HISPIRKA - High-Speed- und IR-Kamerakomponenten für das Kompetenzzentrum
Zusammenfassung
Mit dem Ausbau des Kompetenzzentrums für Bildverarbeitung und Videoanalyse verdeutlicht die TH Wildau ihren Anspruch, weiterhin moderne, zukunftsweisende Forschung und Entwicklung zu betreiben und den Wissens- sowie Innovationstransfer in die Wirtschaft zu intensivieren. Wichtige Anwendungsgebiete und Nachfragen von Bildverarbeitungslösungen bestehen im Endkundenbereich, der Automatisierung und Optimierung von Prozessen. Im Besonderen zeigen Nachfragen sowie Aussagen aus dem Anwendungsgebiet der öffentlichen Sicherheit, dass vermehrt der Bedarf an intelligenten Algorithmen besteht, die ähnlich wie das Sicherheitspersonal überwachte Bereiche beobachten und Gefahrensituationen erkennen. Die Versuchsanlage des Kompetenzzentrums ermöglicht die Entwicklung genau dieser komplexen Erkennungsalgorithmen für die unterschiedlichsten Szenen. Neben einer Vielzahl verschiedener Kameras hilft vor allem das aufwendige Simulationsgerät (Belichtung, Laser, Nebelmaschine), Überwachungsszenen realitätsgetreu nachzubilden. Zuverlässigkeit und Effektivität der entstandenen Lösungen werden dabei vom Entwickler fortlaufend bewertet und verbessert. Ein Hauptziel dieses Vorhabens ist die Erweiterung der Versuchsanlage um Spezialkomponenten, die zu einer erheblichen Verbesserung der Entwicklungsprozesse sowie deren Lösungen selbst beitragen und die Entwicklungszeit erheblich verkürzen.
Bei den Spezialkomponenten handelt es sich um Hochgeschwindigkeits- und Thermokameras, die mittels ihrer vorteilhaften Besonderheiten sehr sichere und eindeutige Ergebnisse liefern und dadurch als Kontrollwerkzeuge für die auf normalen (handelsüblichen) Kameras basierenden Algorithmen dienen. Das Ergebnis sind ausgereifte, robuste und vor allem praxistaugliche Erkennungsmechanismen, die ähnlich dem menschlichen Urteilsvermögen komplexe Zusammenhänge erkennen können. Das Sicherheitspersonal muss nun nicht, wie zuvor, mehrere Szenen gleichzeitig über einen großen Zeitraum ständig im Blick haben, sondern wird nur noch in einem eventuellen Alarmfall informiert. Neben einer erheblichen Steigerung der Sicherheit (Personal ist weniger ermüdet, kritische Szenen werden nicht mehr übersehen) profitiert auch der Datenschutz, da nun vermehrt der Computer die Überwachung übernimmt.
Ein weiterer, maßgeblicher Grund für die Installation dieser Spezialkameras ist die Notwendigkeit gesonderter und speziell für diese Kameras vorgesehener Algorithmen. Wo das menschliche Wahrnehmungssystem an seine Grenzen stößt, ist diese moderne Technik immer noch in der Lage, Gefahren zu erkennen. Bei industriellen Hochleistungsfertigungsprozessen z.B. können Funktionsstörungen frühzeitig erkannt und dadurch Katastrophen verhindert werden. Neben der Sicherstellung einer körperlichen Unversehrtheit kann auch ein wesentlicher Teil an Kosten eingespart werden (Schadensersatz, Produktionsausfall, Maschinenschaden).
Da die Versuchsanlage samt Onlineschnittstelle Klein- und Mittelständischen Unternehmen zur Verfügung gestellt wird, haben diese die Möglichkeit, ohne einen hohen Investitionsaufwand ebenfalls diese Spezialkameras zu nutzen.