Künstliche Intelligenz lernen und anwenden

Die Anwendungsgebiete der Künstliche Intelligenz sind vielfältig, wobei die Technologie oft nur theoretisch vermittelbar ist. In der Regel wird daher nur auf Teilaspekte einer Anwendung eingegangen. Eine Verknüpfung verschiedener KI-Applikationen ist so nur selten abbildbar. Für das Verständnis und die Entwicklung von KI-basierenden Applikationen benötigt es hierfür passende sowie komplexe Umweltszenarien mit denen einzelne sowie verknüpfte Anwendungen entwickelt, erprobt und erlebbar gemacht werden können. Hierdurch ergibt sich die Möglichkeit eine langfristigen Technologiefolgenabschätzung einschätzen zu können. Durch die daraus resultierende themen- und fachübergreifende Vernetzung von unterschiedlichen Forschungsschwerpunkten, können sich entsprechende Synergien ergeben, welche sonst unentdeckt bleiben. Die Herausforderung besteht daher in der Übertragung von KI-Applikationen auf durchgehende Wertschöpfungsprozesse. Womit eine nachhaltige und langfristige Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte von morgen ermöglicht werden kann.

Mit KILEAN sollen interdisziplinäre absehbare Trends für Lehre, Forschung und Transfer aufbereitet sowie eine entsprechende Plattform geschaffen werden. Hierzu wird u.a. der Einsatz von intelligenten multimodalen Mensch-Maschinen-Interaktionen wie bspw. mittels intelligenter Sprachsteuerung im Bereich der Lagerhaltung angestrebt. AGVs und Knick-Arm Roboter werden zunehmend mit einer autonomen Steuerung für die innerbetrieblicher Routenplanung ausgestattet oder der Einsatz mittels KI unterstützter Bildverarbeitung zur Lokalisierung abbildbar werden. Durch Mustererkennung und -analysen, Anomalieerkennung oder Reinforcement Learning können Anwendungspotentiale für den Betrieb und die Planung von Produktionssysteme dargestellt werden. Auch wissensbasierte Systemkomponenten bereichern die Lehre: So vermitteln diese Systeme, wie die Anlage bei Inbetriebnahme und Defekten oder auch nur regulären Wartungs-, Instandhaltungs- und Montageprozess zu bedienen ist. Berührungsängste mit derartig komplexen Systemen können somit reduziert werden. Neben diesen aktivierenden Nutzungselementen erfasst die Anlage auch langfristig Datensätze für neue KI-Applikationen.

KILEAN spiegelt als Lehr- und Transferanlage eine themen- und fachübergreifende Vernetzung verschiedener KI-Applikationen im Produktionsumfeld wider und baut auf der bestehenden KI-Expertise der Hochschule auf. Das Ziel besteht in der praxisnahen Darstellung von KI-basierenden Applikationen in einem modernen Produktionsumfeld zur Aus- und Weiterbildung der Fachkräfte von morgen. Am Beispiel eines durchgehenden Wertschöpfungsprozesses wird sowohl die Entwicklung als auch die Anwendung von KI-Systemen anhand der Schwerpunkte autonomes Fahren, Bildverarbeitung, Prozessoptimierung sowie Mensch-Maschine-Interaktion anfassbar, erfahrbar und probierbar gestaltet.
Neben den Primäraktivitäten entlang des Wertestroms, wie Ausgangslogistik, Operative Produktion, Marketing oder Vertrieb, bildet das System zusätzlich KI-Anwendungsfälle im Bereich der Sekundäraktivitäten ab. Wobei vor allem die Bereiche Infrastruktur, Human Resources und Technologieentwicklung beispielhaft zu nennen wären. Hierbei nimmt KILEAN eine zentrale Rolle bei der praxisnahen Forschung und interdisziplinären Ausbildung von KI-Fachkräften ein und stärkt dessen systemübergreifenden KI-Anwendungskompetenzen. So bietet KILEAN u.a. eine Testplattform zur Anwendung von datengetriebenen Methoden, wie bspw. aus dem Bereich des Deep Learnings, Machine Learnings oder auch für Expertensysteme. Eine durchdachte KI-Infrastruktur rundet das System ab und ermöglicht so die effiziente Anwendungsentwicklung.