulen stellen wir in diesem Jahr zusätzlich 600.000 Euro und ab 2016 jeweils eine Million Euro bis zum Ende der Legislaturperiode zur Verfügung.“
Wirtschaftsminister Albrecht Gerber: „Gute Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sind das wichtigste Kapital eines jeden Betriebes. Duale Studiengänge sind eine gute Brücke zwischen der Studierneigung junger Menschen auf der einen Seite, und den Interessen der Unternehmen auf der anderen Seite. Mit dem dualen Studium haben Unternehmen die Möglichkeit, ihren Nachwuchs passgenau auszubilden und kluge Köpfe frühzeitig an sich zu binden. Betriebe können somit nicht nur ihre Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter von morgen sichern, sondern vielleicht auch die Unternehmensnachfolge. Und die Studierenden können in akademische Gewässer eintauchen und Themen erforschen, haben aber gleichzeitig mit ihrem Betrieb, in dem sie das Gelernte in der Praxis anwenden, festen Boden unter den Füßen. Wir wünschen uns noch mehr duale Studiengänge, mehr Kooperationen und mehr Unternehmen, die mit an Bord sind. Wichtig ist aber, darauf zu achten, dass das duale Studium auf unternehmerische Bedürfnisse zugeschnitten ist.“
Die Fachkräftesicherung ist ein Schwerpunktthema der Landesregierung. Um den Fachkräftebedarf auch in Zukunft effektiv zu sichern, zusätzliche Studierende zu gewinnen und die Zusammenarbeit von Hochschulen und Wirtschaft zu stärken, sollen die dualen Studienangebote im Land Brandenburg weiter ausgebaut werden. In der Auftaktveranstaltung diskutierten Ministerin Kunst und Minister Gerber mit Vertretern von Hochschulen aus Brandenburg und anderen Bundesländern, des Wissenschaftsrates, von Unternehmen, Berufsbildungseinrichtungen, Kammern und weiteren Akteuren über duale Studienangebote und Potenzial und Chancen ihres Ausbaus in Brandenburg. Dabei wurde unter anderem darüber beraten, wie Unternehmen, Hochschulen und Ausbildungsbetriebe bereits bei der Erarbeitung von Angeboten eng zusammen wirken können, um Fachkräfte mit adäquaten Profilen für brandenburgische Unternehmen auszubilden.
An der Tagung nahmen unter anderen Prof. Dr. László Ungvári, Präsident der Technischen Hochschule Wildau, Prof. Dr. Jörg Steinbach, Präsident der Brandenburgischen Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, Sven Weickert, Geschäftsführer der Unternehmensverbände Berlin-Brandenburg (UVB), Sabine Behrenbeck, Abteilungsleiterin beim Wissenschaftsrat, Klaus Aha, Vorstandsmitglied der Vattenfall Europe Mining AG, sowie Vertreterinnen und Vertreter der Rolls-Royce Deutschland Ltd & Co. KG, der Havellandkliniken, der IHK Cottbus, der E.DIS AG, der ZAB ZukunftsAgentur Brandenburg GmbH, des Bundesinstituts für Berufsbildung, der Bildungsgesellschaft Pritzwalk gGmbH, der Technischen Hochschule Mittelhessen und der brandenburgischen Hochschulen teil.